Swap-Prozess - Burgstaller: "Ich kann mich an kein Gespräch erinnern"
Salzburg. Der ehemalige Olympiastratege Erwin Roth, der als erster Zeuge an der Reihe war, gab an, dass er am 4. Juli 2007 während der Kandidatur Salzburgs für die Olympischen Spiele in Guatemala in einem Restaurant ein Gespräch zwischen Burgstaller und Schaden mitangehört habe. Roth gab an, er sei in einem Restaurant in Guatemala gesessen. Hinter sich habe er dann zwei Stimmen wahrgenommen, nämlich jene von Schaden und Burgstaller. Zuerst hätten sich die beiden über die Musik im Restaurant/Café unterhalten. Dann habe Schaden zu Burgstaller gesagt, das Land müsse die faulen Papiere der Stadt übernehmen.
Roth: "Das Land solle faule Papiere übernehmen"
Laut Roth ging es um "faule Papiere der Stadt, die das Land übernehmen sollte, weil das Land diese leichter verstecken könne. Schaden sagte zu Burgstaller, dass Raus bereits sein Okay gegeben habe", betont Roth. Roth legte dazu dem Gericht auch seine Kalendereinträge vor. Für 5. Juli 2007 steht dort im Kalender in roter Schrift geschrieben: "HS + GB... faule Papiere ans Land übertragen...." Roth erhob auch schwere Vorwürfe gegenüber Heinz Schaden, indem er den Bürgermeister als "korrupt" bezeichnete. Dabei führte Roth an, dass die Stadt damals einen Olympia-Werbeauftrag nicht an den Bestbieter sondern eine 20.000 Euro teurere SPÖ-nahe Werbeagentur vergeben habe, meinte Roth, der nach eigenen Aussagen auch einen Detektiv auf Schaden angesetzt habe.
Burgstaller: "Kann mich an kein Gespräch erinnern"
Im Anschluss an Roth war am späten Vormittag Ex-Landeshauptfrau Gabi Burgstaller mit ihrer Zeugenaussage an der Reihe. Burgstaller sagte vor dem Gericht, sie könne sich an ein derartiges Gespräch nicht erinnern. Vielmehr sei die gescheiterte Olympia-Bewerbung das vorherrschende Thema gewesen. Generell können sie sich an keine persönlicheren Gespräche in Guatemala erinnern, da stets eine größere Runde an Personen anwesend gewesen sei.
Burgstaller betonte weiter, dass sie das erste Mal über derartige Vorkommnisse (Spekulationen) in der Zeitung gelesen habe. "Und zwar Anfang Dezember 2012, nachdem die Finanzaffäre im Land bekannt geworden ist", so Burgstaller, Sie sei damals sehr überrascht gewesen, dass es derartige spekulative Geschäfte gegeben habe. "Es war für mich ein Schlag ins Gesicht. Ich dachte mir, das kann es ja nicht sein", so Burgstaller.
Aussage gegen Aussage
Es steht also Aussage gegen Aussage - auch auf weitere Nachfrage der Richterin blieben beide - Roth und Burgstaller - bei ihren Aussagen.
Am Nachmittag wird noch Ex-Finanzreferent David Brenner als Zeuge aussagen. Er wird via Videokonferenz zugeschaltet.
_____________________________________________________________________________
Du möchtest täglich über coole Stories in deinem Bezirk informiert werden? Hier kannst du dich zum kostenlosen Nachrichtendienst der Bezirksblätter Salzburg anmelden, alle Infos dazu gibt's hier: www.meinbezirk.at/1964081
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.