Zerkarien-Problem an Altmünsterer Esplanade

Die Esplanade in Altmünster: Hier wurden von der Gemeinde Altmünster Hinweisschilder aufgestellt. | Foto: Wilfried Fischer-Ortner
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BEZIRK (km, pg). Die warmen Wassertemperaturen bringen aber auch ungewollte Badegäste, wie Zerkarien, mit sich. Die entstehende "Badedermatitis" macht sich in erster Linie durch stark juckende, rötende Stellen bemerkbar. Das ist zwar nervig, üblicherweise ist der Spuk jedoch nach ein bis zwei Wochen wieder vorbei. Ein Besuch beim Hautarzt empfiehlt sich, um mögliche andere Auslöser auszuschließen. Da der Traunsee bei der Altmünsterer Esplanade seichter ist, wurden hier bereits erste "Badedermatitis"-Fälle registriert. Die Marktgemeinde Altmünster informierte die Badegäste mit fünf Schildern, die an der Esplanade aufgestellt wurden. "Derzeit haben wir keine weiteren Meldungen von anderen Stellen im See. Die Schilder werden so lange bleiben, bis sich die Wetterverhältnisse ändern", erklärt Bezirkshauptmann Alois Lanz.

"Ich gehe jetzt nicht in den See"

In der Vorwoche hat es den dreijährigen Sohn von Kurt Ramsauer aus Altmünster "getroffen". "Wir sind schon 'gebrandmarkt'. Zwei Jahre vorher hatte mein älterer Sohn auch Badedermatitis. Meine Frau war mit dem Kleinen letzte Woche nur kurz an der Esplanade baden und hat ihn gleich danach abgeduscht und abgetrocknet. Trotzdem hat unser Sohn am Abend gejammert, dass es ihn beißt und juckt", so Ramsauer. Die Familie hat sich mit einem Hausmittel geholfen, auch eine leicht cortisonhältige Salbe hat Ramsauer verwendet. Der Sohn ist seit einigen Tagen beschwerdefrei. "In den See gehe ich aber trotzdem länger nicht mehr. Was mich auch wahnsinnig ärgert, sind die unzähligen Personen, die an der Esplanade Schwäne und Enten füttern. Da ein direkter Zusammenhang von der Badedermatitis zu den Enten besteht, ist das wirklich nicht notwendig. Man tut den Tieren nichts Gutes und den Menschen auch nicht", appeliert der Familienvater.

Andere Seen nicht betroffen

Auf Anfrage bei den Ortschefs in Gemeinden an den anderen Salzkammergut-Seen gibt es keine weiteren Vorkommnisse. "Bei uns im Wolfgangsee gibt es solche Probleme derzeit nicht. Mir ist auch nichts davon bekannt, dass wir in der Vergangenheit schon einmal eine Zerkarien-Plage hatten", sagt St. Wolfgangs Bürgermeister Franz Eisl.

Trinkwasser sparen

Aufgrund der hohen Temperaturen, die in den nächsten Tagen und Wochen anhalten sollten, könnte auch das Trinkwasser knapper werden. Die Gemeinden Scharnstein und St. Konrad haben via Facebook ihre Bürger vorsorglich zum Wassersparen angehalten. "Wir bitten unsere Bürger, möglichst auf Autowäschen, Rasen sprenkeln oder Schwimmbad nachfüllen weitestgehend zu verzichten. Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, wir haben noch genug Wasser, wir speisen ja Scharnstein auch mit. Wir wollen einfach nur ein Bewußtsein unter den Bürgern schaffen“, so St. Konrads Bürgermeister Herbert Schönberger. "Mit dem Aufruf haben wir auf eine Mitteilung des Landes OÖ reagiert. In der wurde mitgeteilt, dass von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, der ZAMG, ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit die kommenden drei bis vier Wochen kaum Niederschlag – abgesehen von wenigen lokalen Gewittern – bringen werden. Der August soll demnach überdurchschnittlich warm bis heiß werden. Wir ersuchen unsere Bürger um einen bewussten und sparsamen Umgang mit unserem Trinkwasser. Derzeit gibt es keine Wasserknappheit", so Cornelia Holzinger von der Gemeinde Scharnstein.

Zur Sache

Die Zerkarien sind Würmer und leben hauptsächlich in Wasservögeln. Die, mit deren Stuhl ins Wasser ausgeschiedenen Eier, entwickeln sich zu Wimpernlarven, die Wasserschnecke dient als Zwischenwirt. Die Schnecke scheidet die Zerkarien aus, die Vollendung des Entwicklungszyklus findet im Endwirt, den Wasservögeln, statt. Menschen werden als Fehlwirt nur "unabsichtlich" befallen. Die Entwicklung von Zerkarien zur erwachsenen Form ist im Menschen nicht möglich, die Parasiten sterben in der Haut ab.
An Badegewässern Enten und Wasservögel nicht mit Futter anlocken. Eine wasserfeste Sonnencreme mit Niclosamid-#+Inhalt schützt vor Infektionen. Nach dem Baden sofort duschen und den Körper gut mit einem Tuch abtrocknen, um die Zerkarien am Eindringen in die Haut zu hindern. Nasse Badekleidung sollte gewechselt werden.

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