"Ich bin eine Botschafterin der Demokratie"

Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf | Foto: Franz Neumayr
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  • Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf
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Ist Ihr Job als Landtagspräsidentin ein Full-Time-Job?
BRIGITTA PALLAUF:
Es ist immer das, was man daraus macht: Ja, für mich ist es ein Full-Time-Job, auch wenn ich keine fixen Dienstzeiten habe. Meistens bin ich um halb oder dreiviertel acht im Büro, ich bin viel in allen Gemeinden unterwegs und komme oft erst nachts nach Hause.

Wie definieren Sie Ihren Job?

Ich bin eine der Landtagsabgeordneten und ich repräsentiere den Landtag nach außen. Ich bin eine Botschafterin unseres politischen Systems, der Demokratie, des föderalen Salzburg – weil mir bewusst ist, wie wichtig es ist, wählen und mitgestalten zu können. Und wie schön es ist, Politikerin zu sein.

Ist es das? Ein schöner Job? Warum machen ihn dann nicht mehr Frauen?

Das frage ich mich manchmal auch. Es ist ein sehr ausfüllender Beruf, ich habe sehr viel mit Menschen zu tun. Diese Kommunikation braucht aber auch Zeit.

Schrecken in der Politik verbreitete Abend- und Wochenendtermine ab?
Ja, das denke ich schon. Für mich ist der Job als Politikerin eine bestimmte Phase in meinem Leben. Als Landtagspräsidentin muss ich raus zu den Menschen, ich kann nicht erwarten, dass alle zu mir ins Büro kommen. Und wie soll ich vermitteln, wie die Politik, wie der Landtag funktioniert, wenn ich das nicht an den Mann, an die Frau bringe?

Als Landtagspräsidentin sind Sie die 'Chefin' der anderen Abgeordneten.
Natürlich leite ich die Sitzungen, aber 'Chefin' möchte ich in diesem Zusammenhang nicht verwenden. Ich wurde aus den Reihen der Abgeordneten gewählt. Ich vertrete den Landtag nach außen, sorge dafür, dass die Abgeordneten ordentliche Arbeitsbedingungen vorfinden, dass sie richtig sitzen (lächelt, Anm.), dass wir ein gutes Debattenklima haben. Ich darf unsere Gesetze unterschreiben. Auch wenn ich kein Ressort oder Geld zu verteilen habe: Es ist eine wichtige Position.

Sie haben beim Thema Sitzordnung gerade gelächelt. Zuletzt wollte TS-Klubobmann Helmut Naderer nicht neben LAbg. Karl Schnell sitzen.
Wir haben eine Geschäftsordnung, man setzt sich zusammen und findet eine Lösung – so war es ja auch. Mit dem Thema war ich aber nicht glücklich, weil es ein Bild des Landtags zeichnet, das er nicht verdient.

Sie sind ÖVP-Landtagsabgeordnete und müssen als Landtagspräsidentin überparteilich bleiben. Geht das?
Ja, wenn ich als Abgeordnete einen Antrag stelle oder sonst tätig werde, muss ich ja meinen Platz als Landtagspräsidentin verlassen. Natürlich habe ich meine politische Einstellung, aber meine Aufgaben als Landtagspräsidentin stehen da drüber. Und ich bin wahnsinnig stolz darauf, dass ich einstimmig zur Landtagspräsidentin gewählt worden bin. Ich habe zu allen Abgeordneten ein gutes Verhältnis – und debattieren können wir trotzdem gut.

Mit der Zweiten Landtagspräsidentin Gudrun Mosler-Törnström und Ihnen repräsentieren zwei Frauen den Landtag. Ein Trostpflaster für den Männerüberhang in der Politik?
Nein, dafür ist die Aufgabe zu wichtig. Dass wir mehr Frauen in der Politik wollen, dazu stehe ich. Aber: Elf von 36 Abgeordneten sind Frauen, das ist nicht schlecht. In der Enquetekommission diskutieren wir darüber, wie wir Frauen die Politik schmackhafter machen können und wo wir damit etwa in der Verwaltungsakademie andocken können.

Interessiert an mehr Chefinnen-Gesrpächen? Hier geht es zur Interview-Reihe "Chefinnen-Gespräch".

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