"Man darf nicht immer nur warten"

Mit 17 hat sie eine Lehre als Bankkauffrau bei der Salzburger Sparkasse begonnen, jetzt ist sie Filialleiterin: Stefanie Vitzkotter.
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  • hochgeladen von Stefanie Schenker

Sie sind 28 Jahre und leiten eine der größten Salzburger Sparkassen-Filialen. Nervt es Sie, dass es für eine junge Frau offenbar ungewöhnlich ist, eine verantwortungsvolle Führungsposition innezuhaben?
STEFANIE VITZKOTTER:
Nein, ich ärgere mich nicht darüber – das ist eben in unserer Gesellschaft noch ungewöhnlich. Was mir wichtig ist: Ich will beweisen, dass ich diese Aufgabe erfolgreich bewältigen werde und damit anderen die Augen öffnen: Damit auch andere Unternehmen jungen Frauen solche Chancen geben. Da müssen viele noch offener werden.

Was braucht man als junge Mitarbeiterin, um sich so weiterentwickeln zu können?
STEFANIE VITZKOTTER: Neben aller Eigeninitiative und der Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln, braucht man auch jemanden, der einen dabei unterstützt. Und genau das möchte ich jetzt auch an meine Mitarbeiter weitergeben.

Sie haben ein Mentoring-Projekt in der Sparkasse absolviert. Worum geht es dabei?
STEFANIE VITZKOTTER: Dabei werden jungen Mitarbeitern Karrieremöglichkeiten in der Sparkasse aufgezeigt – egal ob Führungs- oder Fachkarriere. Man wird von einem Mentor begleitet, bei mir war es unser Personalchef, und trifft sich mit ihm und darüber hinaus in der Gruppe zum regelmäßigen Informationsaustausch. Es werden dabei verschiedene Themen behandelt, wie zum Beispiel Netzwerken, Konfliktbehandlung, Motivation oder Karrierewege. Den Abschluss bildet ein Hearing mit Feedback und Karriereplan. Außerdem läuft bei uns ein Diversity-Projekt, dessen Ziel es ist, mehr Frauen in Führungspositionen zu bekommen.

Wieviele Frauen sind denn in Führungspositionen in der Salzburger Sparkasse?
STEFANIE VITZKOTTER: Die Spanne liegt – je nach Führungsebene – zwischen Null und 28 Prozent, im Durchschnitt ist jede fünfte Führungsposition von einer Frau besetzt.

Ihr Job bringt eine große Verantwortung mit sich. Wie leicht war es, diese zu übernehmen?
STEFANIE VITZKOTTER: Ich bin in den vergangenen drei Jahren intensiv darauf vorbereitet worden. In Maxglan – wo ich vorher war – hatte ich auch eine weibliche Führungskraft und sie hat mich bei allen Führungsaufgaben eingebunden. Dadurch gewinnt man Erfahrung und Selbstvertrauen. Gerade für Frauen ist das wichtig, da wir ja öfter an uns zweifeln als Männer.

Welchen Rat oder Tipp können Sie anderen jungen Frauen mit auf ihren Karriereweg geben?
STEFANIE VITZKOTTER: Dranbleiben, nicht aufgeben, sich jemanden suchen, der einen fördert. Und: Eigeninitiative zeigen, man darf nicht immer nur warten. Ich habe mir seit meinem Start als Lehrling vor zwölf Jahren ein großes Netzwerk aufgebaut. Und: Das ist eine kommunikative Aufgabe, die uns Frauen sehr liegt. Eine kleine Anekdote: Als ich erst zwei Monate im Unternehmen war, ging es bei einem Betriebsausflug nach Hamburg. Vorne im Bus saß der Vorstand – keiner hat sich getraut, sich neben ihn zu setzen. Bis auf mich.

Interessiert an mehr Chefinnen-Gesrpächen? Hier geht es zur Interview-Reihe "Chefinnen-Gespräch".

Mit 17 hat sie eine Lehre als Bankkauffrau bei der Salzburger Sparkasse begonnen, jetzt ist sie Filialleiterin: Stefanie Vitzkotter.
Mit 17 hat sie eine Lehre als Bankkauffrau bei der Salzburger Sparkasse begonnen, jetzt ist sie Filialleiterin: Stefanie Vitzkotter.
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