Europa und wir
"Blick nach außen verändert den Blick auf innen"

Michaela Petz-Michez, Leiterin des EU-Verbindungsbüros für Salzburg in EU Brüssel mit BB-Chefredakteurin Julia Hettegger (2019).
  • Michaela Petz-Michez, Leiterin des EU-Verbindungsbüros für Salzburg in EU Brüssel mit BB-Chefredakteurin Julia Hettegger (2019).
  • hochgeladen von Julia Hettegger

Diese Themen beschäftigen Salzburger, die bei der EU in Brüssel tätig sind, in der Corona-Zeit. 

SALZBURG. Am 26. Oktober ist Nationalfeiertag. An diesem Tag trat 1955 die österreichische Neutralität in Kraft und die letzten Besatzungsmächte verließen Österreich. In Brüssel, dem Sitz der EU-Institutionen, wird dieser Tag für gewöhnlich sehr feierlich begangen. "Wir laden  Österreicher ein, die in Brüssel leben und dort wirken. Heuer wird es corona-bedingt weder ein physisches noch ein virtuelles aufeinandertreffen der Österreicher in Brüssel geben", sagt Michaela Petz-Michez, die Leiterin des EU-Verbindungsbüros für Salzburg in Brüssel. "Wir Österreicher in Brüssel schätzen die Heimat sehr. Wir sind stolz darauf, Österreicher und Salzburger zu sein. Und auch darauf, wie gut Salzburg mit der Corona-Krise umgeht." 

"Der Blick nach außen würde bei vielen Salzburgern den Blick nach innen verändern."
Michaela Petz-Michez, Leiterin des EU-Verbindungsbüros für Salzburg in EU Brüssel

Das betrifft Salzburg

Die Salzburgerin in Brüssel beschäftigen aktuell vor allem die Themen "koordinierte Reiseregelungen innerhalb Europas" und die "europäische Corona-Ampel". Speziell für Salzburg interessant seien die im EU-Aufbaufonds festgelegten Maßnahmen zur Digitalisierung und zum Green Deal, sowie der Schutzstatus des Wolfes. 

Kein Geld ohne Green Deal-Maßnahmen

"Die Corona-Krise und ihre Herausforderungen überschattet viele dieser, für Salzburg speziell wichtigen, Themen. Ich kann aber sagen, dass weiter an diesen Angelegenheiten gearbeitet wird", so Petz-Michez. Corona kickt also weder den Green Deal, noch den Ausbau der Digitalisierung oder die Wolfsdebatte. "Der Green Deal ist das Herz der neuen europäischen Kommission. Die Maßnahmen zur Förderung einer effizienteren Ressourcennutzung durch den Übergang zu einer sauberen und kreislauforientierten Wirtschaft wird in die Wirtschaft und unser tägliches Leben  integriert werden."  Österreich erhält insgesamt 2,8 Milliarden Euro an Zuschüssen über den EU Aufbaufonds. Das Geld ist zu 30 Prozent an Maßnahmen in der Umsetzung des Green Deals geknüpft.

Verkehrsprojekte umsetzen

Dabei handle es sich um einen Lenkungsmechanismus, der zur Umsetzung von Klimazielen motivieren soll. Österreich muss bis April einen Reformplan bzw. Strategieplan vorlegen. "Aktuell laufen Monitoring-Gespräch auch mit den Bundesländern. Größere Verkehrsprojekte, die eine Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene ermöglichen, könnten integriert werden. Von Seiten des Bundes scheinen einzelne große Projekte forciert zu werden, statt viele kleine", sagt Petz-Michez. 

Wolf: Schutzstatus überdenken 

Was man hartnäckig weiter an die EU herantragen werde, sei das Thema Wolf: "Das ist ein Thema, dass wir Salzburger in Brüssel  forcieren müssen. Derzeit sind wir mit unseren Forderungen nach einer Überarbeitung des Schutzstatus' nicht auf offene Ohren gestoßen. Die EU hält an den Präventionsmaßnahmen fest", sagt Michaela Petz-Michez. "Die vorgeschlagenen Herdenschutzmaßnahmen sind aber für Salzburger Almgebiete nicht realistisch. Wir müssen uns noch besser mit anderen betroffenen Regionen vernetzen und Unterstützer für unser Anliegen finden."

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„Dranbleiben lohnt sich"

Petz-Michez spricht aus Erfahrung: "Große Dinge bewegen sich in der EU nicht von heute auf morgen. Salzburg hatte damals als eine der ersten Regionen Gentechnikfreiheit in der Landwirtschaft gefordert. Damals wurde das fast belächelt. Durch die von uns aufgestoßene Diskussion können die Mitgliedsstaaten selbst entscheiden." Es brauche viel Optimismus und Durchhaltevermögen für diesen Job. Aber „Dranbleiben“ lohne sich immer.
 

"Was ich bin, bin ich durch Europa."
Michaela Petz-Michez, Leiterin des EU-Verbindungsbüros für Salzburg in EU Brüssel

Mehr Aktuelles zum Thema "Salzburg und die EU" liest du >>HIER<<
Video und Umfrage:So wird Salzburg in Brüssel bei der EU vertreten.

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