Salzburger Hörakustiker
Jeder fünfte Europäer leidet unter Lärmbelastung

Hauptquelle für die gesundheitsgefährdende Lärmbelastung ist der Straßenverkehr. Konkret sind 113 Millionen Menschen in Europa dauerhaftem Verkehrslärm ausgesetzt. | Foto: Symbolbild: Unsplash.com
  • Hauptquelle für die gesundheitsgefährdende Lärmbelastung ist der Straßenverkehr. Konkret sind 113 Millionen Menschen in Europa dauerhaftem Verkehrslärm ausgesetzt.
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Am 28. April wird der Tag gegen den Lärm begangen. Dieser findet seit 1995 jedes Jahr statt und wurde vom Verband der Gehörgeschädigten (League for the Hard of Hearing) initiiert. Die Salzburger Hörakustiker warnen anlässlich des internationalen Tages: Jeder Fünfte ist bereits durch seine laute Umgebung gesundheitsgefährdet. Ab 2050 soll ein Viertel der Menschen ein Hörproblem haben. Schuld ist zu einem großen Teil der Straßenverkehr.

SALZBURG. „Die Werte sind dramatisch“, sagt Jürgen Pöpsel, Landesinnungsmeister der Salzburger Hörakustiker. Jeder fünfte Europäer leidet laut Europäischer Umweltagentur unter einer gesundheitsgefährdenden Lärmbelastung. Hauptquelle dafür ist der Straßenverkehr. Konkret sind 113 Millionen Menschen in Europa dauerhaftem Verkehrslärm ausgesetzt. 22 Millionen werden zudem von der Bahn beschallt und vier Millionen vom Flugverkehr. Kein Wunder, dass jeder vierte Mensch laut Weltgesundheitsorganisation im Jahr 2050 ein Hörproblem haben wird.

„Chronischer Lärm führt nicht nur zu Hörminderung sondern laut Studien auch zu Problemen wie Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen sowie kognitiven Einschränkungen",

erklärt Pöpsel. Rund 6,5 Millionen Europäer haben wegen des Lärms bereits Schlafstörungen. Es wird auch oftmals die Auswirkung von Lärm auf Kinder unterschätzt.

Hörverlust – Resultat dauerhafter Beschallung

„Wir raten, den Lärmpegel im eigenen Wohnbereich, aber auch in den Schulen und am Arbeitsplatz, wo man sich täglich aufhält, messen zu lassen. Ist dieser zu hoch – also überschreitet er über acht Stunden gemittelt 80 Dezibel(A) – dann ist es wichtig, zu handeln“,

sagt der Experte. Nachts sollte der gemittelte Lärmpegel 30 dB nicht überschreiten, um Schlafstörungen zu vermeiden. Auch, wenn man akut keinen Hörverlust oder Tinnitus bei sich feststellt, kann ein Problem bestehen. Hörverlust nimmt mit dem Alter zu und ist das Resultat einer dauerhaften Beschallung.

Lösungen der Experten: Kapselgehörschutz

Gegen diese Überforderung der Ohren bieten die Hörakustiker verschiedene Lösungen. Die zwei wirkungsstärksten Alternativen sind der Kapselgehörschutz oder der individuelle Gehörschutz, der vom Hörakustiker nach einem Ohrabdruck maßgefertigt wird. Die bekannten Schaumstoffstöpsel sind dagegen für den Dauergebrauch nur schlecht geeignet.

„Wer eine durchgängige Geräuschkulisse gewöhnt ist, bemerkt das Problem oft gar nicht mehr oder ist sich unsicher, ob sie eine Gefahr darstellt“,

so der Landesinnungsmeister.

Tabellarische Veranschaulichung, wie laut unser Alltag ist:

  • 60 dB(A): normales Gespräch
  • Ab 65 dB(A): Meist ungefährlich, Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen
  • 70 dB(A): Staubsauger, Haartrockner
  • 80 dB(A): Starker Verkehr, LKW
  • Ab 85 dB(A): Gehörschäden bei längerer Einwirkung
  • 95 dB(A): Musik (Kopfhörer)
  • 110 dB(A): Formel 1-Wagen (30 m), Rockkonzert
  • Ab 120 dB(A): Schmerzgrenze, Gehörschäden auch kurzzeitig
  • 140 dB(A): Flugzeugstart
  • 160 dB(A): Geschützknall

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