Zur Freude von Kulturfreunden
Museen im Salzkammergut öffnen wieder

Das Team des Kammerhof Museums Gmunden im Schausaal „Private Schätze“. Ingrid Spitzbart (ehrenamtliche Archivarin), Hans Weidinger (Leiter, hinter Vitrine), Alfred Zinhobl (ehrenamtlicher Kurator „Klo & So“), Zorica Lubascic (Haustechnik und Kassa, hinter Vitrine) und August Mayer (Obmann Musealverein); (v.l.n.r.).  | Foto: Stadtgemeinde Gmunden
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  • Das Team des Kammerhof Museums Gmunden im Schausaal „Private Schätze“. Ingrid Spitzbart (ehrenamtliche Archivarin), Hans Weidinger (Leiter, hinter Vitrine), Alfred Zinhobl (ehrenamtlicher Kurator „Klo & So“), Zorica Lubascic (Haustechnik und Kassa, hinter Vitrine) und August Mayer (Obmann Musealverein); (v.l.n.r.).
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Auch in Sachen Kunst und Kultur macht man im Salzkammergut wieder einen Schritt in Richtung Normalität. Museen öffnen nach und nach, die Umsatzeinbußen sind beträchtlich.

SALZKAMMERGUT. Im Salzkammergut gibt es eine Vielzahl an Museen mit verschiedenen Spezialisierungen: Auf der Webseite der OÖ-Museen sind – für die Bezirke Gmunden udn Vöcklabruck – 66 Ergebnisse zu finden. "Auf einer weiteren Liste haben wir die Öffnungstermine der Museen gesammelt, die aufgrund der unterschiedlicheren räumlichen und personellen Gegebenheiten individuell ihre Wieder-Eröffnungstermine festgesetzt haben – auch hier wieder nach Regionen getrennt", erklärt Elisabeth Kreuzwieser vom Verbund Oberösterreichischer Museen. Diese Liste wird laufend ergänzt.

Ebenseer Zeitgeschichtemuseum hat Umsatzeinbußen von bis zu 15.000 Euro

Bereits seit dem 16. Mai hat das Zeitgeschichte Museum in Ebensee wieder für Besucher geöffnet. "Die Fequenz an Einzelbesuchern und Familien ist derzeit noch zu gering, um repräsentative Aussagen treffen zu können“, so Wolfgang Quatember. Die wenigen Besucher zeigen Eigenverantwortung und halten sich an die Hygieneregeln. Über die Jahre hinweg hat man sich auf die Betreuung von größeren Gruppen – derzeit wären den Auflagen zufolge nur neun Personen erlaubt – spezialisiert, die Einbußen sind enorm: "Seit 1. März 2020 gab es einen Totalausfall von Schulklassen oder italienischen Gruppen. Das sind in etwa 2.500 bis 3.000 Besucher und ein Einnahmenausfall von etwa 12.000 bis 15.000 Euro, wenn man den Buchverkauf dazurechnet. Durch die Beschränkungen für Busreisen werden weiterhin alle Exkursionen, Ausflüge von Gruppen, Besuche von Studenten etc. ausfallen. Der Schaden ist nicht absehbar“, zieht der Museumsverantwortliche Bilanz. Bisher sei der Schaden mit den 1.000 Euro aus dem Härtefonds nicht einmal annähernd kompensiert worden. "Die finanzielle Lage ist prekär“, ist sich Quatember bewusst. "Abgesehen von der Einhaltung der Hygienebestimmungen für Einzelbesucher können wir nichts tun, um Gruppen ins Museum bringen.“ Das gelte auch für neue Ausstellungen: "Mit welchen Geldern sollen Sonderausstellungen finanziert werden? Darüberhinaus würde das auch keinen Sinn machen, solange Gruppenbesuche nicht möglich sind.“

K-Hof Museum: Zeit der Schließung intensiv genützt

Seit 20. Mai hat das K-Hof Kammerhof Museum Gmunden auf Anfrage von Dienstag bis Sonntag wieder geöffnet, eine telefonische Voranmeldung unter 0676/88794422 ist notwendig. Die allgemeinen Schutzbestimmungen sind selbstredend einzuhalten. Die Zeit der Schließung wurde im Museum intensiv genützt. "Museumsarbeit ist zu einem wesentlichen Teil auch Beantwortung von Anfragen, Archivierungs-, Dokumentations-, Publikations- und Öffentlichkeitsarbeit. Diese konnte ohne Beeinträchtigung von der Museumsleitung durchgeführt werden. Die Traunstein-Ausstellung wurde abgebaut und wieder ins Seeschoss Ort übersiedelt, die Ausstellung "Teuerste Gemälde der Welt" wurde abgebaut bzw. die angekauften Bilder ausgeliefert. Die Ausstellung „Private Schätze" wurde in Zusammenarbeit mit dem Musealverein Gmunden aufgebaut“, erklärt Museumsleiter Johannes Thomas Weidinger. Der Museumsleiter hat gemeinsam mit seiner Vorgängerin Ingrid Spitzbart auch eine Publikation fertig gestellt. "Der Salztransport über den zugefrorenen Traunsee von Ebensee nach dem Gmundner Rathausplatz im Jahre 1830“, erscheint in „res montanarum“, der Zeitschrift des Montanhistorischen Vereins für Österreich, Band 60, Leoben und ist bereits in Druck. Auch für die nächste Zukunft ist das Museum mit neuen Ausstellungen und Themen gut vorbereitet. Geplant sind neben den „Privaten Schätzen“ zwei bis drei Ausstellungen des Kunstforums Salzkammergut von Juli bis September, eine Anton-Raidel-Graphik-Ausstellung von Oktober bis März 2021 sowie eine Krippenausstellung 2020/21. Zudem werden zum „Tag des Denkmals“ am 27. September und zur „Langen Nacht der Museen“ am 3. Oktober Sonderausstellungen unter anderem in der Spitalkirche St. Jakob vorgesehen.

Ernüchternde Monate für Ischler Museum

Das Museum der Stadt Bad Ischl hat ab 29. Mai wieder geöffnet und hat sich auf die Corona-Situation eingestellt: Im Eingang weisen Schilder auf alle Regelungen hin, Desinfektionsmittel stehen zur Verfügung und es wird auf die Einhaltung des Mindestverweildauer-Abstandes von 1,5 Metern hingewiesen. Ebenso ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes Pflicht. „In unserem kleinen Museum dürfen sich gleichzeitig nicht mehr als 20 Personen aufhalten“, erzählt Konsulentin Maria Sams von den Maßnahmen. Die letzten Monate seien ernüchternd gewesen: "Das Jahr hat vielversprechend begonnen mit Zuwächsen im Jänner und Februar“, so Sams, doch dann kam Corona. "Gerade die Großveranstaltungen wie Ostern und der Goldhaubenbazar Anfang Mai haben ein großes Loch gerissen, genau so, wie die abzusagenden Veranstaltungen und auch Ausstellungen. Denn bis Ende Juli ist so gut wie alles abgesagt. Es sind knappe 4.000 Besucher, die uns jetzt in der Zeit von Mitte März bis Ende Mai fehlen. Das kann auf keinen Fall aufgeholt werden.“ Trotz der vielen Vorschriften hofft man im Ischler Stadtmuseum auf einen guten Besuch. In Kürze will man auch wieder Führungen anbieten, natürlich mit geringer Personenanzahl, also maximal fünf Personen. Positive Nachrichten gibt es derzeit eher wenige: "Von den Reisebüros treffen jedenfalls täglich die Stornos ein, sodass wir auch dieses Segment vergessen müssen, sowohl im Museum als auch in der Lehár-Villa, die erst am 11. Juni wieder aufsperrt“, erklärt Maria Sams. Ein kleiner Lichtblick ist hier vielleicht die geplante Ausstellung: „Wenn die Reise in den Süden schon nicht möglich ist, kann man in unsere Ausstellung 'Sehnsucht Küstenland – Desiderio Litorale' kommen und bei den Bilden von Gerhard Oliver Moser von Sonne, Meer und südlichem Flair träumen.“

Wildtierpark Grünau: Dort weitergemacht, wo man im März aufgehört hat

Die Verantwortlichen des Cumberland Wildpark Grünau blicken nach den ersten Tagen positiv in die Zukunft. „Unsere Sorgen waren zum Glück unbegründet. So, wie wir Mitte März aufgehört haben, ist es nach der Öffnung am 15. Mai weiter gegangen. Die Besucher halten sich vorbildlich an die vorgegebenen Maßnahmen, auch im Shop verzeichneten wir mit weniger Kunden den selben Umsatz!“, freut sich Tierpark-Leiter Bernhard Lankmaier. Die Unsicherheit kurz vor der Schließung im März war natürlich groß. Die wichtigste Frage war, wie lange sie anhalten würde. Dank der gebildeten Rücklagen hat der Tierpark in Grünau die Zeit gut überbrücken können. Die Mitarbeiter haben selber vorgeschlagen, in Kurzarbeit zu gehen, „wir mussten niemanden entlassen. Unser Team hat hier vorbildlich zusammen gehalten.“ In der Zeit der Schließung gab es eine große Welle der Hilfsbereitschaft, es wurden alleine 35 Tierpatenschaften abgeschlossen. „Die Gäste haben auch Gutscheine gekauft, Jahreskarten wurden erworben. Da war ein großer Rückhalt aus der Bevölkerung da. Die Tiere haben die besuchsfreie Zeit auf der einen Seite genossen, andererseits sind ihnen die Menschen sicher abgegangen. Wie auch in der Natur beobachten sie die Umgebung, in diesem Fall sind es nicht natürliche Feinde, sondern die Menschen, die ihre Aufmerksamkeit haben.“ Der weitläufige Park mit seinen 30.000 Quadratmetern reiner Besucherfläche ermöglicht es, dass keine Besucherbeschränkungen definiert werden müssen.

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