Immobilie
Hotel in dem Hitlers Leibwache einst nächtigte, wird verkauft

Das Bild zeigt Hitlers Berghof auf dem Obersalzberg, von dem heute nur noch Ruinen übrig sind. Die Lage des Hotels zum Türken ist links dahinter, das Gebäude ist aber nicht mehr auf dem Bild zu sehen.  | Foto: Institut für Zeitgeschichte München−Berlin
  • Das Bild zeigt Hitlers Berghof auf dem Obersalzberg, von dem heute nur noch Ruinen übrig sind. Die Lage des Hotels zum Türken ist links dahinter, das Gebäude ist aber nicht mehr auf dem Bild zu sehen.
  • Foto: Institut für Zeitgeschichte München−Berlin
  • hochgeladen von Julia Hettegger

Das Hotel "Zum Türken"  in Berchtesgaden soll verkauft werden. Es liegt direkt neben Adolf Hitlers privatem "Berghof" im ehemaligen Führersperrgebiet. 

BERCHTESGADEN. "A journey through time with a dreamlike scenery" titelt das britische Auktionshaus Sotheby's auf deren Immobilienseite über dem Hotel "Zum Türken" in Berchtesgaden. Das Hotel direkt neben Adolf Hitlers privatem "Berghof" im ehemaligen "Führersperrgebiet" steht zum Verkauf.  Seit mehreren Monaten bietet es das Auktionshaus Sotheby's für 3,65 Millionen Euro an. 

Zur Hotelgeschichte

Das Hotel "Zum Türken" existiert bereits seit 1911 – also vor der Zeit des Nationalsozialismus. Durch die Nähe zu Adolf Hitlers Ferienwohnsitz "Berghof", der im Laufe des Zweiten Weltkrieges immer mehr zur Regierungsschaltzentrale ausgebaut worden war, wurde rundherum viel Privatbesitz enteignet. Das "Führersperrgebiet" entstand. Unter diesen Enteignungen war auch das Hotel "Zum Türken". Es soll als Unterkunft für den Reichssicherheitsdienst (Hitlers Leibwache) gedient haben, berichtet Simone Paulmichl, Leiterin der Presseabteilung des Institut für Zeitgeschichte (IfZ) München.

Zugang zu Bunkeranlagen im Berg

"Das Hotel 'Zum Türken' war eines der wenigen Häuser am Obersalzberg, das nach dem Krieg zurück in den Besitz der Eigentümerfamilie gefallen ist. So konnte das Hotel nach dem Krieg weitergeführt werden", erzählt Paulmichl. "Nachträglich wurde vom Hotel aus ein Zugang zu den Bunkeranlagen im Berg angelegt. Bis zuletzt ermöglichten die Hotelbetreiber ihren Gästen die Besichtigung dieser Bunker. Die Nähe zum Berghof und zum Bunker waren Teil des Geschäftsmodells des Hotels."

Gäste aus Amerika, die Nachkriegserlebnisse aufarbeiten wollten

Viele der Gäste des "Zum Türken" sollen Amerikaner gewesen sein. "Der Obersalzberg gehörte nach dem Krieg zur 'Recreation Area der US Armee'. Später kamen die amerikanischen Soldaten als Touristen wieder, um ihre Nachkriegserlebnisse vor Ort zu verarbeiten. Man kann aber auch davon ausgehen, dass zuletzt Hotelgäste aufgrund ihres Interesses am Nationalsozialismus das Hotel 'Zum Türken' als Unterkunft wählten", sagt Paulmichl.

Auf der Homepage des Hotels heißt es zum Zugang zu den Bunkeranlagen:

"Der Besuch der Bunkeranlagen, die genau unter dem Hotel liegen, ist eine direkte Konfrontation mit der deutschen Geschichte. Bei Interesse haben Sie die Möglichkeit, einen Teil der im Zweiten Weltkrieg entstandenen weitverzweigten Bunker- und Verteidigungsanlagen vom Hotel aus zu begehen."

Mehr Infos zum Hotel:

Auf der Homepage des Hotels heißt es zur Geschichte des Hauses: "An einem der schönsten und geschichtsträchtigsten Orte Deutschlands finden Sie unser Hotel, welches seit 1911 auf eine wechselvolle Vergangenheit zurückblickt. Trotz allen Wirren der Kriegs- und Nachkriegszeit befindet sich unser Hotel seit 1949 wieder in Familienbesitz.  (...) 
Die Ursprünge des "Zum Türken" gehen bis in das Jahr 1630 zurück. Im Jahre 1911 wurde der Grundstein des heutigen Gebäudes gelegt. 1933 erfolgte dann die "Enteignung" des Hotels. (...) 
Bedingt durch die besondere geographische Lage, wurde die ganze Umgebung 1945 bombardiert. Das schwer beschädigte Hotelgebäude konnte die Großmutter der heutigen Betreiberin 1949 von dem Land Bayern zurückkaufen."

Mehr über die Geschichte des Obersalzberg' finden Sie >>HIER<<.
Ein Foto des Hotels finden Sie auf der Homepage des Auktionshaus Sotheby's.

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