Urgestein des österreichischen Fahrsportes feiert 60. Geburtstag
Pferdeexperte gibt sein umfangreiches Wissen als Ausbildner weiter
Am 26.Dezember feiert Albert Pointl, ein Urgestein des österreichischen Fahrsportes, seinen 60. Geburtstag.
Schon in jungen Jahren war sein größter Wunsch, ein eignes Pferd zu besitzen. Mit dem Durchsetzungsvermögen eines Steinbockes kaufte er sich vom eisern gesparten Lehrlingsgehalt sein erstes Pferd, Maiko, einen kleinen temperamentvollen Haflingerhengst.
Was die wenigsten wissen – Fahrmeister Albert Pointl begann seine Pferdesportkarriere auf dem Rücken der Pferde. 1963 trat er dem Almtaler Reit und Fahrverein bei und war von 1963 bis 1980 in Dressur, Springen und Vielseitigkeit sehr erfolgreich unterwegs. 1975 machte er auch die Ausbildung zum Reitwart.
1976 wurde Albert Pointl sodann im Fahrsport aktiv, vorerst mit Haflingerpferden. Fast zehn Jahre lang beherrschte er die Szene und wurde oftmaliger Landes -und Bundesmeister.
1984 stieg er auf Großpferde um und vertrat bereits 1985 bei der Weltmeisterschaft der Zweispänner in Sandringham die rot-weiß-roten Farben. 1993 holte er in Gladstone (USA) Mannschaftsgold, 1989 in Balatonfenyves (Ungarn) Mannschaftssilber. Bei seiner letzten aktiven Teilnahme bei einer Zweispänner-Weltmeisterschaft im Jahr 2005 in Salzburg konnte er den wohl größten Erfolg verzeichnen: Sein Sohn und Schüler Rainer Pointl wurde Weltmeister, er selbst belegte Rang vier in der Einzelwertung und die österreichische Mannschaft (Georg Moser, Albert und Rainer Pointl) holte Gold!
Seinen erlernten Tischlerberuf hatte Albert Pointl bereits 1999 endgültig an den Nagel und widmete sich ab diesem Zeitpunkt als Hufschmied und Fahrlehrer nur mehr „pferdeverbundenen“ Tätigkeiten.
Seine erste Vierspännerweltmeisterschaft bestritt Albert Pointl 1996 in Waregem (Belgien). Mit einer Teilnahme beim CAIO 2005 in Aachen und den Weltreiterspielen 2006 in Aachen hatte der zielstrebige Fahrsportler auch vierspännig sein persönlich gesetztes Ziel erreicht und beendete die internationale Vierspänner-Karriere.
Auch einspännig konnte sich der vielseitige Fahrsportler für die Teilnahme an Weltmeisterschaften qualifizieren und holte 2003 Mannschaftsgold sowie 1998 in Ebbs/Tirol den 4. Rang für die österreichische Mannschaft.
Auf nationaler Basis ist die Reihe der Titel sehr beachtlich: In seiner Karriere holte er sich viermal den Titel des Österreichischen Staatsmeisters der Einspänner, zweimal wurde er Zweispännerstaatsmeister und in der Klasse der Vierspänner gab es für ihn gleich sechsmal Gold.
Während seiner Karriere hatte Albert Pointl eine Reihe von Pferden „an den Leinen“, viele davon über lange Jahre. Er fährt ausschließlich Wallache, egal welche Farbe – „Ein gutes Pferd hat keine Farbe“, so seine Aussage.
Der Pferdemann gibt sein umfangreiches Wissen als Ausbildner weiter. Dieses Wissen, gepaart mit jahrelanger Erfahrung und ein glasklarem „Pferdeverstand“ ist Goldes wert.
Dieses Gold erhielt der Pferdemann mit dem Goldenen Ehrenabzeichen der FEI - FEI Badge of Honour Gold im Jahr 2002 und 2003 mit dem Goldenen Abzeichen des Österreichischen Pferdesportverbandes. Darüber hinaus wurde er 2005 aufgrund der sportlichen Erfolge zum Fahrmeister ernannt.
Als Höhepunkt wurde Albert Pointl 2007 für seine Verdienste um den Pferdesport, insbesondere den Fahrsport, in Österreich, mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet.
Ob als Ausbildner, Trainer, Parcoursbauer oder Richter – Albert Pointl, dessen Leben den Pferden gewidmet ist, steht seit Jahrzehnten seinen Schülern und Fahrsportkollegen mit Rat und Tat zur Seite.
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