Befragung
Studie zu sozialen und finanziellen Folgen der Pandemie

In der Altersgruppe bis 29 Jahre sprechen der Studie zufolge 69,1 Prozent von einer ziemlichen bzw. starken Verschlechterung der psychische Gesundheit. | Foto: K. Subiyanto/Pexels.com
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  • In der Altersgruppe bis 29 Jahre sprechen der Studie zufolge 69,1 Prozent von einer ziemlichen bzw. starken Verschlechterung der psychische Gesundheit.
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Salzburger Arbeitnehmer sprechen von negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit als Folge der Pandemie. Stark belastet sind vor allem die jungen Altersgruppen bis 29 Jahre.

SALZBURG. Dei Arbeiterkammer Salzburg (AK) präsentiert die Ergebnisse ihrer Studie zu sozialen und finanziellen Folgen der Pandemie*. Knapp die Hälfte der Befragten seien von negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit betroffen. In der Altersgruppe bis 29 Jahre sprechen der Studie zufolge 69,1 Prozent von einer ziemlichen bzw. starken Verschlechterung. „Diese Werte fallen bei Menschen in Arbeitslosigkeit noch wesentlich bedenklicher aus“, sagt AK-Präsident Peter Eder. 
*Die quantitative Befragung wurden von März bis Ende Mai 2021 durchgeführt. Insgesamt beteiligten sich 2.843 Personen.

Auswirkungen auf die psychische Gesundheit nach Alter | Foto: Arbeiterkammer Salzburg
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Auszug aus den zentralen Ergebnissen:

  • Die Auswirkungen gingen quer durch die ganze Gesellschaft.
  • Bei der Hälfte der Befragten (50,7 Prozent) führte die Pandemie zu einer Verschlechterung der Lebensqualität.
  • Jede/r zweite Befragte (49,4 Prozent) berichtete von negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit.
  • Bei der Altersgruppe der bis 29-Jährigen gaben zwei Drittel (69,1 Prozent) an, dass sie sehr bzw. ziemlich starke negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben. 
  • Ängste um die Zukunft ihrer Kinder äußerten fast 60 Prozent der Befragten.
  • 67,1 Prozent waren ziemlich bis stark durch die Pandemiesituation belastet. 

„Diese enorme Belastung bei jüngeren Befragten ist erschreckend. Hier braucht es dringend Maßnahmen um gegenzusteuern.“
Ines Grössenberger, Co-Studienautorin

Arbeitslose besonders stark betroffen

Gleichzeitig würden die Befragungsergebnisse laut AK auch zeigen, dass Personen, die durch die Pandemie arbeitslos geworden sind, sowohl mit finanziellen, als auch mit sozialen und psychischen Auswirkungen zu kämpfen hatten. Wesentlich besser sollen die Ergebnisse für Personen in Kurzarbeit ausgefallen sein. Zwar mussten auch sie finanzielle Einschnitte hinnehmen. Weil die Einbußen jedoch geringer als in Arbeitslosigkeit ausfielen, sollen sich Menschen in Kurzarbeit wesentlich seltener Sorgen als Arbeitslose gemacht haben.

Auswirkungen auf die psychische Gesundheit nach Beschäftigtenstatus | Foto: Arbeiterkammer Salzburg
  • Auswirkungen auf die psychische Gesundheit nach Beschäftigtenstatus
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„Diese Ergebnisse bekräftigen unsere Forderung nach einer Anhebung der Nettoersatzrate des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent. Damit würden zumindest die finanziellen Sorgen abgefedert und das Auskommen in der Arbeitslosigkeit erleichtert."
Peter Eder, Präsident der Salzburger Arbeiterkammer

AK-Präsident Peter Eder | Foto: AK Salzburg

Auch Beschäftigte sind belastet

Neben dem Augenmerk auf die psychische Belastung durch Arbeitslosigkeit, hebt Eder die zunehmende Belastung von Menschen, die einen Arbeitsplatz haben, hervor. So habe der Arbeitsklima Index gezeigt, dass Stress, Arbeitsdruck, häufig wechselnde Anforderungen und Arbeitsabläufe, technische und organisatorische Veränderungen – allesamt zentrale Eckpfeiler der heutigen Arbeitswelt – durch die Corona-Krise befeuert wurden.
Die Auswirkung: Der Indikator für den psychischen Stress im Job ist um 23 Prozent gestiegen.

AK will die Arbeitspsychologie verankern

Um diesem Druck entgegenzuwirken fordert die Salzburger Arbeiterkammer:

  • Gleichstellung von psychischen mit körperlichen Erkrankungen im Hinblick auf die Behandlung und Kostentragung.
  • Verstärkter Ausbau des Sachleistungsangebotes für alle Bundesländer
  • Österreichweite Forcierung von Clearing-Stellen für Psychotherapie
  • Ausbau niederschwelliger Angebote z.B. in Ambulanzen und in den geplanten Primärversorgungszentren
  • Ent-Tabuisierungsmaßnahmen im Bereich der psychischen Belastungen in den Betrieben und in der Gesellschaft
  • Arbeitspsychologie zusätzlich zu Arbeitsmedizin und Sicherheitstechnik als Präventivdienstleistung in den Betrieben verankern

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