Predigt zum 3. Adventsonntag Gaudete 2020
„Freut euch zu jeder Zeit!“

Immer wieder lassen sich Menschen im Jordan taufen, oder tauchen dort symbolisch unter | Foto: Klaus Autengruber
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  • Immer wieder lassen sich Menschen im Jordan taufen, oder tauchen dort symbolisch unter
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Johannes, der Vorläufer Jesu, der Rufer in der Wüste, kündigt das Licht der Welt an, der bald das Licht der Welt erblickt: Wir sollen für Jesus den Weg ebnen.

SALZKAMMERGUT. Zwischen Johannes dem Täufer, den wir heute im Evangelium (Joh 1,6-8.19-28) hören, und Maria, von der uns in uns Lukas 1, 46b-50.53-54 im heutigen Psalm berichtet, besteht eine enge Verbindung. Beide sind Hörende und durch Gottes Stimme Handelnde. Maria, die Jesus empfängt und in sich trägt. Johannes, der Jesus im Jordan tauft. Beide, Maria wie Johannes, lassen sich ein auf die Zusage und Gegenwart Gottes; tragen Freude in sich.
Sind wir nicht auch Hörende und Handelnde? Die, die wir Christus in uns tragen. Seit unserer Geburt, ja seit unserer Zeugung sind wir Gottes Kinder; von ihm gewollt und geliebt. Darum sind wir. „Zeugen, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle (durch ihn) zum Glauben kommen“.
Dazu sind wir, wie Johannes, um Zeugnis zu geben, und Licht zu bringen. Dazu sind wir, wie Maria, die einstimmt in ihren Lobgesang, ihr Magnificat, ihr „Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter“. Welch wunderbarer Ruf, der in uns erklingt. Welch wunderbare Aufgabe die uns zuteil wird. Kraft dieses Lichts können wir Licht bringen.

Meditation oder Hektik?

Schwestern und Brüder, nutzen wir diese Zeit bis Weihnachten. Diese zwölf Tage, um uns einzulassen auf den, der kommt. Auf den, der in uns geboren werden will; täglich neu!
In sich gehen, Meditation, Zeit für sich selbst, Sonnenstrahlen genießen. Das sind Heilmittel für unsere Seele. Balsam für das Weihnacht werden in uns.

Infiziert mit dem Virus Liebe

Heuer vielleicht ganz anders durch diese besondere Zeit, die uns geschenkt ist. Eine Zeit, in der wir vielleicht grübeln, oder auf einen negativen Covid-Bescheid warten. Eine Zeit, in der vielleicht einer unserer Freunde oder Familienmitglieder infiziert ist. Eine Zeit, in der wir Heil und Genesung erwarten.
Möge das die Zeit sein, in der unser Heiland und Friedensfürst uns Heil und Frieden bringt. Möge das auch die Zeit sein, in der wir durch den Neugeborenen, durch das „Licht der Welt“ der bald das Licht der Welt erblickt, infiziert werden. Infiziert mit dem Virus Liebe.

Gaudete, freut euch!

Dieser heutige dritte Adventsonntag „Gaudete“ ist etwas besonderes. Die liturgische Farbe ist nicht Violett, wie in der restlichen Adventzeit, sondern Rosa. Viele Adventkränze sind farblich so abgestimmt: drei violette und eine rosa farbene Kerze, die heute entzündet wird. Der Eingangsgesang aus Phil 4,4 lautet: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!“ Diese Freude ist ansteckend. „Noch einmal sage ich: Freut euch!“
Diese Freude erinnert mich an die Israelreise im Vorjahr. Wir waren an diesem Ort der Taufe Jesu. Dort, wo Johannes Jesus im Jordan getauft hat. Dort, wo sich heute noch viele Menschen taufen lassen, und sozusagen eintauchen in die Liebe Gottes. Auch als Erwachsene. Dort, wo sich für viele der Himmel öffnet, und die Stimme Gottes zu vernehmen ist: „Das ist mein geliebtes Kind. Meine geliebte Tochter, mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.“ (Mk 1,9-11).

Wie ist es Jesus dabei ergangen?

Diese Frage beantwortet uns der bekannte Journalist Franz Alt in seinem Buch „Was Jesus wirklich gesagt hat“, im Kapitel drei: „Der Jude Jesus hat sich taufen lassen, weil er zunächst dem Gottesbild des Johannes traute. Es war das Gottesbild des Alten Testamentes. Doch bei dieser Taufe hatte er (Jesus) eine charismatische Gotteserfahrung: Jetzt ist Gott nicht mehr der ferne, strenge und unnahbar furchterregende Vater, sondern ein Vater, der alle seine Kinder liebt. Jesus hat Gott als ‚mütterlichen Vater‘ erfahren, der ihm offenbarte: ‚Du bist mein geliebter Sohn.“
In dieser Abba-Zugewandtheit erkennt Jesus seine Berufung: Gott als liebenden, mütterlichen Vater zu verkündigen. Darin dürfen auch wir die wichtigste Korrektur zwischen dem Altem und Neuem Testament erkennen.
Diese Himmelsöffnung ist für Jesus eine Liebesöffnung. Lassen wir uns von dieser Zusage durchströmen und erfreuen. Als geliebte Gotteskinder dürfen wir uns zu jeder Zeit freuen. Wie Jesus damals, so wir uns heute: „Freut euch zu jeder Zeit!“

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