Zivildienst in der Lebenshilfe
Lebensschule im zwischenmenschlichen Bereich
Andreas Lichtenegger sammelt Arbeitserfahrung als Zivildiener im Lebenshilfe-Wohnhaus Bad Ischl. Besonders den Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung und die Zusammenarbeit mit Kollegen empfindet er als lehrreich und wertvolle Erfahrung im späteren Berufsalltag.
BAD ISCHL. „Quirlig, unterschiedlich, nicht berechenbar, dankbar und offener als andere Menschen“, so beschreibt Andreas Lichtenegger die Bewohner im Wohnhaus Bad Ischl. „Sie können etwas ganz besonders, was andere Menschen nicht können: so sein, wie sie sind, ohne sich zu verstellen“, erzählt der 21-Jährige aus Bad Goisern. Er schätzt den Zivildienst in einer familiären, überschaubaren Einrichtung und hat sich bewusst für einen Zivildienst in der Lebenshilfe entschieden, da er als HLW-Schüler bereits zwei Praktika in der Lebenshilfe in der Steiermark absolviert hat. „Berührungsängste hatte ich nie, als 15-Jähriger war es für mich allerdings schwieriger, professionelle Distanz zu halten“, so der Zivildiener.
Verschiedene Aufgaben
Zu seinen Aufgaben zählen Haushaltstätigkeiten wie Kochen oder Einkaufen, aber auch Unternehmungen mit den Bewohnern wie etwa Kartenspielen oder Spazierengehen. „Man lernt die Leute lesen und mit ihren Stimmungen umzugehen. Manchmal muss man Personen auch mal in Ruhe lassen – man selbst ist auch nicht jeden Tag gleich drauf“, erklärt Lichtenegger. Flexibilität und Geduld mit sich und anderen sieht er daher als Voraussetzung für eine gelungene Zivildienstzeit in der Lebenshilfe. Das praxisbezogene Arbeiten und der Umgang mit Menschen ist für ihn etwas, dass man in der Schule niemals lernen kann und im zwischenmenschlichen Bereich hat er fürs Leben gelernt. Wenn mit Ende April der Zivildienst von Andreas Lichtenegger endet, wird er sich gerne zurückerinnern wie etwa an den Tag, als er selbst ein Menü ausgewählt und für die Bewohner gekocht hat. „Alle haben aufgegessen und die Mahlzeit gelobt. Das war sehr erfüllend – obwohl ich Lob sonst nicht gerne annehme“, so Andreas Lichtenegger.
Zivildiener ab Mai dringend gesucht
Für Mai werden dringend noch Zivildiener für das Wohnhaus Bad Ischl gesucht. Derzeit hat sich noch kein Zivildiener gemeldet – bis zu drei Zivildiener würde das Wohnhaus aufnehmen. „Gerade bei Einkäufen, Fahrtendiensten und auch im Wohnhausalltag sind Zivildiener eine große Hilfe und würden enorm fehlen. Manche Dinge wie Spaziergänge mit vielen Rollstuhlfahrern wären kaum noch zu bewerkstelligen“, erklärt Stephan Soldan, Leiter des Wohnhauses Bad Ischl. Interessierte können ihn gerne unter 06132/90270 bzw. wo-badischl@ooe.lebenshilfe.org für weitere Informationen kontaktieren.
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