Das Runde muss aufs Eckige: "Oaradln" als Osterbrauch in Obertraun

Alles, was in Obertraun Räder hat und nicht versperrt ist, darf in der Nacht auf den Ostermontag umplatziert werden. | Foto: Andrea Schwarzlmüller
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  • Alles, was in Obertraun Räder hat und nicht versperrt ist, darf in der Nacht auf den Ostermontag umplatziert werden.
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OBERTRAUN. "Also da hab' ich meine Schubkarre gestern aber nicht abgestellt" – ein Gedanke, den der eine oder andere Obertrauner heute morgen durchaus gehabt haben dürfte. Das "Oaradln" (= Eier verradeln) ist ein österlicher Brauch in der Welterbegemeinde und wird Bürgermeister Egon Höll zufolge bereits seit über hundert Jahren betrieben.

"Man wollte den Bauern vor Augen führen, dass sie nicht aufgeräumt haben. Dem Unordentlichen wurde also seine Unordentlichkeit vor Augen geführt." Von Ostersonntag auf Ostermontag darf von der Dorfjugend alles, was auf Rädern frei herumsteht, auf Dächer, Bäume, Laternen etc. gehängt werden. Die Heuwägen, Schubkarren – und neuerdings auch Fahrräder – müssen dann gesucht und mühsam heruntergeholt werden. "Mein Vater hat mir erzählt, dass man einem Bauern, der besonders für seinen 'Saustall' bekannt war, einen Mistwagen aus Holz zerlegt, auf einem hohen Stadeldach wieder zusammengebaut und kübelweise mit Mist vollgeladen hat", so Höll. Man stelle sich diesen Aufwand vor.
Grundsätzlich werde dieser Brauch von allen akzeptiert, nur bei Baufirmen und Nichteinheimischen herrsche teilweise eine leichte Irritation.
Wer am Ostermontag also zufällig am Obertrauner Ortsschild vorbeikommt, darf sich nicht wundern, wenn dieses von einem Fahrrad geziert wird (siehe Foto).

Fotos: Andrea Schwarzlmüller

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