Erzbischof protestierte gegen sektorales Bettelverbot - Suche nach Quartier für 40 Bettler
Bürgerliste-Gemeinderätin Christine Brandstätter will nun ein Quartier für die Bettler suchen - die erweiterten Zonen gelten für das sektorale Bettelverbot in der Salzburger Altstadt
SALZBURG (lg). Seit Mittwoch gelten die erweiterten Zonen für das sektorale Bettelverbot in der Salzburger Altstadt. Gegen diese Ausweitung protestierten gestern Nachmittag ab 17 Uhr rund 200 Menschen auf dem Alten Markt - darunter auch Erzbischof Franz Lackner und der Armenpfarrer Wolfgang Pucher von der Vinzenzgemeinschaft in Graz. "Im Zuge der Demonstration stellte sich heraus, dass 40 anwesende Roma gestern erst von der Lehener-Brücke vertrieben wurden und sie für die gestrige Nacht kein Quartier haben. Der Prior der Benediktinerabtei P. Virgilius hat sie alle für die letzte Nacht bei sich aufgenommen", berichtet Pucher. Bürgerliste-GR Christine Brandstätter will gemeinsam mit mehreren Personen für die bevorstehenden Nächte nun Quartiere für die Bettler finden.
"Betteln ist ein Menschenrecht"
„Ich halte mich normalerweise von Demonstrationen fern, aber Betteln ist ein Menschenrecht. Am Alten Markt wies der Erzbischof darauf hin, dass man dort seine Stimme erheben müsse, wo jemand nicht genug zum Leben hat. Genau das nehmen wir in dieser Stadt wahr, dass es Brüder und Schwestern gibt, die nicht einmal das Nötigste haben“, sagte Erzbischof Franz Lackner. Er appellierte an die Stadt Salzburg, das erweiterte Bettelverbot zurückzunehmen. Bis einschließlich Sonntag wird die Polizei noch keine Anzeigen erstatten, sondern die Bettler über die neuen Verbotszonen informieren.
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