Woodywood: Holz-Skulpturen einmal anders
EBENSEE. Sägen, schleifen, fräsen – während das viele auf den ersten Blick mit staubiger und lärmender Tischlerarbeit in Verbindung bringen, ist es für einen Ebenseer die große Leidenschaft.
Alfred Bley – so manchem vermutlich eher als Woodywood bekannt – zaubert atemberaubende Skulpturen aus dem Rohstoff Holz. Mit regulärem Schnitzen hat der 49-jährige Starkstrommonteur aber nichts am Hut: „Ich arbeite mit Kettensägen, Schleifer, Fräser, Bandschleifer, Winkelschleifer oder händisch mit Schleifpapier“, erklärt Bley. Durch diese Herangehensweise ist auch eine ganz eigene Handschrift zu erkennen. Einen normalen Arbeitstag kennt der Holzkünstler nicht. „16 Stunden pro Woche arbeite ich bei der Firma Aquafides“, so Woodywood, „und ich habe das große Glück, dass mir hier genügend Flexibilität gewährt wird, um meine Nebentätigkeit bei ‚Woodywood Extreme Carving‘ auszuüben.“ Woodywood arbeitet seit etwa drei Jahren in einer gemieteten Halle der Firma Polytec im Werk Ebensee. „Mit meinen Stihl-Elektrosägen kann man auch wunderbar in Innenräumen arbeiten“, so Bley, der seine Werkstatt gern als „Industrie Atelier“ bezeichnet: „In der Halle stehen nämlich auch einige Maschinen- und Presswerkzeuge der Firma Polytec“, lächelt der Künstler. Im Jahr 2010 hatte Bley einen amerikanischen Kettensägen-Künstler im Internet gesehen und den Entschluss gefasst, das auch einmal ausprobieren zu wollen. „In meiner Anfangszeit hatte ich verständnisvolle Nachbarn.“ Das Spektrum des Ebenseers reicht von „Mini-Lederhosen“ bis hin zu mehr als 300 Kilogramm schweren Skulpturen. „Die grösste Holzlederhose, gefertigt aus einer Astgabel, ist schon ziemlich einzigartig und bereits beim Guinnes Buch der Rekorde beantragt“, ist Bley stolz. Bei neuen Projekten geht er zwar immer auf Kundenwünsche ein – ein Highlight ist sicherlich „Scrat“ aus dem Film „Ice Age“ – aber er selbst will immer ein Wörtchen mitreden: „Ich kann nur etwas umsetzen, das in meinem Möglichkeitsbereich ist und mir auch selbst zusagt.“
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