Wo Salzburgs Lehrlingen der Schuh drückt

Stephanie Posch von der AK Salzburg | Foto: AK
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SALZBURG (lg). Mobbing am Arbeitsplatz kann jeden treffen. Auch ein Elektrotechniker-Lehrling aus Salzburg musste diese Erfahrung machen. Er wurde über Monate hinweg von seinen Arbeitskollegen gedemütigt, die Szenen wurden sogar gefilmt und via WhatsApp verbreitet.

Unterstützung der AK

In einem anderen Fall sollte ein Koch-Lehrling während des Besuchs eines Berufsschullehrgangs am Wochenende auch noch arbeiten. Als der 19-Jährige darauf hinwies, dass dies gesetzlich nicht erlaubt sei, wurde er entlassen. Die Beiden wandten sich Jugend- und Lehrlingsberatung der Arbeiterkammer Salzburg, die daraufhin intervenierte. "Im Fall des Elektrotechniker-Lehrlings zeigte sich die Unternehmensleitung von den geschilderten Vorfällen entsetzt. Nach konstruktiven Gesprächen konnte eine Lösung im Sinne des Jugendlichen gefunden werden: Zurück in den alten Job war für den Lehrling nach den einschneidenden Erlebnissen nicht mehr möglich. Deswegen wurde der junge Salzburger bis zum Ende seiner Lehrzeit von der Arbeit freigestellt. Zudem erhielt er eine Entschädigung von 2.700 Euro. Doch das Wichtigste: Der Jugendliche konnte seine Lehre erfolgreich abschließen", erzählt Stephanie Posch, Leiterin des Jugendreferats der AK Salzburg. Im Fall des Koch-Lehrlings wurde vor Gericht eine Entschädigung in der Höhe von 5.000 Euro erstritten. Der Koch-Lehrling bereitet sich derzeit auf die Lehrabschlussprüfung vor.

85.000 Euro für die Betroffenen

Insgesamt intervenierte die Jugend- und Lehrlingsberatung der AK Salzburg im Jahr 2016 rund 100 Mal. Den Betroffenen brachte das knapp 85.000 Euro. Im vergangenen Jahr standen die AK-Experten den Salzburger Jugendlichen fast 8.000 Mal mit Rat und Hilfe zur Seite: 662 persönliche, 5.984 telefonische und 905 schriftliche Beratungen.

Arbeitszeitüberschreitungen

Wo Jugendlichen im Vorjahr der Schuh drückte, zeigt die Bilanz 2016: Wenden sie sich an die Lehrlingsberatung der AK, dann klagen die jungen Menschen am häufigsten über das Niveau der Lehre. „Entweder werden sie schlecht ausgebildet, oder sie müssen berufsfremde Tätigkeiten ausüben“, so Posch. „Auch Probleme mit Arbeitszeitüberschreitungen oder dem Betriebsklima - Umgangston, Ärger mit dem Chef oder den Kollegen- stehen ganz oben auf der Beschwerden-Liste.“ Davon sind vor allem folgende Branchen betroffen: Einzelhandel, Hotel- und Gastgewerbe und Frisöre.
Weitere Themenfelder sind allgemeine Fragen zum Lehrverhältnis, Beendigung des Lehrverhältnisses, Ausbildungsprobleme und Berufsbild. Vor und nach den Sommerferien treten häufig Fragen zu Ferialarbeit sowie Pflichtpraktikum auf.

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