Gemeindeübergreifende Zusammenarbeit
Kirchturmdenken ist definitiv vorbei!
SALZKAMMERGUT (km). Inkoba Salzkammergut-Nord ist eines der erfolgreichen Beispiele für Kooperationen von Kommunen. Im Juli 2017 schlossen sich elf Gemeinden zum Verband "Interkommunale Betriebsansiedelungen" zusammen. Ziel ist es, gemeinsam Betriebsbaugründe zu erschließen, sich die Kommunalsteuer zu teilen – und nicht in Konkurrenz untereinander zu treten. Mit einem 21,5 Hektar großen Areal im Vorchdorfer Ortsteil Feldham ist dem Gemeindeverband ein erster großer Wurf gelungen. Inkoba-Manager und Kirchhams Bürgermeister Hans Kronberger freut sich über den erfolgreichen Abschluss: "Wir haben uns mit sieben Grundbesitzern geeinigt. Die meisten unter ihnen sind Landwirte, denen haben wir Ersatzgründe angeboten." Die Gründe seien sogar qualitativ hochwertiger, da das Areal in Feldham einen reichlichen Schottervorrat birgt. Daher wurde mit den Asamer Kies- und Betonwerken folgende Vereinbarung getroffen: Ab 2020 wird auf einer Fläche über 17 Hektar Schotter abgebaut und das Areal somit abgesenkt. "Das bringt mehrere Vorteile: Sowohl den geforderten Lärm- und Sichtschutz für die Anrainer als auch die Nutzung der natürlichen Ressource Schotter, was wiederum einen finanziellen Mehrerlös bringt", so Kronberger. Bis 2024 soll die Fläche zur Gänze abgesenkt sein, mit der Ansiedelung von Betrieben möchte Inkoba aber bereits nach dem Abbau der ersten fünf Hektar beginnen.
Das Interesse ist groß
"Von den nicht abgebauten, rund vier Hektar großen Grundstücken, werden heuer noch mindestens zwei Hektar von Firmen aus der Region gekauft, wovon drei Unternehmen bereits 2020 mit dem Bau von neuen Betriebsgebäuden beginnen wollen", freut sich Inkoba-Geschäftsführer Horst Gaigg. Der Verband hat sich zum ernst zu nehmenden Verhandlungspartner für Immobilienbesitzer als auch für Behörden etabliert. "In Ohlsdorf haben wir etwa als Inkoba mitgeholfen, dass eine mögliche Umweltverträglichkeitsprüfung abgewehrt und stattdessen eine zeitsparende Vereinbarung mit dem Umweltanwalt getroffen werden könnte", so Bürgermeister Hans Kronberger. Robert Oberfrank, WKO-Geschäftsstellenleiter, ist sich sicher: "Es geht hier um viel mehr als um Kommunalsteuer. Es geht um Arbeitsplätze sowie Wertschöpfung, die in der Region bleibt, sowie um die sinnvolle Ansiedelung von Betrieben."
Fläche in Goisern geplant
Inkoba Salzkammergut-Süd umfasst die Gemeinden von Ebensee weiter in den Süden des Bezirkes. Auch hier ist Horst Gaigg Geschäftsführer: "Wir arbeiten aktuell an der Aufschließung von etwa drei Hektar Fläche in Bad Goisern. Auch in Ebensee und Bad Ischl könnten sich interessante Projekte ergeben. Das Flächenpotenzial ist im Norden des Salzkammergutes größer. Nichts desto trotz wollen wir die wenigen Betriebsflächen im Inneren Salzkammergut bestmöglich entwickeln!" Infos im Internet unter:#+inkoba-salzkammergut.at#+Ein weiteres Beispiel für gute Kooperation ist die "Stadt-Umland-Strategie Gmunden". Ziel dieses EU-geförderten Projektes ist die Zusammenarbeit zwischen Städten und ihrem Umfeld. Bis zu 50 Prozent der Kosten werden aus diesem Topf finanziert. Sieben Gemeinden sind im Verband, Schwerpunkt-Themen sind Nahmobilität sowie Freizeitentwicklung.
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