Teuer: Geld reiste um die Welt
Sagenhafte 72 Euro Spesen kostete die Überweisung von einer Salzburger Bank zur anderen.
„Warum haben die das Geld nicht auch noch über Moskau und Shanghai geschickt?“, fragt Harald Polak und der Galgenhumor ist dabei nicht zu überhören. Das Verhalten der Oberbank kann er nicht nachvollziehen. „Ich habe 521 US-Dollar von meinem Konto bei der Oberbank-Filiale am Alten Markt an die direktanlage.at – ebenfalls in Salzburg überwiesen. Dort angekommen sind aber nur 465 US-Dollar“, berichtet der enttäuschte Bankkunde. Wo der Rest geblieben war, konnte oder wollte man ihm bei der Oberbank zunächst nicht sagen. „Erst über Umwege und Nachfragen bei der Bank Austria – bei der direktanlage.at hatte ich erfahren, dass das Geld von der Bank Austria überwiesen worden war – habe ich erfahren, dass die Oberbank mein Geld zuerst zu einer US-amerikanischen Bank in New York überwiesen hat und von dort dann an die Bank Austria, bevor es letztlich bei der direktanlage.at landete.“ Sagenhafte 72,17 Euro an Spesen sind auf dieser Weltreise angefallen.
Was Polak erzürnt: „Ich finde, die Oberbank hätte mir vorher sagen sollen, dass diese Überweisung über die ganze Welt geht und so viel kostet. Dann hätte ich das Geld bar behoben und hätte es zu Fuß zur direktanlage gebracht.“ Schwer nachvollziehen kann Oberbank-Filialleiter Bernhard Weilbuchner im Nachhinein, ob und in welchem Umfang Polak über die anfallenden Spesen informiert worden sei. Er verwies auf Stadtblatt-Anfrage auf den Schalteraushang, der – wie er nach eigenen Nachforschungen festhielt – auch auf der Homepage der Bank zu finden sei.
Schalteraushang selten online
„In der Regel stellen die Banken den Schalteraushang nicht ins Internet“, weiß AK-Konsumentenberater Thomas Flöckner. „Den Kunden wird so ein Vergleich leider schwer gemacht.“ Fremdwährungskonten österreichischer Banken befänden sich immer bei Partnerbanken im Ausland – im Fall eines US-Dollar-Kontos in den USA. „Und bei einer Überweisung zieht das – zusätzlich zu allfälligen Spesen der eigenen Bank – natürlich einen ganzen Rattenschwanz an Spesen hinten nach. Und da stellt sich schon die Frage, ob nicht ein Bankmitarbeiter Herrn Polak – im Sinne des Kundendienstes – darauf aufmerksam hätte machen können.“
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