Aus für Pflegeregress ab 2018: "Heimansturm trotzdem nicht zu erwarten"

Wenn es die eigene Kraft nicht mehr zulässt, gibt es eine Vielzahl von Betreuungsmöglichkeiten im Bezirk. | Foto: Foto: panthermedia.net/Pasiphae
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BEZIRK (km). Auf zweieinhalb bis drei Millionen Euro pro Jahr schätzt Manfred Hageneder, Bezirkshauptmann und Sozialhilfverbands-Obmann in Linz-Land, den Einnahmeausfall des Pflegeregresses für den Sozialhilfeverband seines Bezirkes. Alois Lanz, Bezirkshauptmann in Gmunden, möchte sich nicht auf solche Schätzungen einlassen. "Es wird einen Einnahmeausfall geben, die Höhe ist seriös noch nicht abschätzbar. Der Bund hat meines Wissens den Ländern versprochen, diesen Entfall zu ersetzen", so der Bezirkshauptmann, der auch Obmann des Sozialhilfeverbandes Gmunden ist. Angst, dass durch den Wegfall ein "Run" auf Altenwohn- und Pflegeheime entsteht, hat Lanz nicht. "Die meisten Menschen möchten auch im Alter zu Hause leben, es wird aber Einzelfälle geben."
Im Bezirk Gmunden gibt es rund 1.050 Heimplätze, "wir liegen im Verhältnis zur Einwohnerzahl damit in Oberösterreich im Spitzenfeld!" Es gib SHV-Heime in Gmunden, Scharnstein, Vorchdorf, zwei in Bad Ischl und zwei in Ebensee. Zudem gibt es zwei Gemeindeheime in Altmünster und Laakirchen sowie drei konfessionelle Heime in Gmunden, Bad Goisern und Gosau. "Die Nachfrage ist in den letzten Jahren gesunken, laut Prognosen wird es erst 2025 zu einem Anstieg kommen. Eine Wartezeit auf einen Heimplatz gibt es nicht, allenfalls zwei bis drei Tage bis zur Abwicklung von Formalitäten. In dringenden Fällen geht es aber sofort." Um einen Heimplatz bewilligt zu bekommen, muss die Pflegestufe drei (siehe Infokasten) genehmigt sein, weiters ist eine positive Begutachtung durch Pflegespezialisten notwendig.
Der Heimplatz kostet 80,50 Euro pro Tag plus Anteile des Pflegegeldes. "Damit kann der Heimbetrieb kostenneutral geführt werden. 75 Prozent der Kosten sind laufende Personalkosten", so Lanz. Noch bis zum 1. Jänner 2018 läuft der Pflegeregress: Es werden neben dem Pflegegeld und der Pension auch das verwertbare Vermögen vom Sparbuch bis zum Grundstück einer pflegebedürftigen Person zur Deckung der Heimkosten herangezogen. Darüber hinaus kommt die Sozialhilfe für den Restbetrag auf.

Pflegeoase als Pilotprojekt

"In vielen Heimen gibt eine spezielle Infrastruktur für Demente. Beispielhaft ist die 'Pflegeoase' in Bad Ischl", so Lanz. Diese befindet sich in der Sarsteinerstiftung und umfasst sechs Pflegeplätze. "Durch die räumliche Struktur, die zentrale Küche und den offenen Essbereich wird die Kommunikation und der Kontakt zwischen den Bewohnern besonders gefördert", so Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer. Die Pflegeoase ist die einzige ihrer Art in ganz Oberösterreich. Weil das Projekt noch relativ neu ist, soll eine Evaluierung weitere Einsatzmöglichkeiten zeigen.

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