Bad Ischl & Gmunden
Maßnahmen gegen Lärmbelästigung im Salzkammergut zeigen Wirkung
Im Mai und Juni gab es immer wieder Probleme mit nächtlicher Lärmbelästigung in den Innenstädten. Bad Ischl und Gmunden haben reagiert. Ines Schiller und Stefan Krapf ziehen eine erste Bilanz.
SALZKAMMERGUT. Im Juni feierten über 500 junge Leute am Gmundner Rathausplatz über die Sperrstunde hinaus, der Lärm raubte den Innenstadtbewohnern den Schlaf. Dabei blieb es jedoch nicht: Vandalen schleuderten Gegenstände der Platzeinrichtung in den See, Taxis wurden mit Eiern beworfen, es gab sogar Raufereien und Verletzungen. Zurück blieb ein Scherben-Meer, weil einige die aus den Lokalen mitgebrachten Gläser zerschmetterten, und so viel Müll, dass der Wirtschaftshof Sonntag früh aufräumen musste. Nachdem die Situation am 27. Juni die Grenze des Erträglichen überschritt, reagierte die Stadt: „Die Polizeipräsenz vor Ort wurde verstärkt. Wir stehen auch im permanenten Kontakt mit der Stadt- und der Bundespolizei. Von Seiten der Stadtpolizei wurde das Kontingent auf vier Polizeieinheiten erhöht. Außerdem machen wir viel mit Beleuchtung, die Straßenbeleuchtung und Laternen leuchten länger, damit es nicht so dunkel ist. Wir stehen auch im Kontakt mit den Gastronomen – das funktioniert ebenfalls gut, auch die Sperrstunde wird eingehalten", erklärt Bürgermeister Stefan Krapf. In den letzen Wochen habe es keine richtig schweren Fälle mehr gegeben. "Teilweise liegen in der Früh noch Glasscherben am Boden, diese werden auch jeweils am Sonntag vom Wirtschaftshof entfernt. Man muss natürlich auch sagen, dass das Wetter nicht so gut war an den letzten Wochenenden“, so Krapf.
Schwerpunktaktion geplant
„Wir sind weiterhin in der Beobachtungsphase und behalten die Lage genau im Blick. Sollte sich die Situation verschlechtern, wird es weitere Schritte geben. An einem der nächsten Wochenenden wird es außerdem eine Schwerpunktaktion mit massiven Personaleinheiten von der Bundespolizei und der Landespolizeidirektion geben", kündigt der Gmundner Bürgermeister an.
Schiller: "Situation in Bad Ischl hat sich verbessert"
Auch in Bad Ischl gab es zahlreiche Beschwerden von Anrainern über regelmäßige Lärmbelästigungen durch Jugendliche in der Innenstadt. Daraufhin wurde von Bürgermeisterin Ines Schiller in Zusammenarbeit mit Streetworkern, Polizei-Bezirkskommandant Gerhard Steiger und den Besitzern des Lokals Augustin Huber Ende Juni ein Maßnahmen-Paket präsentiert. Die Eckpunkte: Höhere Präsenz von Sozialarbeitern und Türstehern, um große Ansammlungen vor den Lokalen zu verhindern. Zudem hat die Bundespolizei in der Nacht mehrfach die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen kontrolliert. Seitdem hat sich die Situation start gebessert, wie Schiller bestätigt: „Es gibt natürlich schon noch Vorfälle, diese stehen aber nicht immer im Zusammenhang mit Jugendlichen, sondern generell mit angetrunkenen Nachtschwärmern. Es gab auch Verwarnungen wegen 3-G-Verstößen.“ Sie selbst sei auch mehrfach dort gewesen, um mit den Jugendlichen zu reden und sie auf die Lärm- und Müllproblematik hinzuweisen.
Jugendlichen Platz geben
„Es waren meist sehr konstruktive Gespräche, nur einmal ist die Situation ausgeartet“, erinnert sich Schiller. „Es waren aber nicht Jugendliche, die hier für Unruhe sorgten, sondern auswärtige, sehr betrunkene Gäste. Da musste ich sogar die Polizei rufen.“ Man wolle den guten Weg fortsetzen und weiterhin ein niederschwelliges Angebot ermöglichen. „Schon seit Jahren versuchen wir die Arbeit durch Sozialarbeiter zu intensivieren und die Jugendzentren in ihrer Arbeit zu unterstützen. Wir gehen den Jugendlichen auch mehr Platz, beispielsweise mit der 'Chill Zone' bei der Traun.“
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