Stadt und Land wollen mit Flüchtlingen über Sex und Gewaltfreiheit reden

Vizebgm. Anja Hagenauer; Alexandra Schmidt, Frauenbeauftragte der Stadt; LR Martina Berthold, Teresa Lugstein, make it - Büro für Mädchenförderung und Andrea Laher, Frauennotruf Salzburg | Foto: LMZ/Rattey
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  • Vizebgm. Anja Hagenauer; Alexandra Schmidt, Frauenbeauftragte der Stadt; LR Martina Berthold, Teresa Lugstein, make it - Büro für Mädchenförderung und Andrea Laher, Frauennotruf Salzburg
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Mit der neuen Aufklärungskampagne "Let's talk about sex" will Landesrätin Martina Berthold (GRÜNE) sexuelle Gewalt und Übergriffe nicht nur, aber auch bei Flüchtlingen thematisieren. "Vor allem junge Flüchtlinge brauchen klare Orientierung und umfassende Information", betonte Berthold.

"Wir haben eine neue, große Gruppe von gewaltbetroffenen Frauen in Salzburg: die geflüchteten Frauen aus den Kriegs- und Krisengebieten im Nahen Osten und Afrika. Und wir müssen gegenüber den geflüchteten Männern von vornherein klar machen, dass Frauen bei uns die gleichen Rechte und unter allen Umständen das Recht auf ein Leben frei von Gewalt haben", ergänzt Anja Hagenauer, SPÖ-Bürgermeister-Stellvertreterin der Stadt Salzburg.

Das Sexualrecht kennenlernen

Deshalb sollen nun unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Workshops mit dem Verein Selbstbewusst das österreichische Sexual- und Beziehungsrecht kennenlernen. Eine neue Broschüre klärt zudem Mädchen, Burschen, Frauen und Männer, die nach Österreich geflüchtet sind, über Fragen der sexuellen Integrität, die Rechte der Frauen und Männer sowie über sensible Themen wie Homosexualität, Prostitution und Zwangsverheiratung auf. Einfache Piktogramme sollen die Botschafen klar vermitteln. "Niemand soll sagen können, er hätte es nicht gewusst", so Hagenauer weiter.

Am kommenden Freitag, dem 25. November, starten wieder die "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" – zu Ende gehen sie am "Tag der Menschenrechte" am 10. Dezember. Mit der weltweiten Kampagne sollen Wege aus der Gewalt und neue Handlungsmöglichkeiten für Mädchen und Frauen aufgezeigt werden. Das Phänomen "Gewalt gegen Frauen" ist auch in Salzburg allgegenwärtig: Jede Fünfte Frau ist Übergriffen und Gewalt ausgesetzt.

Gewalt findet großteils im sozialen Umfeld statt

Nicht neu ist: Körperliche und psychische Gewalt findet größtenteils im sozialen Nahraum, in Beziehungen und in der Familie statt. "Daher fällt es vielen Opfern schwer, die Übergriffe bei der Polizei anzuzeigen", so Landesrätin Martina Berthold. Sie stellt klar: Ich ermutige alle Mädchen und Frauen: Niemand hat das Recht, eure Grenzen zu überschreiten und euer Nein zu missachten." Das gelte für "alle Frauen und Männer, egal ob sie in Österreich geboren sind oder zu uns geflüchtet sind."

Für "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" haben Stadt und Land Salzburg gemeinsam mit dem Frauennotruf, den Frauenbüros und make it – Büro für Mädchenförderung sowie Akzente ein umfangreiches Programm aufgestellt.

Freitag, 25. November, TriBühne Lehen, Salzburg

Benefizabend zugunsten des Vereins Selbstbewusst unter dem Motto "Heiteres und Weiteres", Texte und Lieder mit: Werner Friedl, an der Harfe: Sabine Kraus, in Kooperation mit dem Frauenbüro der Stadt Salzburg.

Freitag, 25. November, Graz
Alexandra Schmidt, Frauenbeauftragte der Stadt Salzburg, referiert über die Piktogramme und über die Aktion "ein Nein muss genügen" bei der Tagung "Selbst Sicher!" in Graz, Informationen auf der Webseite der Stadt Graz.

Montag, 28. November, Innsbruck
Teresa Lugstein, Mädchenbeauftragte des Landes Salzburg, präsentiert die Broschüre "Let's talk about sex – Beziehungen – Kultur – Rechte" bei der Fachtagung "Frauen und Flucht" in Innsbruck, Informationen auf der Webseite des Landes Tirol.

Mittwoch, 30. November, Mozartkino Salzburg
Filmabend im Mozartkino: "Precious – Das Leben ist kostbar" – Salzburgs Opferschutzeinrichtungen stellen sich vor. Inhalt: Sie wird Precious genannt, kostbar, doch wertvoll oder gar geliebt fühlt Claireece sich nicht. Seit ihrer Kindheit wird sie von der Mutter drangsaliert und vom Vater vergewaltigt. Die Folge: zwei Kinder, HIV, keine Perspektive. Als Precious von der Schule zu fliegen droht, schließt sie sich einem alternativen Lehrprogramm an und stößt auf eine verständnisvolle Lehrerin. Diese Lehrerin entdeckt das schöpferische Potenzial in ihrer Schülerin. Der Filmabend ist eine gemeinsame Veranstaltung von Frauennotruf Salzburg, Frauenhaus Pinzgau, Gewaltschutzzentrum, Weißer Ring, auf Initiative des Landes Salzburg, Referat Frauen, Diversität, Chancengleichheit und von make it – Büro für Mädchenförderung, Begrüßung durch Landesrätin Martina Berthold.

Montag, 5. Dezember, Schloss Mirabell, Salzburg
Das Frauenbüro der Stadt Salzburg, make it – das Büro für Mädchenförderung des Landes und der Frauennotruf Salzburg laden zur Präsentation der Broschüre "Let's talk about sex – Beziehungen – Kultur – Rechte" im Schloss Mirabell, Pegasus-Zimmer, ein: Die Broschüre ist ein Beitrag, Verständigung über sprachliche Barrieren hinweg zu ermöglichen. Die darin aufgelisteten und in Österreich geltenden Rechte und Gesetze bieten Orientierung. Sie schärfen den Blick für selbstbestimmte Lebenswege in Sexualitäten, Beziehungen und Familie. Anschließend findet eine Diskussion mit Andrea Laher, Teresa Lugstein und Gabriele Rothuber, Sexualpädagogin im Verein Selbstbewusst, statt. Moderation: Alexandra Schmidt, Frauenbeauftragte Stadt Salzburg.

Dienstag, 13. Dezember, Salzburg, Mönchsberg 2, Edmundsburg, Europasaal

Alexandra Schmidt am Podium bei "Gewalt zu Hause", Tagung des Instituts für Menschenrechte der Universität Salzburg.

Vizebgm. Anja Hagenauer; Alexandra Schmidt, Frauenbeauftragte der Stadt; LR Martina Berthold, Teresa Lugstein, make it - Büro für Mädchenförderung und Andrea Laher, Frauennotruf Salzburg | Foto: LMZ/Rattey
Vizebgm. Anja Hagenauer; Teresa Lugstein, make it - Büro für Mädchenförderung  Alexandra Schmidt, Frauenbeauftragte der Stadt;  Andrea Laher, Frauennotruf Salzburg und LR Martina Berthold | Foto: LMZ/Rattey
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