Welt-Hepatitis-Tag
Hepatitis-Krankheit darf nicht unterschätzt werden

Der Welt-Hepatitis-Tag 2019 steht unter dem Motto: „Hepatitis: Findet die fehlenden Millionen!“. In Salzburg gingen die Zahlen stark zurück: von 292 (2014) auf 140 (2018). | Foto: Angelo Esslinger, Pixabay
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  • Der Welt-Hepatitis-Tag 2019 steht unter dem Motto: „Hepatitis: Findet die fehlenden Millionen!“. In Salzburg gingen die Zahlen stark zurück: von 292 (2014) auf 140 (2018).
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Jährlich wird am 28. Juli der Welt-Hepatitis-Tag begangen. Der Tag geht auf den Geburtstag des Mediziners Baruch Samuel „Barry“ Blumberg zurück. Blumberg entdeckte die durch Viren verursachte infektiöse Leberentzündung Hepatitis B und erhielt dafür einen Nobelpreis. Heuer steht der Welttag unter dem Motto: „Hepatitis: Findet die fehlenden Millionen!“. 

SALZBURG. Hepatitis ist eine entzündliche Erkrankung der Leber, die verschiedene Ursachen haben kann: Alkohol, Drogen, Gifte, Kontakt von Blut oder Körperflüssigkeiten. Die am häufigsten vorkommenden Leberentzündung aufgrund einer Virusinfektion sind die Hepatitis A, B oder C.

Zahlen in Salzburg gingen stark zurück

In Salzburg gingen die Hepatitis Erkrankungen in den letzten Jahren stark zurück. Im Jahr 2014 gab es noch 292 (davon 280 Hepatitis B und C; 3 Menschen starben daran) gemeldete Erkrankungen, so gab es im Jahr 2018 nur mehr 140 (davon 131 Hepatitis B und C) gemeldete Erkrankungen. Trotzdem darf die Krankheit nicht unterschätzt werden.

Eine Hepatitis-Erkrankung kann aufgrund der unspezifischen Symptome oft lange unerkannt bleiben: „Selbst in Österreich leben viele tausende Menschen mit einer Hepatitis-Erkrankung ohne dass sie es wissen. Viele Lebererkrankungen werden erst spät erkannt, weil die Leber wenig Schmerzempfinden hat und keine Warnzeichen aussendet. Typische Beschwerden bei einer Erkrankung sind Müdigkeit und Abgeschlagenheit, ein Druckgefühl im rechten Oberbauch, Ekel gegen bestimmte Speisen - vor allem Fleisch - und Gelbfärbungen der Haut oder der Augen“, weiß Zweiter Landtagspräsident Sebastian Huber, seines Zeichens selbst niedergelassener Internist in der Stadt Salzburg. 


Unbehandelt führt die Erkrankung zum Tod

Die Auslöser für Leberschädigungen können sehr unterschiedlich sein, in den Spätfolgen ähneln sich die unterschiedlichen Hepatitis-Erkrankungen jedoch stark: Ist die Leber durch permanente Entzündungen überlastet, kommt es zum Zellsterben, die kranke Leber vernarbt und schrumpft. Unbehandelt können die Leberschädigungen zu Zirrhose, Leberkrebs und Tod führen.

Impfung schützt

Wirksam gegen Hepatitis A und B schützen kann man sich durch eine Impfung: „Als Arzt ist mir in diesem Zusammenhang die Hepatitis Prävention sehr wichtig. Ärzte empfehlen ausdrücklich die allgemein sehr gut verträgliche Schutzimpfung gegen Hepatitis A und B. Durch eine Impfung schützt man sich selbst und verringert die Gefahr einer Übertragung auf andere. Manche Hepatitis Erkrankungen erfordern eine lebenslange Medikamenteneinnahme, die auch mit teilweise erheblichen Nebenwirkungen für die betroffenen Patientinnen und Patienten verbunden ist“, erklärt Huber. 

Hepatitis B ist hoch ansteckend

Hepatitis A: Die hochansteckende Virushepatitis wird von vielen Österreichern noch immer als reine Reiseerkrankung gesehen. Es wird vor allem über verunreinigte Gewässer oder kontaminiertes Trinkwasser übertragen. Doch auch in Österreich kann man sich durch kontaminierte Lebensmittel oder mangelnde Hygiene mit Hepatitis A anstecken.

Hepatitis B: Ist eine der weltweit häufigsten auftretenden viralen Infektionserkrankungen und ist hoch ansteckend. Es kann durch fast alle Körperflüssigkeiten übertragen werden (Sexualkontakte, Piercings, Tätowierungen sowie der Kontakt mit infiziertem Blut). Weltweit sind rund 240 Millionen Menschen chronisch mit Hepatitis B infiziert und jährlich sterben an den direkten Folgen rund 700.000 Menschen daran. Weltweit ist Hepatitis B damit die neunthäufigste Todesursache.

Hepatitis C: Wird in der Regel durch direkten Blutkontakt (z.B. Verletzungen, unsauberes Piercen und Tätowieren, Verwenden verunreinigter Nadeln) übertragen. Eine akute Hepatitis C kann sich innerhalb von etwa sechs Monaten nach einer Infektion mit Hepatitis-C-Viren entwickeln. Wenn das Immunsystem der Betroffenen die Viren innerhalb von sechs Monaten noch nicht eliminieren kann, entwickelt sich eine chronische Hepatitis-C-Infektion.

Der Welt-Hepatitis-Tag 2019 steht unter dem Motto: „Hepatitis: Findet die fehlenden Millionen!“. In Salzburg gingen die Zahlen stark zurück: von 292 (2014) auf 140 (2018). | Foto: Angelo Esslinger, Pixabay
Sebastian Huber, Zweiter Landtagspräsident und Internist in der Stadt Salzburg: "Selbst in Österreich leben viele tausende Menschen mit einer Hepatitis-Erkrankung ohne dass sie es wissen. Viele Lebererkrankungen werden erst spät erkannt, weil die Leber wenig Schmerzempfinden hat und keine Warnzeichen aussendet." | Foto: Sebastian Huber/Mike Vogl
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