Umweltpreis der Diözese Linz
Pfarre Laakirchen erhält Preis für ökologische Friedhofsgestaltung

„Laudato si‘“-Preisträgerin Pfarre Laakirche | Foto: Franz Reischl
  • „Laudato si‘“-Preisträgerin Pfarre Laakirche
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Benannt ist er nach der Enzyklika von Papst Franziskus: der „Laudato si‘“-Preis der Diözese Linz, der am 1. Oktober 2021 im Pastoralamt in Linz vergeben wurde. Ausgezeichnet wurde unter anderem die Pfarre Laakirchen für die ökologische Gestaltung ihres Pfarrfriedhofs.

LAAKIRCHEN. Der Umweltpreis der Diözese Linz wird für vorbildliche Projekte in einem bestimmten Bereich kirchlichen Umweltengagements vergeben und ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert. Gestiftet wird der Preis von der Linz AG. Die Preisvergabe findet alle zwei Jahre statt. War der Preis 2019 dem Bereich „ökofaires Fest“ gewidmet, wurde er heuer für „Ökologie am Friedhof“ vergeben. „Der bewusste und sorgsame Umgang mit unserer Umwelt und allen Geschöpfen ist für Papst Franziskus in seiner Enzyklika ‚Laudato si´‘ ein Schlüsselfaktor. Das gilt auch für die Friedhöfe. Sie sind Naturoasen und wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Wertvolle Grünflächen können gestaltet werden, die positive Auswirkungen auf Luft und Klima haben. Die Friedhöfe als Orte des Gedenkens und der Begegnung werden so lebendige Inseln der Ruhe für Menschen, Pflanzen und Tiere“, erklärt Lucia Göbesberger, Leiterin der Abteilung Gesellschaft und Theologie und Umweltreferentin der Diözese Linz, warum heuer Pfarren für ihre Friedhofsgestaltung mit dem „Laudato si‘“-Preis ausgezeichnet wurden. Einbezogen wurden dabei Kriterien wie Freiflächengestaltung, ökologische Planung und Pflege, Bewässerung, Beleuchtung, Mülltrennung bzw. -vermeidung oder Gestaltung der Beisetzungsstätten.

Preis mit 5.000 Euro dotiert

Bei einem Festakt im Pastoralamt in Linz wurde am 1. Oktober 2021 zum zweiten Mal der mit 5.000 Euro dotierte „Laudato si‘“-Preis vergeben, der von der Linz AG gestiftet wird. Über 30 Gäste waren zur festlichen Preisverleihung gekommen, unter ihnen Josef Schwabeneder, Leiter des Bereichs Bildung und Kultur im Pastoralamt der Diözese Linz, Josef Froschauer (Vorsitzender Fachausschuss Schöpfungsverantwortung des Pastoralrates der Diözese Linz) und Mario Wagenhuber (Linz AG). Die Jury, bestehend aus Lucia Göbesberger (Leiterin der Abteilung Gesellschaft und Theologie und Umweltreferentin der Diözese Linz), Michael Rosenberger (Vorstand des Instituts für Moraltheologie an der KU Linz und Umweltsprecher der Diözese Linz) sowie Gerlinde Larndorfer-Armbruster (Projektleiterin „Bodenbündnis in Oberösterreich“), vergab die Preise an die GewinnerInnen. Die Feier wurde nach Green Event-Kriterien ausgerichtet, das vegetarische Bio-Buffet von Kulinario begeisterte ebenso wie die Musik von „Folk and Pepper“.

Friedhof Lebensraum für Tiere und Pflanzen

Jurymitglied Rosenberger betonte in seinen einführenden Worten, die schöpfungsgerechte Gestaltung von Friedhöfen sei eine große Herausforderung: „Es braucht das Zusammenwirken von Friedhofsverwaltung, liturgisch Verantwortlichen und Grabbesitzenden bis hin zu Bestattungsunternehmen – und es ist ein Projekt über Generationen.“ Bei näherem Hinsehen werde klar, dass auf einem Friedhof viele ökologische Aspekte Hand in Hand gingen: Umgang mit Wasser und Energie, Müll, Klimaschutz – Mobilität, Kremation versus Erdbestattung –, vor allem aber auch das oft vernachlässigte, aber zusammen mit dem Klimaschutz wichtigste Umweltthema Schutz der Artenvielfalt – der Friedhof ist Lebensraum für vielfältige Tiere und Pflanzen. Den Preistragenden seien bereits sehr gute Projekte gelungen, wie Gerlinde Larndorfer-Armbruster, die Expertin von „Bodenbündnis in Oberösterreich“, betonte.

Ausgezeichnetes Umweltengagement

Die Pfarre Laakirchen erhielt für die ökologische Gestaltung ihres Friedhofes den ersten Preis.
Die Pfarre erarbeitete bereits 2012 in Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde einen Masterplan für eine Aufwertung des Friedhofs. Dieser beinhaltet die Schaffung einer Begegnungszone mit Sitzplätzen, die mit heimischen Hecken und Bäumen als Schattenspender bepflanzt wurden. Es gibt eine Blumenwiese, die nur noch zweimal jährlich gemäht wird, damit die Blumen zur Blüte gelangen können; dabei wird stufenweise gearbeitet, damit die Insekten nicht auf einmal ihr Nahrungsangebot und ihren Unterschlupf verlieren. Auf den Wegen werden die Betonsteine so verlegt, dass dazwischen Wasser versickern kann. Die Nebenwege sind gekiest. Besonders hervorzuheben ist, dass an zahlreichen Standorten wertvolle ökologische Standorte errichtet wurden, wie zum Beispiel Steinhaufen oder begrünte Mauern. Die Preisgestaltung für die 10-Jahres-Gebühr wurde vereinheitlicht – Erdgräber sind nun nicht mehr teurer als Urnengräber. Laakirchen zeigt sehr eindrucksvoll, dass ein Friedhof wertvolle ökologische Nischen bieten und so zu einem Ort des Lebens und der Biodiversität werden kann.

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