Mehr Waffen – mehr Sicherheit?

Darüber, ob mehr Waffen auch mehr Sicherheit bedeuten, diskutieren Margarethe Kröll vom Gewaltschutzzentrum und Landespolizeidirektor Franz Ruf mit Bezirksblätter-Chefredakteurin Stefanie Schenker.
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Mit Stichtag 1. September 2016 gibt es im Bundesland Salzburg 55.680 registrierte Schusswaffen. Darunter befinden sich rund 18.000 Waffen der Kategorie B – also Revolver und Pistolen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der privaten Schusswaffen im Bundesland damit um rund acht Prozent angestiegen.

Er habe nichts dagegen, wenn es künftig mehr – bewaffnete – Polizisten in Salzburg gebe, denn es sei Aufgabe der Polizei für Sicherheit zu sorgen, betont landespolizeidirektor Franz Ruf in der aktuellen TV-Talk-Sendung "Bezirksblätter nachgefragt" zum Thema "Mehr Waffen – mehr Sicherheit?". Für Privatpersonen empfiehlt er in erster Linie passive Sicherheitsmaßnahmen wie Alarmanlagen, mechanische Sicherheitsmaßnahmen, wie vom polizeilichen Kriminalpräventionsdienst empfohlen, bei ensprechender Handlungssicherheit aber auch den Pfefferspray. Eine Bewaffnung mit Schusswaffen für Privatpersonen ist in seinen Augen dann sinnvoll, wenn es sich um eine besonders gefährdete Person handelt wie Menschen, die täglich mit großen Geldsummen oder teurem Schmuck zu tun haben – oder aber Menschen, die aufgrund ihres Reichtums leicht Opfer einer Entführung werden könnten.

Das gestiegene subtile Angstgefühl in der Bevölkerung ist laut Waffenhändler und Innungsmeister Reinhold Sodia mit ein Grund, warum die Nachfrage nach Waffen im vergangenen Jahr gestiegen ist. Dieses "Unsicherheitsgefühl" deckt sich laut Ruf aber nicht mit den aktuellen Zahlen aus der Kriminalstatistik: "Wir haben zwar ein paar Hotspots in der Stadt Salzburg, in der die Kriminalität gestiegen ist, in den Landbezirken verzeichnen wir aber einen Rückgang von Kriminalität."

Der gefährlichste Ort für Frauen sei nach wie vor das eigene Haus, erinnert Margarethe Kröll vom Gewaltschutzzentrum. Rund 60 Prozent aller gewalttätigen Übergriffe auf Frauen passieren in den eigenen vier Wänden. In fünf Prozent aller Wegweisungen werde ein vorrübergehendes Waffenverbot verhängt. So wie schon Ruf, will auch Kröll den Pfefferspray nicht generell empfehlen. "Wenn ich mit einem Pfefferspray umgehen kann, wenn ich weiß, wie ich ihn einsetze, dann kann das dazu beitragen, dass ich mich schon von vornherein sicherer fühle." Das überträgt sich auf die Körpersprache, die wiederum als abschreckendes Signal an potentielle Täter wichtig ist.

Eine Aufrüstung mit einer Schusswaffe, um sich im Fall des Falles gegen Einbrecher im eigenen Haus zur Wehr zu setzen, können weder Waffenhändler Sodia noch Landespolizeidirektor Ruf empfehlen. "Man kann niemandem raten, eine scharfe Waffe auf Menschen zu richten. Wer eine Waffenbesitzkarte hat, der darf seine Pistole, seinen Revolver zu Hause aufbewahren und ihn zum Schiesstand und wieder nach Hause transportieren", erklärt Sodia. Und Ruf: "Jeder Einsatz einer Schusswaffe wird im Nachhinein überprüft – auch im Polizeidienst. Ihr Einsatz muss dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz entsprechen. Wer nicht ausgebildet und trainiert ist im Umgang mit solchen Waffen und solchen Situationen, läuft Gefahr, sie zu leichtfertig einzusetzen", weiß Ruf.

Die Sendung läuft ab Donnerstag, 15. September 18.30 Uhr im Programm von RTS.
Hier geht es direkt zur Sendung.

Darüber, ob mehr Waffen auch mehr Sicherheit bedeuten, diskutieren Margarethe Kröll vom Gewaltschutzzentrum und Landespolizeidirektor Franz Ruf mit Bezirksblätter-Chefredakteurin Stefanie Schenker.
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