Sommersaison 2021
Salzburg buhlt um jeden Sommer-Gast
Im Sommer werden sich die Gästeanteile verschieben, das prognostiziert man für Salzburg. Denn Inländer wollen heuer auch wieder ans Meer, dafür freuen sich viele Ausländer auf die Berge.
SALZBURG. Der vergangene Sommer ist mit insgesamt 70 Prozent der Nächtigungszahlen im Vergleich zum „Vor-Corona-Sommer“ 2019 den Umständen entsprechend gut verlaufen. In den Hauptsommermonaten Juli, August wie auch im September konnte Salzburg teilweise sogar bis zu 90 Prozent der Nächtigungen aus dem Jahr 2019 erreichen.
"Euphorie ist groß"
"Wir sind heuer besser auf die Sommersaison vorbereitet als im Vorjahr. Die Gastgeber haben die lange Wartezeit genutzt, um ihre Zimmer zu sanieren und ihr Angebot auszubauen. Die Euphorie ist groß und die Anfragen sind gut", sagt Leo Bauernberger, Geschäftsführer der SalzburgerLand Tourismus GmbH (SLTG) und zitiert Umfrageergebnisse des Instituts "Karmasin Research & Identity" sowie der "Deutschen Reiseanalyse": "71 Prozent der Deutschen wollen einen Sommerurlaub verbringen. 58 Prozent der Österreicher wollen im eigenen Land Urlaub machen. Das Interesse ist da."
Budget aus dem Winter hilft im Sommer
Dieses Interesse will man mit der neuen Werbekampagne und dem Slogan "Dafür leben wir" auf Salzburg lenken. Dafür gibt man vier Millionen Euro aus und konzentriert sich vorerst vor allem auf den inländischen und den deutschen Markt. Da die Werbeaktivitäten wegen des Tourismus-Lockdowns im vergangenen Winter frühzeitig gestoppt wurden, wurde ein Großteil des Budgets auf den Sommer 2021 umgeschichtet.
Konzentration auf die Nahmärkte
"Der Sommer 2020 war ein guter. Wir sind stärker an den heimischen Markt herangekommen. 35 Prozent der Sommergäste kamen aus Österreich und wir haben unter ihnen sicher neue Stammgäste gewonnen. Die Gäste denken mittlerweile mehr in Nähe als in Flugmeilen. Daher konzentrieren wir uns werbetechnisch nicht mehr so prominent auf z.B. Asien, sondern auf die Nahmärkte", sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Verschiebungen des Inländer- und Ausländeranteils
Das Land rechnet heuer mit Verschiebungen des Inländer- und Ausländeranteils unter den Gästen. "Im vergangenen Jahr war es lange nicht möglich, einfach ins Ausland zu fahren. Heuer ist das voraussichtlich eher möglich. Daher werden wieder viele Österreicher ans Meer fahren. Andererseits werden aber auch mehr Gäste aus dem Ausland zu uns kommen", prognostiziert man im Büro des Landeshauptmannes. Wenn die Reisefreiheit in den wichtigen europäischen Märkten gegeben ist, ist man bei SalzburgerLand Tourismus zuversichtlich, das Ergebnis aus 2020 zumindest halten zu können.
Staatshilfen retteten Hoteliers
Gute Stimmung herrscht in der Ferienhotellerie: "Die österreichischen Urlauber sind ein sicherer Hafen", sagt Albert Ebner, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft. Anders sieht es in der Stadthotellerie aus: "In der Hochsaison rechnen wir in der Stadt mit nicht mehr als 50 Prozent Auslastung." Generell habe aber noch kein Salzburger Hotel krisenbedingt schließen müssen. "Die Staatshilfen haben viele gerettet. Diese Hilfe brauchen wir unbedingt weiterhin", so Ebner.
Reiseziele in Europa gefragt
Reiselust verspüren aber auch die Salzburger selbst: "Die Salzburger freuen sich auf den Urlaub und haben viel nachzuholen", sagt Petra Stranger, Sprecherin der Salzburger Reisebüros. Vom Normalbetrieb sei man zwar noch weit entfernt, aber die Anfragen u Buchungen laufen wieder an. Nachgefragt seien unter anderem europäische Reiseziele wie Griechenland, Spanien, Italien und Kroatien, aber auch Skandinavien und Island. "Direktflüge ab Salzburg, Wien oder München sind den Salzburgern heuer wichtig“, so die Expertin. Buchungen für Herbst und Winter gebe es schon für z.B. die Malediven, Mauritius und die Arabischen Emirate.
"Vertrauen in die Reisebüros da"
Generell habe Corona die Buchung in den Reisebüros wieder forciert. "Wir haben 2020 Umbuchungen und Stornierungen für unsere Kunden abgewickelt und dafür gesorgt, dass viele Salzburger ihr Geld zurückbekommen oder eine adäquate Alternative erhalten haben. Unsere Kunden haben Vertrauen in die Reisebüros als direkte Ansprechpartner vor Ort", sagt Stranger.
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