Wahlergebnis der Bundespräsidentenstichwahl – so hat Salzburg gewählt

So hat Salzburg beim Wiederholungstermin der Bundespräsidentenstichwahl 2016 gewählt. | Foto: MEV Verlag GmbH/Kitting
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  • So hat Salzburg beim Wiederholungstermin der Bundespräsidentenstichwahl 2016 gewählt.
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SALZBURG. Das Werben um die 395.321 Wahlberechtigten im Bundesland Salzburg hat nach gut einem Jahr Wahlkampf ein Ende. Die Stichwahl um das höchste Amt im Staat ist entschieden.

In allen Bezirken legt Van der Bellen zu

Obwohl es für Alexander Van der Bellen mit über 60 Prozent Zustimmung am Wahlsonntag nur in der Stadt Salzburg für die Mehrheit gereicht hat, konnte er dennoch im Vergleich zur annullierten Stichwahl im Mai in jeder einzelnen der 119 Gemeinden zulegen. So richtig grün färben sich dabei auch Leogang mit 59,6 Prozent und Elsbethen mit 58,5 Prozent Zustimmung zugunsten des "Professors" am Kartogramm ein.

Wo Norbert Hofer überragend gewinnt

Auch wenn Norbert Hofer gegenüber dem ungültigen Ergebnis im Mai überall Federn lassen musste, liegt er immerhin in 90 Gemeinden im Bundesland vorne. Am stärksten mobilisieren konnte Hofer die Wähler in der Lungauer Gemeinde Muhr mit 84,5 Prozent (87,3 Prozent im Mai), ebenso in St. Andrä mit 74,5 Prozent und Tweng, wo der FPÖ-Politiker 73,7 Prozentpunkte lukriert.

Hier geht es zum amtlichen Ergebnis inkl. Wahlkartenauszählung

"Auf gute politische Zusammenarbeit"

In einer ersten Reaktion gratuliert LH Wilfried Haslauer dem neuen Bundespräsidenten und gibt zu bedenken, dass es in diesem Jahr eine Reihe von Entwicklungen gab, die durchaus Anlass zur Sorge bereitet haben: "Allen voran eine aufgeheizte Stimmung, die sich besonders beim Bundespräsidentenwahlkampf gezeigt hat. Die vordringliche Herausforderung für Alexander Van der Bellen als neuer Bundespräsident wird vor allem darin bestehen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land wieder zu stärken", so Haslauer, der sich an dieser Stelle auch bei allen Wahlbeisitzern bedankt.

"Schön, dass die Menschen nicht poltikverdrossen sind"

Positiv gestimmt über den Wahlausgang zeigt sich Salzburgs Grünen-Chefin LH-Stv. Astrid Rössler: "Ich freue mich und bin erleichtert, dass der lange und für alle Beteiligten auch kraftraubende Wahlkampf vorbei ist. Die leicht gestiegene Wahlbeteiligung zeigt uns, dass entgegen allen Prognosen die Menschen nicht politikverdrossen sind. Es ist um eine wichtige Sache gegangen, das hat man auch gespürt. Jetzt schauen wir nach vorne. Alexander van der Bellen wird es schaffen alle Menschen anzusprechen. Ich wünsche ihm alle Gute.“

"FPÖ ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen"

Für die Landesparteiobfrau der FPÖ, Marlene Svazek, ist das Wahlergebnis wieder "ein sensationeller Erfolg für Norbert Hofer, obwohl ihm ein noch härterer Wind entgegengeblasen hat als beim ersten Durchgang. Die Entscheidung ist klar für Alexander Van der Bellen ausgefallen. Herzliche Gratulation dazu. Es ist aber nach wie vor großartig, dass es Norbert Hofer gelungen ist, so viele Menschen zu mobilisieren. Fast 50 Prozent haben einen deklarierten Freiheitlichen gewählt. Das heißt: Die FPÖ ist endgültig in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Enttäuscht bin ich über das Verhalten der ÖVP im Wahlkampf, aber aufbauend auf dem Ergebnis der Bundespräsidentschaftswahl sind wir für die Landtagswahlen bestens gerüstet."

"Solidarität und Gerechtigkeit als Schlüssel zum Wohlstand"

In die selbe Kerbe stößt SPÖ-Landesparteivorsitzender Walter Steidl. „Wir leben in einer Zeit, in der die Menschen zunehmend besorgt sind. Gestiegene Arbeitslosigkeit und die zunehmende Schere zwischen Arm und Reich geben auch Grund dazu. Bei dieser Stichwahl zum Bundespräsidenten standen nicht nur zwei Kandidaten zur Wahl, sondern zwei Möglichkeiten, wie wir mit wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen umgehen", so Steidl, der Solidarität und Gerechtigkeit als Schlüssel zum Wohlstand sieht.

"Jetzt gibt es die Quittung"

FPS-Landesparteichef Karl Schnell analysiert die Stimmenverluste von Norbert Hofer in Salzburg wiefolgt: "Die Salzburger lassen es sich nicht gefallen, wenn so viele wohlverdiente ehemalige FPÖ-Mitglieder, darunter Mandatare wie Gemeindevertreter, Vizebürgermeister, Landtagsabgeordnete und Nationalratsabgeordnete, sowie ein Bundesrat aus der Partei geschmissen werden und so getan wird, als wäre nichts gewesen. Viele Salzburger haben ihren Unmut über das Verhalten dieser Marionetten-FPÖ zum Ausdruck gebracht. Protestaktionen waren die logische Folge."

Der Flachgau in "türkis"

Am knappsten war das Rennen im Bezirk Salzburg Umgebung, wo am Wahlabend nur zwei Stimmen zwischen den beiden Kandidaten liegen (Hofer: 37.562, Van der Bellen: 37.560). Den deutlichsten Vorsprung auf Alexander Van der Bellen erreicht Norbert Hofer im Lungau mit 30,1 Prozentpunkten, gefolgt vom Pongau mit 15,7 Prozentpunkten. Im Pinzgau erreicht Norbert Hofer 54,8, Alexander van der Bellen 45,2 Prozent (ohne Wahlkarten).

Salzburger mit langem Atem

Auch wenn die Salzburger bereits zum dritten Mal in diesem Jahr zur Bundespräsidentenwahl geladen waren, ist die Wahlbeteiligung im Vergleich zur annullierten Wahl – damals waren es 62 Prozent – inklusive der Wahlkarten deutlich über 70 Prozent gestiegen. Laut Hochrechnung der Landesstatistik wird diese samt Wahlkarten bei rund 74 Prozent liegen. Die fleissigsten Urnengänger gab es übrigens in Göming (79,2 Prozent), die meisten Weißwähler in St. Koloman mit 9,5 Prozent.

Weniger Wahlkarten beantragt

Für diesen zweiten (wiederholten) Wahlgang zur Bundespräsidentenwahl wurden in Salzburg 38.205 Wahlkarten beantragt. Das entspricht bei gut 395.000 wahlberechtigten Wählerinnen und Wählern rund 9,7 Prozent aller möglichen abzugebenden Stimmen. Im Vergleich zur annullierten Stichwahl vom 22. Mai 2016 sind das um 22,7 Prozent und 11.238 Wahlkarten weniger.

Hier geht's zu den Ergebnissen aus den Bezirken:

* Das Wahlergebnis aus dem Flachgau>
* Das Wahlergebnis aus dem TENNENGAU
* Das Wahlergebnis aus dem PONGAU
* Das Wahlergebnis aus der STADT SALZBURG
* Das Wahlergebnis aus dem PINZGAU
* Das Wahlergebnis aus dem LUNGAU

Am Montag werden Wahlkarten dazu gezählt

Mit der Auszählung der Wahlkarten ändert sich an den Salzburger Gemeindeergebnissen nichts mehr – denn die Wahlkarten werden nicht auf Gemeindeebene, sondern dem Gesamtergebnis zugeordnet.

Hier geht es zum Österreich-Ergebnis der Bundespräsidenten-Stichwahl

Weitere Berichte zur Wahl des Bundespräsidenten 2016 finden Sie hier.

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