Sicherheitsgefühl noch mehr stärken
Nach Testphase in Schärding wird ab 1. Juli "Gemeinsam sicher"-Projekt aufs ganze Land ausgerollt.
SALZKAMMERGUT (km). "Aktuelle Herausforderungen haben viele Bürger verunsichert und das, obwohl die Kriminalitätsrate im Bezirk nahezu gleich blieb. Die Menschen brauchen einen Ansprechpartner, an den sie sich mit ihren Fragen und Ängsten wenden können. Diesem Anspruch soll die Polizei mit dem neuen Projekt 'Gemeinsam sicher' gerecht werden", erklärt Bezirkspolizeikommandant Walter Hölczli. Ein wichtiger Punkt im Konzept ist die Installierung eines Sicherheitsbeauftragten in jeder Polizeiinspektion. Im Salzkammergut gibt es Polizeiinspektionen in Gmunden, Bad Ischl, Altmünster, Bad Goisern, Ebensee, Laakirchen, Vorchdorf und Scharnstein. Auch die beiden städtischen Sicherheitswachen Bad Ischl und Gmunden verfügen über einen Sicherheitsbeauftragten. Dieser ist das Bindeglied zwischen der Bevölkerung, Polizei und den jeweiligen Sicherheitspartnern. Partner können lokale Behörden, Dienststellen und sonstige Institutionen wie Wirtschaftskammer oder Arbeitsmarktservice sein. Die Sicherheitsbeauftragten greifen Themen der Bürger auf und initiieren Sicherheitsforen, an denen auch die Sicherheitspartner und deren Vertreter eine Lösung für das jeweilige Problem entwickeln.
Kontakt zur Bevölkerung
Auf Bezirksebene gibt es dann noch einen Sicherheitskoordinator, der als Bindeglied zwischen der Polizei und den Sicherheitspartnern fungiert. Er koordiniert den Kontakt zur Bevölkerung und den lokalen Partnern und ist insbesonders bei Informationsveranstaltungen federführend. Auch Privatpersonen können Sicherheitspartner sein, die Interesse am Mitwirken und Mitgestalten von Sicherheit haben und der Polizei dafür freiwillig zur Verfügung stehen. Darüber hinaus sind diese Ehrenamtlichen Multiplikatoren, indem sie Anliegen der Bürger an die Behörden herantragen sowie von ihnen erhaltene Informationen über Präventivmaßnahmen an die Bürger gezielt weitergeben.
Im Bezirk Schärding wurde das neue Projekt über ein Jahr lang getestet, die Verantwortlichen sind zufrieden: "Die Bürger haben die Botschaft verstanden, dass uns Sicherheit alle angeht und nur gemeinsam gestaltet werden kann", so der Schärdinger Bezirkspolizeikommandant Matthias Osterkorn. In den vergangenen Monaten konnten in Schärding bereits mehrere dutzend Projekte positiv umgesetzt werden. Vor allem im Bereich Verkehrssicherheit wurden auf Initiative der einzelnen Sicherheitspartner Probleme aufgezeigt – und diese auf kurzem Weg beseitigt. Als großen Erfolg sieht Osterkorn die Übersetzung der Freibäderverordnung in sieben Sprachen, die im vergangenen Jahr den Asylwerbern ausgehändigt wurden.
Zur Sache
Im Salzkammergut ist die Gesamtzahl der angezeigten Delikte bzw. Straftaten von 3402 auf 3624 gestiegen, das ist eine Erhöhung von 5,5 Prozent. Die Aufklärungsquote im Bezirk liegt bei 55,5 Prozent.
Weitere Zahlen im Detail:
• Ladendiebstähle: sind von 80 (2015) auf 120 Delikte (+ 50 %) im Vorjahr gestiegen
• Raubanzeigen: von sechs (2015) auf drei im Vorjahr gesunken (- 50 %)
• Einbrüche: sind 2016 um 5,5 Prozent gesunken
• Wohnhauseinbruchsdiebstähle sind um die Hälfte gesunken.
Sicherheitsbeauftragte:
Gmunden: Franz Pesendorfer, Bad Ischl: Heribert Heißl, Altmünster: Roman Kern, Bad Goisern: Hans Peter Pilz, Ebensee: Anna Brejcha, Laakirchen: Karl Meister, Vorchdorf: Gerhard Krumphuber, Scharnstein: Philipp Scheutz. Sicherheitswache Gmunden: Markus Vichtbauer, Bad Ischl: Rudolf Küpper
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