Erfolgreiche Bilanz für Deutschkurse der Stadt
SALZBURG. 80 Prozent der Asylberechtigten haben die ihnen vom Sozialamt der Stadt Salzburg zugewiesenen Deutsch-Kurse bestanden. Sie durften dort kaum fehlen, sonst wurde ihnen die Mindestsicherung gekürzt. Die bestandene Prüfung ist nun das „Ticket“ in den Arbeitsmarkt. 129 schafften den Einstieg ins Arbeitsleben bereits ganz oder teilweise. Für die Stadt bedeutet das über 500.000 Euro Ersparnis im Sozialbudget pro Jahr.
Vorbild für ganz Österreich
„Unser Modell ist ein Vorbild für ganz Österreich“, betont Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer und verlangt, es bundesweit zum Einsatz zu bringen. „Nur wer die A1-Deutschprüfung erfolgreich absolviert hat, kann über das AMS in den Arbeitsmarkt integriert werden. Wir geben pro Kursplatz 180 Euro aus. Der Bund zahlt nun mit 885 Euro fast fünfmal so viel. Und das Ergebnis ist aufgrund lascherer Rahmenbedingungen völlig ungewiss.“
95.000 Euro in die Hand genommen
Weil der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) – eigentlich für die Kurse zuständig – von Sommer 2015 bis Herbst 2016 keine adäquate Sprachausbildung angeboten hat, ist die Stadt eingesprungen. „Wir haben in der Not 95.000 Euro in die Hand genommen und gemeinsam mit der Volkshochschule sehr viel bewegt“, sagt Hagenauer. Bis Ende August haben 285 asylberechtigte Bezieher von Mindestsicherung an zwei Alpha-Kursen (Alphabetisierung) und zwölf A1-Kursen teilgenommen. Von 180, die bis dahin zur A 1-Prüfung antraten, haben 80 Prozent bestanden.
Intensiv, aber erfolgreich
Deutschlehrer Hans Dylan Schneeweiß: „Man muss eine große Präsenz haben und bei 30 Leuten im Kurs vier Stunden lang immer wieder Disziplin einfordern. Die meisten sind sehr warmherzig, manche äußerst temperamentvoll. Mir taugt‘s und ich mach‘s mit Herzblut. Wir haben sechs Wochen hart auf die Prüfung hin trainiert. Viele sind sehr fleißig. Einige schaffen‘s aber erst nach einer Kurswiederholung. Der Erfolg ist dennoch groß.“
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