Mit dem Fahrrad im Rucksack paragleiten

Aktuell sucht Tom Schwaiger nach Partnern, die sein faltbares Mountainbike (im Hintergrund) in Serie fertigen wollen.
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  • hochgeladen von Manuel Bukovics

WALS-SIEZENHEIM/SALZBURG (buk). "Im Sommer löte ich meine Fahrradrahmen im Freien in der Badehose in meinem Garten in Viehhausen", erzählt Tom Schwaiger, der mit seiner Marke "Tonkel Om" Custom-Bikes baut. Begonnen hat alles in seiner Kindheit. Damals hat der gebürtige Rauriser Räder aus Holz gebaut, ist damit aber an seine Grenzen gestoßen.

Alurahmen statt Stahl

"Ich bastle schon mein ganzes Leben lang", sagt Schwaiger. Für ihn ist alles von der Stange "nicht optimal" – ein Grund, es in Einzelteile zu zerlegen, zu schauen, wie es funktioniert und zu modifizieren. Einen ersten Durchbruch hat der Bastler mit seinem faltbaren EAST-Mountainbike (EAsy STorable Bicycle) geschafft, das Paragleiter in einem Rucksack zum Springen mitnehmen können. "Ich fahre hier gerne mit dem Bus auf den Gaisberg, lande in Aigen, packe das Bike aus und radle heim", sagt er. Bis August soll eine Alu-Variante auf jene aus Stahl folgen.

Startup-Factory als Hilfe

Das Projekt hat es auch in die Salzburger Startup-Factory geschafft, wodurch Schwaiger seine Zelte im ehemaligen Mercedes-Gebäude in Lehen aufschlagen konnte. "Wir sind jetzt ein halbes Jahr lang begleitet worden und haben das zur Verfügung gestellt bekommen." Mit seinem Label will Tonkel Om – ein Name, den ihm seine zweijährige Nichte verpasst hat – wenn möglich auch weiterhin hier eingemietet bleiben. "Das ist mein Spielplatz", freut er sich. Hier hat Schwaiger unter anderem auch eine Zielscheibe aufgestellt, um in Arbeitspausen mit Pfeil und Bogen schießen zu können.

Badewanne als "Happy Place"

Begonnen haben seine Projekte jedoch in Wals-Siezenheim. "Das ist für mich ein Wohlfühlplatz, der viel dazu beigetragen hat", sagt Tonkel Om. Dort seien Werkzeuge und Projekte vom Keller quer durch das Haus und den Garten verteilt. Seine Inspirationsquelle und sein "Happy Place" ist Schwaigers Badewanne im Garten – inklusive Seeblick und Feuerstelle.

"Je ausgefallener, desto besser"

Generell baut der Wahl-Siezenheimer bevorzugt Verrücktes. "Je ausgefallener etwas ist, desto schöner", ist er überzeugt. Als Ausbildung dafür empfiehlt er schlicht Leidenschaft und Hartnäckigkeit. "Damit ich das machen darf, habe ich einen Maschinenbaumeister abgeschlossen. In Österreich kann man ja nur, was auf einem Zettel steht", schmunzelt der Konstrukteur. Der Rahmenbau selbst sei ja "keine Doktorarbeit", wenn man sehe, was sich unter dem Lack befindet. Trotzdem will er auch noch einen CAD-Kurs absolvieren, denn ohne Computer gehe heutzutage nichts mehr.

Geometrie wichtig

Ganz wichtig sei bei Fahrrädern allerdings die Geometrie, die er an Kunden anpasst. "Ich glaube, dass die Menschen immer weiter weg von Billigprodukten wollen und auf Qualität und Individualität aus der Region setzen", ist Schwaiger überzeugt. Bevor er seine Zeit investiert, um Geld für den Kauf eines Produktes zu verdienen, baut es sich der Pinzgauer lieber selbst – auch, wenn es dadurch teils sogar teurer wird.

Serienfertigung geplant

Weiter soll es für Tonkel Om mit der Serienfertigung seines EAST-Bikes gehen, an dem er seit vier Jahren tüftelt. Aktuell arbeitet er am vierten Prototyp, für den alleine das Zusammenbauen der Einzelteile gut 100 Stunden verschlungen hat. Dabei sucht Schwaiger noch nach Firmen, die eine Serie des Rades bauen bzw. in das Projekt mit einsteigen wollen: "Das sind die nächsten Schritte für unser Label, allerdings brauchen wir hier tatkräftige Hilfe."

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