Ein Talent aus Ebensee

Angelika Heißl | Foto: Privat
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EBENSEE, LINZ (km). Die junge Forscherin ist auf einer Landwirtschaft in Roitham aufgewachsen und auch dort zur Volksschule gegangen. Nach dem Besuch der Musikhauptschule Lambach schloss sie 2008 ihre Matura mit Auszeichnung an der HTL Wels im Fach Chemieingenieurswesen als eines der wenigen Mädchen ab. Danach hat die 29-Jährige gleich ein Studium der Molekularbiologie an den Universitäten Linz und Salzburg begonnen. "Den Master habe ich dann unter Mindeststudienzeit mit Auszeichnung abgeschlossen."
Heißl bezeichnet sich immer schon als neugierig und am Umfeld interessiert und so ist sie zur Naturwissenschaft gekommen. Bereits während der Musikhauptschule in Lambach hat sich Heißl dank ihrer Physiklehrkraft für Chemie und Biologie interessiert und die HTL für Chemieingenieurswesen mit dem Schwerpunkt Biochemie mit Matura in Wels abgeschlossen. Danach war die Entscheidung eigentlich ganz leicht, an die Uni Salzburg und die Uni Linz – ein Studium, das an zwei Universitäten abgehalten wird und einem zu großer Flexibilität zwingt – zu gehen.

Höchststipendium erarbeitet

"Nach meinem Master bin ich dann für ein Praktikum mehrere Monate nach München an das Diabetesforschungszentrum gegangen. Dort habe ich dann meine Liebe zur Genetik entdeckt und schlussendlich in einer damals noch sehr jungen Gruppe an der JKU Linz bei Frau Prof. Tiemann-Boege meinen Doctor of Philosophy begonnen." Für den PhD hat die Ebenseerin 2015 ein Stipendium in Höhe von 117.000 Euro erarbeiten können, eine der bisher größten Auszeichnungen auf diesem Gebiet.

Straffer Zeitplan

Für Heißl beginnt der Tag schon sehr früh, da sie von Ebensee nach Linz pendelt. Die Zugfahrt nützt sie meist schon, um etwas zu lesen oder sich auf den Labortag vorzubereiten. Im Labor angekommen, werden zuerst Emails beantwortet und dann die ersten Vorbereitungen im Labor für das nächste Experiment getroffen. "Zwischendurch sitze ich immer wieder am PC und lese wissenschaftliche Artikel, um meine Ergebnisse mit anderen Laboratorien in Verbindung zu bringen und so neue Ideen entwickeln zu können. Eine Tasse Kaffee darf dabei nicht fehlen. Am Ende des Tages werden die Ergebnisse im Laborbuch dokumentiert und ausgewertet. Dann wird auch gleich das nächste Experiment geplant. Manche Experimente dauern wenige Stunden und andere gehen über mehrere Wochen. Da kann es dann schon mal sein, dass man drei bis vier Wochen an einem Experiement arbeitet und schließlich dann doch kein Ergebnis bekommt. Also wird so oft wiederholt, bis es funktioniert."

Freiwilliges Engagement

Heißl arbeitet auch freiwillig bei der Diabetikervereinigung mit. „Ich bin selbst seit meinem zweiten Lebensjahr Typ-1 Diabetespatientin. Während meiner Masterarbeit sowie nach dem Masterabschluss habe ich mich wissenschaftlich ganz intensiv mit dem Krankheitsbild auseinander gesetzt. Da die Vererbung eine erhebliche Rolle beim Diabetesrisiko spielt, nimmt meine Doktorarbeit Bezug auf den Diabetes, wenn auch nicht mehr im selben Umfang.“ An der JKU forscht Heißl im Fachgebiet Molekulargenetik. „Molekularbiologie beschäftigt sich auf 'molekularer Ebene', also auf Basis von Atomen und Molekülen, mit verschiedensten Abläufen in unseren Zellen. Uns interessieren die Struktur und Funktion biologischer Moleküle, sowie deren Interaktion untereinander. Der Fokus der Molekulargenetik liegt ganz besonders auf unserem Erbgut, der DNA. Wie laufen Prozesse wie Zellteilung, Zellvermehrung und Genexpression ab? Warum sehen wir alle unterschiedlich aus? Wie werden diese Vorgänge gesteuert und welche Botenstoffe sind daran beteiligt? Gibt es Einflussfaktoren wie Umwelt oder Ernährung und wie entstehen eigentlich all unsere verschiedenen Erkrankungen?“ Derzeit forscht sie an der Entwicklung des Erbgutes. „Meine Forschungsarbeit handelt über die Entstehung schwerer Erkrankungen, die bereits während der Entwicklung der Ei- und Spermienzelle – noch bevor es einen Fötus gibt – entstehen.“ Das gesamte Porträt finden Sie unter meinbezirk.at/2500984.

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Foto: amixstudio/stock.adobe.com
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