Trail Running
"Beim Berglauf braucht man starke Leidensfähigkeit"

Trail Runner haben es mit unterschiedlichen Verhältnissen zu tun. Wer diese Stolpersteine nicht rasch erkennt, riskiert Fehltritte, oft auch Überknöcheln. | Foto: Peter J. Wieland
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"Beim Berglauf braucht man starke Leidensfähigkeit, also Laktattoleranz", sagt der Sportmediziner Dietmar Rösler, "leidensfähig sollte man  sein."

SALZBURG. "Leicht tut sich, wer nicht zu groß ist und eine gute Übersetzung, sprich nicht zu lange Gliedmaßen, hat; ein Mensch, der schlank und sehnig ist", beschreibt Dietmar Rösler den Idealtypus einer Bergläuferin beziehungsweise eines Berg-läufers, "weil so kann die Kraft ideal übertragen werden", sagt der Sportmediziner und Ernährungsmediziner vom Institut für nutriologische Medizin (Inumed) mit Sitz in Unternberg-Moosham. "Zudem sollte der Oberkörper nicht zu schwer sein, weil die Muskulatur ja mit Sauerstoff versorgt werden muss. Muskulöse Menschen tun sich da beim Bergauflaufen natürlich schwerer." All dies sei als Idealbild zu verstehen, welches Rösler hier zeichnet, "das heißt nicht, dass ein muskulöser groß gewachsener Mensch nicht auch einen guten Berglauf hinlegen kann", beschwichtigt er.

DDr. Dietmar Rösler blättert hier gerade in seinem Buch "Das Milieu – Gesundheit zwischen den Zeilen". | Foto: Peter J. Wieland
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Wer nicht dafür geeignet ist:

Allerdings, so betont der Wahlarzt aus Unternberg, sei Berglaufen oder Trail Running, wie es im Englischen bezeichnet wird, nicht für jedermann und jedefrau geeignet. "Wer nicht geeignet ist, sind Menschen, die Probleme mit ihren Gelenken, also orthopädische Leiden, haben", weist Rösler hin. "Ich denke hier in erster Linie an das Sprunggelenk, die Hüfte, die Knie. Wer operiert ist oder gar Prothesen hat, sollte Trail Running tunlichst meiden", rät er. "Vor allem beim Bergablaufen kann es zu Schwierigkeiten kommen, weil hier mehr Kräfte frei werden als bergauf."

Ist keine Einstiegssportart

Eine klassische Einstiegssportart ist das Berglaufen nicht. Trail Running ist nichts für Sport-Anfänger, sondern mehr eine Fortgeschrittenen-Sportart. "Man rutscht gerne über das Wandern hinein", weiß Dietmar Rösler, "weil man so bereits ein Gespür für das Gelände bekommt und den Outdoorsport lieben lernt. Auch Straßenläufer, die eine Abwechslung oder neue Reize suchen, nehmen den Berglauf gerne ins Trainingsprogramm auf", so Rösler. "Was die Sensomotorik angeht, ist beim Berglauf übrigens eine weit höhere Anforderung gegeben als beim klassischen Jogging, Walking oder Laufsport; der Körper bekommt nämlich mehr Infos vom Untergrund, die er verarbeiten muss."

"Sensomotorisch ist ein Berglauf fordernd; man bekommt viele Infos vom Untergrund, die man verarbeiten muss", sagt der Sportmediziner Dietmar Rösler.
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Trail Running birgt Risiken

"Beim Trail Running wichtig ist außerdem gut zu sehen, weil der Boden im freien und nicht selten bewaldeten oder auch steinigen, felsigen Gelände nicht immer eben ist; Trail Runner haben es mit unterschiedlichen Verhältnissen zu tun. Wer diese Stolpersteine nicht rasch erkennt, riskiert Fehltritte, oft auch Überknöcheln. Oft läuft man alleine und abgelegen, das kann zu ungünstigen Situationen führen", meint Dietmar Rösler, der daher rät, stets ein Mobiltelefon mit dabei zu haben.

Nahrung und Flüssigkeit

Dietmar Röslers Tipp als Ernährungsmediziner: "Vor einem Berglauf zwei Stunden vorher nichts essen, dann abhängig von der Dauer leicht verdauliche Kohlenhydrate. Ein Tipp, den mir ein befreundeter Bergläufer einmal gab: Kartoffel mit Salz", gibt Rösler weiter. "Und unbedingt auf die Flüssigkeitszufuhr achten, das ist wichtig. Lieber kontinuierlich immer ein wenig trinken, denn mit vollem Magen hat man beim Sport keine Freude", weiß Rösler aus eigener Erfahrung. Er gibt allerdings zu bedenken, dass Bedürfnisse sehr individuell seien, "man erkennt das selber dann sehr bald am besten, was einem gut tut und was nicht." Ein starker Trend gehe etwa auch zu Nüchterntraining im Ausdauersport.

Das passende Schuhwerk finden

Abschließend noch zum Schuhwerk, Rösler dazu: "Es gibt grundsätzlich drei Optionen: Erstens kompakte, harte Schuhe; mit diesen ist nicht so geschmeidig und schnell laufbar, dafür bieten sie Stabilität. Zweitens klassische Trailrunning-Schuhe; diese haben meist eine griffige Sohle, sind wasserdicht, recht stabil, lassen aber das Sprunggelenk frei. Drittens gibt es einen Trend zu Barfußschuhen; hier fehlt die Stabilität, dafür spürt man guten Kontakt zum Boden", so Rösler: "Am Ende kommt es auf die individuellen Bedürfnisse und Voraussetzungen an. Und diese sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich."


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