Salzburgs Männer gelten als Vorsorgemuffel

Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl und Peter Kowatsch (Vorsorgereferent Ärztekammer Salzburg) mit den Ergebnissen der Aktion "Helden.Check" | Foto: Land Salzburg/Schrattenecker
  • Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl und Peter Kowatsch (Vorsorgereferent Ärztekammer Salzburg) mit den Ergebnissen der Aktion "Helden.Check"
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SALZBURG (lg). Dass das Gesundheitsbewusstsein von Männern weniger ausgeprägt ist als jenes der Frauen belegen auch die Statistiken: nur jeder 20. Mann nimmt die kostenlosen jährlichen Vorsorgeuntersuchungen der Krankenkassen und die Möglichkeiten zur Krebs-Früherkennung wahr. Viele Männer gehen hingegen eher sorglos mit ihrer Gesundheit um - Stress, Belastung im Job, Leistungsdruck und zu wenig Schlaf gelten in der Männerwelt als normal.
Politik und Ärztekammer versuchen diesem Umstand seit Jahren entgegen zu wirken.

Gesundheits-Screening bei Männern

Die Aktion "Helden.Check" der Initiative "Salzburger Männergesundheit" ging im November 2017 in die bereits fünfte Runde. Ziel der Kampagne ist es, das Gesundheitsbewusstsein bei Männern zu fördern und durch ein niederschwelliges Gesundheits-Screening Risiken frühzeitig zu erkennen. Deshalb gingen Medizinerteams direkt in teilnehmende Betriebe, um mit den männlichen Mitarbeitern einen Gesundheits-Check durchzuführen. Diese enthielten die Ermittlung des Body-Mass-Index, Messung des Blutdrucks, Blutabnahme und eine persönliche Befragung. Bei der Aktion wurden 965 Männer in 14 Unternehmen untersucht. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer lag bei 43 Jahren. "Wir haben uns bewusst an die Männer gewendet. Denn diese neigen dazu, ihre Gesundheit oft besser einzuschätzen, als sie tatsächlich ist und Symptome zu ignorieren", betont LHStv. und Gesundheitsreferent Christian Stöckl, der gemeinsam mit dem Vorsorgereferent der Ärztekammer Salzburg,Peter Kowatsch, die Ergebnisse der Aktion präsentierte.

Ernährung, Bewegung und soziales Umfeld

Die gute Nachricht: rund zwei Drittel der untersuchten Männer gelten als gesund. Zudem gaben 90 Prozent der Männer an, mindestens ein- bis zweimal pro Woche mehr als 30 Minuten Bewegung zu machen, die Hälfte davon sogar mehr als zweimal pro Woche. Auch auf gesunde Ernährung achten viele. In punkto Ernährung merkt Kowatsch an. "Dass gesunde Ernährung wichtig ist, ist klar. Aber man muss sagen, dass das etwas zu viel gehypt wird. Denn mindestens genauso wichtig für die Gesundheit sind Bewegung, das soziale Umfeld und intakte Beziehungen."

Mehr Übergewichtige als in den Vorjahren

Ein Drittel der Teilnehmer hatte auffällige Werte. "Aufgrund der anonymen Auswertung haben wir wertvolle Erkenntnisse zum Gesundheitsbewusstsein der Salzburger Männer gewonnen", so Kowatsch. Am häufigsten wurde dabei Übergewicht festgestellt, gefolgt von Blutdruck und Zucker. "Wenn man sich die Daten im Vergleich mit den Vorjahren ansieht, dann sind sie weitgehend stabil. Nur beim Übergewicht verzeichnen wir einen Anstieg", führt Kowatsch aus.
Alarmierend sei, dass ein Anteil von 40 Prozent angibt, vermehrt nervös, gereizt oder lustlos zu sein. Acht Prozent der Untersuchten gaben an, dass ihre Arbeitsleistung kontinuierlich nachlässt und sie bei stärkerer körperlicher Belastung unter Atemnot leide. Der Raucheranteil liegt bei 28 Prozent, ein Wert, der den österreichischen Durchschnitt von 24 Prozent übertrifft.

Politik und Ärztekammer wollen diese präventiven Maßnahmen zur Männergesundheit auch künftig weiterführen. "Die Budgetverhandlungen finden erst im Herbst statt. Ich werde mich aber sehr stark dafür einsetzen, die entsprechenden finanziellen Mittel für Vorsorge bereitszustellen", betont Stöckl.

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