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Josef Ressel-Zentrum an der Fachhochschule eröffnet

An der Fachhochschule Salzburg wurde das neue Josef Ressel Zentrum (JRZ) eröffnet.  | Foto: Theresa Kaserer
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Die Covid-Zeit hat uns gezeigt, dass die Digitalisierung und moderne Systeme wesentlich sind, um unser gemeinsames Wirtschaften aufrecht zu erhalten. Das neuen Josef Ressel Zentrum an der FH Salzburg bringt Unternehmen mit Grundlagenforscher zusammen, um in der angewandten Forschung Lösungen für Probleme der Wirtschaft finden.

SALZBURG. Am neuen Josef Ressel Zentrum (JRZ), das heute an der Fachhochschule (FH) Salzburg eröffnet wurde, wird an modellbasierten Entwicklungsmethoden geforscht, die eine ganzheitliche Betrachtung komplexer Systeme ermöglichen. Im Fokus steht die Integration unterschiedlicher Firmen sowohl aus verschiedenen technischen als auch nicht-technischen Disziplinen. Die ganzheitliche Modellierung komplexer Systeme soll den Entwurf, die Analyse und die Realisierung verlässlicher Systeme ermöglichen. 

Ganzheitliche, interdisziplinäre Betrachtung 

Das Beherrschen hochkomplexer Systeme stellt eine zentrale Herausforderung der Zukunft dar. Diese Systeme müssen vor allem eins können: einen verlässlichen Betrieb gewährleisten. Christian Neureiter, der Leiter des neuen Josef Ressel Zentrums, hat ein Beispiel dafür: „Wird die Elektromobilität in Zukunft weiter ausgebaut und werden kostengünstige Ladezeiten für E-Autos angeboten, kann es durch Gleichzeitigkeitseffekt im ungünstigsten Fall zu negativen Rückwirkungen auf das Stromnetz kommen. Eine ganzheitliche und interdisziplinäre Betrachtung ist hier ganz zentral, um einen verlässlichen Betrieb zu ermöglichen."

FH-Prof. Christian Neureiter leitet das neue Josef Ressel Centre for Dependable System-of-Systems Engineering an der FH Salzburg. | Foto: FH Salzburg, Lagler
  • FH-Prof. Christian Neureiter leitet das neue Josef Ressel Centre for Dependable System-of-Systems Engineering an der FH Salzburg.
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Innovative Entwicklungsmethoden Untersuchen 

Das Team rund um Christian Neureiter wird in den kommenden Jahren innovative Entwicklungsmethoden für interdisziplinäres Engineering solcher cyber-physischer Systeme untersuchen, die einen verlässlichen Betrieb ermöglichen.

Ganzheitliches Verständnis komplexer Systeme als Schlüsselkompetenz 

„Systems Engineering ist eigentlich eine Nische in der Forschungslandschaft. Das ganzheitliche Verständnis komplexer Systeme stellt aber eine Schlüsselkompetenz für Innovationen durch aktuelle Technologien dar, und ist ein zentraler Enabler* für Innovation in der interdisziplinären Entwicklung cyber-physischer Systeme“, erklärt Neureiter. „Eines der Ergebnisse hierfür ist eine Modellierungs-Software, die eine ganzheitliche Betrachtung für Konstruktion, Planung und Realisierung solcher Systeme ermöglichen.“ Das ist die Zielsetzung des Josef Ressel Zentrums an der FH Salzburg.

* Enabler = "Möglich-Macher"

Hochschulleitung der FH Salzburg, Doris Walter. | Foto: Bildschirmfoto
  • Hochschulleitung der FH Salzburg, Doris Walter.
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Unternehmen mit Grundlagenforschern zusammenbringen 

Margarete Schramböck, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, begrüßt die neue Forschungsinitiative und unterstreicht bei der virtuellen Eröffnung die Bedeutung des Forschungsvorhabens: „Gerade die Covid-Zeit hat uns gezeigt, dass die Digitalisierung und moderne Systeme wesentlich sind, um unser gemeinsames Wirtschaften aufrecht zu erhalten. Es ist wichtig auf die Systeme zu achten, die ineinander übergreifen und die sich durch Innovation und neue Anwendung verändern werden. Wir müssen Unternehmen mit Grundlagenforschern zusammenbringen und in der angewandten Forschung die Lösungen für die Probleme der Wirtschaft finden.“

Salzburg soll Leuchttürme bauen 

Landeshauptmann Wilfried Haslauer unterstreicht die Bedeutung des Forschungszentrums für die Region: „Mit dem neuen Josef Ressel Zentrum wird der Forschungsstandort Salzburg weiter gestärkt. Die Zusammenarbeit mit den industriellen Partnern, die alle einen Sitz in Salzburg haben, ermöglicht einen Erkenntnistransfer aus der Forschung direkt in die regionale Wirtschaft. Wir brauchen Leuchttürme in diesem Bereich und mit dem neuen Forschungszentrum besteht die große Chance, einen derartigen Leuchtturm zu bauen.“

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Top-Konzerne mit an Bord

Das Forschungsfeld "Systems Engineering" ist ein Querschnittsthema, das Anwendung in einer Vielzahl an Domänen findet. Das zeigt sich auch an der Beteiligung von Partnern aus unterschiedlichen Branchen und Forschungsdomänen des neuen Zentrums. In den vier Bereichen 

  • Automotive, 
  • Industrie 4.0, 
  • Smart Cities 
  • Smart Grids 

– kooperiert das neue Ressel Zentrum mit internationalen und regionalen Konzernen. Dazu gehören:

  • Robert Bosch GmbH (Stuttgart) 
  • Siemens AG (München und Salzburg)
  • has·to·be GmbH (Radstadt)
  • GeoConsult ZT

Diese Zusammenarbeit bestätigt die Innovationskraft in der Region und weiter über die Grenzen hinaus.

Bosch beschäftigt Elektrifizierung und Automatisierung 

Thomas Schwartzkopff, Fachreferent für Model Based Systems Engineering bei der Robert Bosch GmbH, begrüßt die instiutionalisierte Zusammenarbeit: „Zwei der Megatrends, die uns bei Bosch im Bereich Automotive derzeit beschäftigen, sind Elektrifizierung und Automatisierung. In diesem Zusammenhang gewinnen sowohl die funktionale Sicherheit als auch die Datensicherheit sowie der Datenschutz immer mehr an Bedeutung. Hinzu kommt die Herausforderung, die Systementwicklung mit dem Verlässlichkeits-Aspekt, zusammenzubringen. Hier gilt es, noch viele Fragen zu klären. Wir freuen uns, jetzt mit dem Josef Ressel Zentrum gemeinsam Antworten erarbeiten zu können.“

Siemens will eine intelligente und flexible Fabrik 

Ambra Calà von der Siemens AG: „Mit dem Josef Ressel Zentrum möchten wir uns auf das Thema intelligente und flexible Fabrik konzentrieren. Mit der Kooperation möchten wir die Anwendung von Model Based Systems Engineering auf neue intelligente Umgebungen, wie Industrie 4.0, untersuchen, um das Management zwischen unterschiedlichen cyber-physischen Systemen zu ermöglichen. Wir freuen uns daher sehr, diese Herausforderungen im JRZ gemeinsam zu addressieren.“

GeoConsult arbeitet an der Smart City 

Markus Keuschnig von GeoConsult Holding ZT, einem aus Salzburg stammenden und weltweit agierenden Ingenieursunternehmen, freut sich auf die Modellentwicklung im Bereich Smart City und Building Information Modeling: „Von zentraler Bedeutung bei Infrastrukturprojekten im städtischen Bereich ist für uns die ganzheitliche und interdisziplinäre Betrachtung und Modellierung. Systeme aus verschiedenen Ebenen und Domänen müssen in Zukunft verknüpft werden, was eine durchgängige Modellierung zur Voraussetzung macht. Wir freuen uns darauf, diese Themen im neuen JRZ gemeinsam zu erforschen.“

has·to·be bietet digitale Lösungen für Verwaltung von Ladestationen 

Michael Engl, CTO beim Unternehmen has·to·be in Radstadt: „Als Absolvent der FH Salzburg war mir nach meinem beruflichen Wechsel zur has·to·be GmbH klar, dass wir weiter mit der FH kooperieren wollen. Mit digitalen Lösungen für die Verwaltung von Ladestationen agieren wir direkt an der Schnittstelle zwischen Automotive und Smart Grid. Daher ist das neue JRZ der perfekte Partner, um in diesem Bereich Fortschritte erzielen zu können.“

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