Kolumne
Abstehende Ohren schaden der Psyche
Abstehende Ohren (Apostasis otum) fallen sofort ins Auge. Dieser Umstand ist für sehr viele Menschen stigmatisierend. Laut einer Umfrage zu dieser Thematik leiden 5% der Bevölkerung an diesem Problem.
SALZBURG. Wenn man hier von Problem spricht, dann ist das in medizinischer Hinsicht kein organisches Leiden oder eine klassische Krankheit. Vielmehr belastet der subjektive Leidensdruck die Psyche und kann dadurch einen Krankheitswert erlangen. Wird man zusätzlich in jüngeren Jahren gehänselt oder später sogar gemoppt, dann erreicht ein eigentlich kleines Problem eine Dimension, die zur großen Lebensbelastung werden kann. Gott sei Dank gibt es schon sehr lange die Möglichkeit einer operativen Korrektur von abstehenden Ohren. Freilich haben sich über die Jahre die Techniken verändert und verbessert, so dass heutzutage eine operative Korrektur ein sehr sicheres Prozedere ist.
Eine sehr beliebte Methode
Wichtig ist, dass abstehende Ohren individuell betrachtet werden müssen. Techniken, die bei einem Patienten zu einem guten Resultat führen, müssen noch lange nicht bei einem anderen dasselbe gute Ergebnis erzielen. Da Ohren unterschiedlich gewachsen sind, müssen individuell unterschiedliche Teile des Ohres chirurgisch korrigiert werden. Manchmal betrifft dies nur einen Bereich, manchmal aber auch das gesamte Ohr. Wichtig ist im Endeffekt nur, dass der Eingriff einwandfrei gemacht wird und ein gutes Ergebnis erzielt.
Obwohl sie nicht bei jedem abstehenden Ohr durchführbar ist, ist die Fadentechnik eine sehr beliebte Methode. Hierbei wird ohne zu Schneiden, unter Zuhilfenahme eines speziellen Fadens, das Ohr in örtlicher Betäubung angelegt.
Leidensweg geht zu Ende
Gemeinsam ist allen Methoden, dass die Patienten nach einer Ohranlegeplastik immer sehr zufrieden sind. Schon nach einer Woche wird der Verband entfernt, und das „neue“ Ohr kann betrachte werden. Für viele Patienten geht mit ihren korrigierten Ohren ein langer Leidensweg zu Ende: ab jetzt fallen nicht länger die abstehenden Ohren als erstes auf, sondern der betrachtende Blick bleibt auch an schönen Augen, vollen Lippen oder einer neuen Frisur hängen. Kein Wunder, dass die psychische Belastungen, die die Betroffenen oft seit vielen Jahren ertragen, nach einer Ohranlegeplastik wie weggeblasen sind.
Mit Ohren, die nicht länger im Mittelpunkt stehen, kann sich neues Selbstvertrauen entfalten und vormals gehemmte soziale Begegnungen können jetzt endlich frei gelebt werden.
Ihr Dr. Jörg Dabernig
Facharzt für Plastische Ästhetische Chirurgie
Haus der Schönheit - Salzburg
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