Glyphosat: Nicht nur die Bürgerliste wehrt sich gegen das Gift
Nach der höchst umstrittenen Entscheidung der EU-Staaten für dieses Unkrautvertilungsmittel regt sich Widerstand an mehreren Fronten
SALZBURG (lin). Bürgerlisten-Mandatar Berhard Carl war der erste. In einer Aussendung sprach er von einer "krassen Fehlentscheidung" der EU-Staaten. "Es ist absolut unverantwortlich. Durch die weitere Zulassung von Glyphosat wird die
Gesundheit der Menschen leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Das sollten wir
in Salzburg nicht zulassen“, stellte Carl fest und forderte ein Verkaufsverbot für das potentiell krebserregende Unkrautvernichtungsmittel auf Salzburger Stadtgebiet. Ein Antrag wird folgen.
Ins selbe Horn stieß die Flachgauer SPÖ-Nationalratsabgeordnete Cornelia Ecker: „Diese Entscheidung macht mich betroffen und gleichzeitig wütend. Ein Mittel zuzulassen, obwohl noch immer nicht geklärt ist, wie schädlich es
für die Menschen und unser Ökosystem wirklich ist, stufe ich im Sinne
des Vorsorgeprinzips als grob fahrlässig ein“, so Ecker, die ebefalls ein Verbot will.
Im Bundesland Kärnten prüfen SPÖ, ÖVP und die Grünen, ob ein Verbot rechtlich möglich ist. Österreich gehört zu jenen zehn EU-Ländern, die für ein Verbot gestimmt hatten. Glyphosat wird von der Mehrheit der Wissenschafter als krebserregend eingestuft. Dennoch ist die am 15. Dezember ausgelaufene Zulassung des Unkraufvernichtungsmittels um fünf Jahre verlängert worden.
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