Eintauchen in die Heilkraft der Alpen: Ein Tourismusmotor der Zukunft

Gebündelte Kräfte: Ulrike Köstler (Heilkraft der Alpen), LH Wilfried Haslauer, Arnulf Hartl (PMU), Gabriella Squarra (Bayerisches Staatsbad Kur-GmbH), Walter Haas (ITG), Herbert Resch (PMU) und Leo Bauernberger (SLT). | Foto: Angelika Pehab
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  • Gebündelte Kräfte: Ulrike Köstler (Heilkraft der Alpen), LH Wilfried Haslauer, Arnulf Hartl (PMU), Gabriella Squarra (Bayerisches Staatsbad Kur-GmbH), Walter Haas (ITG), Herbert Resch (PMU) und Leo Bauernberger (SLT).
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SALZBURG (ap). "Wir leben auf einer grünen Insel – umringt von einem Meer aus Feinstaub. Das sollten wir nützen", so Arnulf Hartl von der PMU, der als Leiter der Jungbrunnen-BERG-Studie erstmals untersucht hat, ob ein aktiver Wander- und Heilbad-Urlaub das Immunsystem von Menschen ab 65 Jahren stärken kann. "Durch Alterungsprozesse leidet auch das Immunsystem und wird mit der Zeit schwächer. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Ein einwöchiger Aufenthalt mit Wandern und Heilbaden verbessert signifikant das Gleichgewicht und erhöht langfristig die Sauerstoffsättigung und damit die körperliche Leistungsfähigkeit. Damit einher gehen die Erhöhung der Lebensqualität und die Verbesserung des Immunsystems", verrät Hartl.

Gesundheit neu denken

„Mit der ‚Alpinen Gesundheitsregion‘ setzt das SalzburgerLand echte Maßstäbe, die es so noch nirgendwo gibt“, freut sich Leo Bauernberger, Geschäftsführer der Salzburger Land Tourismus GmbH. In unseren Breiten sind vielerorts einzigartige und rein natürliche Gesundheits-ressourcen zu finden. Sie können Beschwerden wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Allergien, Asthma und chronische Schmerzen langfristig lindern. Außerdem hält die Region spitzenmedizinische Angebote bereit und zahlreiche Sportangebote haben neben dem körperlichen Wohlbefinden auch die seelische Balance zum Ziel.

Hin zur Ganzjahresdestination

„Im Tourismus ist Spezialisierung und Innovation entscheidend, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Die Alpine Gesundheitsregion SalzburgerLand hat sich seit der Gründung vor vier Jahren zu einem österreichweiten Leuchtturmprojekt entwickelt“, steht auch LH Wilfried Haslauer hinter dem Projekt, in das schon über 80 Partnerbetriebe involviert sind.

Chance für schwächerstrukturierte Gebiete

Für Walter Haas, dem Geschäftsführer des ITG - Innovationsservice für Salzburg, steht die Umsetzung der Angebote direkt in den Regionen im Fokus, unter anderem mit dem EU-Projekt „Trail for Health Nord“, bei dem auch Abtenau dabei ist. "Dazu werden in einem grenzüberschreitenden Kooperationsnetzwerk aus Forschungseinrichtungen, Transferorganisationen und touristischen Regionen evidenzbasierte gesundheitstouristische Produkte und Wertschöpfungsketten entwickelt. In der Praxis liegt es daran, den regionalen Unternehmen Trittsicherheit und Know-how zu geben, um die gesundheitstouristischen Angebote auch an die Gäste zu bringen", so Haas.
Um das Thema Gesundheitstourismus dreht sich auch alles beim kommenden Fachkongress "Heilkraft der Alpen" am 5. und 6. Mai 2017 in St. Johann im Pongau.

Regionale Umsetzung im Detail

Die Partner der „Alpinen Gesundheits­region Salz­burgerLand“ haben hierfür passende Angebote im Programm; vom Fitnesskurs bis zur Physio­therapie oder Sturzprävention. Wer sich gerne unter Anleitung bewegt, für den gibt es zum Beispiel einen geführten Yoga-Walk und wöchentliche Yogastunden am Wasserfall in Bad Gastein oder auch auf der Schmittenhöhe in Zell am See. Besonders effektiv für alle, die aus körperlichen Gründen Angst haben zu fallen, ist der Kurs auf der Gehstrecke im medizinischen Trainingsraum der Alpentherme Bad Hofgastein. Hier werden in einer sicheren Umgebung die Bewegungsabläufe der Urlauber geschult, damit sie im Alltag wieder angstfrei und sicher unterwegs sein können. Wichtig ist zwischendurch auch die passende Erholung. Die gibt es in den Bergen oder in den zahlreichen Thermen des SalzburgerLandes.

PINZGAU: In der Natur entschleunigen

Aktive Entspannung finden Urlauber beispielsweise in der Ferienregion Saalfelden Leogang. Sie bietet auf insgesamt acht Vitalwegen Wanderungen für jeden Gesundheitszustand an; von aktivierenden über balancie­rende bis hin zu regenerierenden Wegen. Außerdem gibt es weitere gesundheitsfördernde Angebote wie Ayurveda-Kurse, Power Sleeping, WaldSPA, Muskelentspannung, kinesiologisches Stress­coaching oder Stoffwechselanalysen, die Körper, Geist und Seele wieder in Einklang bringen können. Auch der Besuch der 380 Meter hohen Krimmler Wasserfälle im Nationalpark Hohe Tauern kann dabei helfen. Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg fand heraus, dass sich hier beim Menschen ein so genannter Parasympathi­kotonus, ein Entspannungszustand der Ruhe und Erholung, einstellt. Der Herzschlag verlangsamt sich und die Atemzugtiefe wird verbessert. Die Wasserfälle sind also ein ganz natürliches Anti-Stress-Programm.

Hilfe bei chronischen Erkrankungen
Die Krimmler Wasserfälle bieten noch eine weitere, einzigartige und rein natürliche Möglichkeit chronische Beschwerden langfristig zu verbessern: Ihr Sprühnebel ist ein feinverstäubtes, mit Ionen gesättigtes und lungengängiges Aerosol, das sich nachweislich positiv auf Lungenerkrankungen wie allergisches Asthma auswirkt. Außerdem genießen Urlauber rund um die Krimmler Wasserfälle das Angebot der zertifizierten allergikerfreundlichen Hotels von Hohe Tauern Health. Sie bieten professionelle Beratung durch Spezialisten und Ärzte sowie eine besondere Küche für Gäste mit Lebensmittelallergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Darüber hinaus wurde dem Verein Hohe Tauern Health im Mai 2016 vom Bundesministerium für Wissenschaft in der Kategorie „Wasser“ der „Österreichische Innovationspreis Tourismus“ verliehen.

PONGAU: Die heilsame Kraft der Berge

Es gibt aber noch mehr Gesundheitsschätze, die nachweislich wirksam sind. Im Gasteinertal trifft beispielsweise das entzündungshemmende und schmerzlindernde Edelgas Radon aus dem Gestein der Berge auf zahlreiche heiße Quellen. 17 sind es insgesamt, aus denen auf 1.000 Metern Seehöhe bis zu 46 Grad heißes Wasser sprudelt. Angereichert mit dem Radon versorgen die Quellen die Thermen in der Ferienregion Gastein und das Therapiezentrum des Gasteiner Heilstollens mit gesundheitsförderndem Wasserdampf und Wärme. Rund 12.000 Menschen, darunter viele Rheuma-Patienten, nutzen jährlich das einzigartige Heilklima des Stollens sowie das zusätzliche Therapieangebot im Gasteinertal. Ebenso finden Menschen mit allergischen Hautproblemen durch die Radonwärmetherapie im Gasteiner Heilstollen eine Möglichkeit zur Linderung ihrer Beschwerden.

TENNENGAU: Projekt Trail for Health Nord

Das EU-Projekt „Trail for Health Nord“ fokussiert auf die wachsende Zielgruppe der älteren Menschen mit dem Motiv einer aktiven Verlängerung der Lebensqualität über gesundheitsfördernde Maßnahmen. Dazu werden gesundheitstouristische Produkte und Wertschöpfungsketten entwickelt. Die Basis bildet dabei eine klinische Studie in den drei Regionen, darunter auch Tennengau/Abtenau. Dabei wurde untersucht, wie sich ein Urlaub mit Kombination aus Bewegung im Naturraum und ortsgebundenen Anwendungen auf das Immunsystem und die Fitness älterer Menschen auswirkt. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels im Tourismus wird im Rahmen des Projekts außerdem ein Fachkräftekonzept mit einer strategischen Ausrichtung auf das Kernangebot des Gesundheitstourismus entwickelt, um auch touristischen KMU einen Zugang zu einem professionellen Personalmanagement zu ermöglichen. Zum nachhaltigen gesundheitstouristischen Kompetenzaufbau werden zudem Qualifizierungs- und Transfermaßnahmen für Regionen und KMU entwickelt und angeboten (Trail for Health Nord, 2016).

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