Coronavirus
So schützt man die Augen in der Krise
Homeoffice, soziale Isolation und die Ansteckungsgefahr belasten nicht nur die Nerven, sondern auch die Augen. Markus Plörer, Salzburger Landesinnungsmeister der Augenoptiker und Optometristen gibt Tipps, wie man unter erschwerten Bedingungen daheim den Durchblick bewahrt.
SALZBURG. Eines vorweg: Wer sich vor dem Coronavirus schützen will, sollte wichtige Hygienemaßnahmen bei Brillen und Kontaktlinsen beachten. „Genauso, wie dazu aufgerufen wird, die Hände öfter zu waschen, sollte man auch Brillen mehrmals täglich gewissenhaft reinigen“, sagt Markus Plörer, Salzburger Landesinnungsmeister der Augenoptiker und Optometristen. „Wer Kontaktlinsen trägt, sollte ebenfalls Reinigungsangaben und Tauschintervalle einhalten. Und natürlich raten wir davon ab, Brillen oder Kontaktlinsen von anderen Personen zu verwenden.“ Soweit wie möglich sollte man vermeiden, sich in die Augen zu fassen. Die derzeitigen Maßnahmen zur sozialen Isolation bedeuten aber auch jenseits der viralen Bedrohung einen Härtetest für die Augen. „Unsere Augen sind dafür gebaut, den Blick über unterschiedliche Distanzen schweifen zu lassen, fern und nah, und sie funktionieren am besten bei ausreichendem und natürlichem Licht“, erklärt Plörer. „Fehlt diese Möglichkeit, hat das Auswirkungen auf das gute Sehen. Es kommt zu Anstrengungsbeschwerden und Ermüdungserscheinungen.“
Belastungen für die Augen
Aufgrund der Maßnahmen zur sozialen Isolation verbringen viele Österreicher ihre Tage jetzt in den eigenen vier Wänden. Die Wege zu und von der Arbeit, tägliche Erledigungen, Treffen mit Bekannten und so manche sportliche Betätigung fallen aus. Stattdessen sitzt man vornübergebeugt vor einem Laptop. „Das sind schlechte Bedingungen, nicht nur für die Körperhaltung, sondern gerade für die Augen“, sagt der Experte.
Betroffen sind in hohem Ausmaß auch Kinder. Die voranschreitende Kurzsichtigkeit bei jungen Menschen weltweit ist bereits umfangreich dokumentiert. Plörer dazu: „Derzeit verbringen Kinder viel Zeit vor dem Bildschirm, was das Problem verstärkt. Es ist wichtig, ihnen täglich Zeit im Freien zu ermöglichen und sie nach Möglichkeit dazu anzuregen, die Zeit für kreative Betätigungen zu nützen, etwa zu malen oder gemeinsam zu kochen.“
Tipps der Landesinnung
- Brillenhygiene beachten: Wie bereits erwähnt müssen auch Brillen regelmäßig und gewissenhaft geputzt werden. Bei Kontaktlinsen ist auf die Reinigungsangaben und Tauschintervalle zu achten und einzuhalten.
- Homeoffice augengerecht einrichten: Die verordnete Bildschirmbrille sollte auch daheim getragen werden. Wie auch im Büro sollten alle Vorgaben für die Bildschirmarbeit berücksichtigt werden, wie etwa die Entfernung zum Bildschirm, die aufrechte Körperhaltung und die ausreichende Beleuchtung: Licht sollte von der Seite auf den Arbeitsplatz einfallen.
- Blickwechsel und Tageslicht: Derzeit verbringt man weniger Zeit im Freien. Umso wichtiger ist es, den Augen Tageslicht und den Wechselblick auf unterschiedliche Entfernungen zu bieten. Das kann man trainieren, indem man bewusst mehrmals täglich den Blick aus dem Fenster schweifen lässt und dabei mehrmals hintereinander Objekte in der Ferne (z.B. Wolken) und solche in der Nähe anfokussiert.
- Ein Augentraining ist übrigens auch in den Innenräumen möglich. Die Muskulatur stärkt man etwa besonders effizient, in dem man mit den Augen rollt. Mehrmaliges starkes Blinzeln sorgt dafür, dass die Tränenflüssigkeit in Schwung kommt. Gerade bei der Computerarbeit tendieren Menschen dazu, selten zu blinzeln, so Plörer.
- Gut belüftete Innenräume sind wichtig, um trockenen und gereizten Augen vorzubeugen. Temperaturen von 21 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit von ca. 45 – 50 % sind zu empfehlen. "Wer darauf achtet, seinen Augen auch in diesen Tagen etwas Gutes zu tun, trägt zur eigenen Gesundheit bei", betont der Salzburger Landesinnungsmeister.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.