Gmunden: Verbessern ja, aber Charakter wahren

Helmut Retzl | Foto: Stadtgemeinde Gmunden

GMUNDEN. Vor vollem Haus präsentierte im Stadttheater die Ergebnisse jener Fragebogenaktion, bei der knapp 2500 Bürger kund getan haben, wie sie die schönsten Areale ihrer Stadt, Esplanade und Rathausplatz, neu gestalten möchten. Generell zeigt sich: die Zeichen stehen auf Veränderung, aber nicht auf Revolution. Rund 70 Prozent, vor allem die unter 60-Jährigen, wollen eine Neugestaltung, die aber Flair und Charakter wahren muss.
Vorweg ist eines wichtig: Die Umfrage liefert kein Endergebnis. Sie ist Startschuss und Grundlage für künftige Diskussionen und die Erarbeitung der Ausschreibung für den nächsten Schritt, einen Architektenwettbewerb.

Zur Qualität der Umfrage

Bürgermeister Stefan Krapf und der für den beispielhaften Bürgerbeteiligungsprozess zuständige Stadtrat Michael Frostel zeigten sich glücklich, dass die Ergebnisse überaus repräsentativ sind, und dankbar, dass so viel Engagement und Wille zur Mitgestaltung erkennbar sind.
Knapp 2500 Fragebögen sind zurückgekommen. Die Bürger haben sich viel Zeit genommen, in Summe 750 Stunden. Baupläne, Dossiers, Fotomontagen, Unterschriftenlisten, Briefe und Kinderzeichnungen sind beigelegt worden.
Fast 100 Bürger haben sich zur weiteren verstärkten Mitarbeit schon angemeldet. Die ersten Workshops mit ihnen werden am 17. und 24. Jänner 2017, 18 bis 21 Uhr, im Seeschloss Ort stattfinden.
Alle Altersschichten sind gut vertreten, auch wenn ein leichter Überhang bei den über 50-Jährigen liegt. Die Aufteilung zwischen Frauen und Männern ist ausgeglichen.

Ergebnisse in Kürze

Fast 80 Prozent der Gmundner wünschen sich eine Veränderung und Attraktivierung, aber keine Revolution. 55 Prozent bekunden, dass Flair und Charakter ihrer schönsten Areale auf jeden Fall erhalten bleiben sollen. Es soll ein innerstädtisches Naherholungsgebiet entstehen, das sich stärker zum See hin öffnet.
Die von jüngeren Antwortenden dominierte Gästebefragung zeigt naturgemäß ein etwas anderes Bild. Hier steht der Wunsch nach einer grundlegenden Neugestaltung der Esplanade vorne. Die Gäste wollen, wie es Helmut Retzl formulierte, „mehr Action“. Ähnliches gilt auch für den Rathausplatz.
Bei den konkreten Wünschen für eine Attraktivierung ergibt sich ein klares Bild. Bei der Esplanade liegen die Erweiterung des gastronomischen Angebots, der Zugang zum See und der Wunsch nach mehr und schöner gestalteten Grünflächen klar vorne. Das Spektrum an möglichen Aktivitäten soll erweitert werden, allerdings muss das genüssliche Spazieren und Flanieren möglich bleiben.
Beim Rathausplatz sind es die Forderungen, ihn von parkenden Autos zu befreien und ihn grüner und mit vielfältigen Maßnahmen zum Verweilen einladender zu machen.

Statements

Michael Frostel meint zusammenfassend: „Dieses Ergebnis ist viel guter Treibstoff für die Weiterentwicklung der Stadt. Seitens der Politik werden die Ergebnisse ernst genommen. Die jetzt ablesbaren Trends gilt es in den nächsten Schritten zu berücksichtigen und bei den Workshops gemeinsam mit den knapp 100 Bürgern, die sich für eine verstärkte Mitarbeit gemeldet haben, zu verdichten. Gleichzeitig wird es auch Informationstreffen mit Gruppen wie der Innenstadtwirtschaft etc. geben. Daraus soll ein detailliertes Briefing für den Architektenwettbewerb herauskommen. Dieses wird gemeinsam mit den Bürgern erarbeitet. Das Wichtige ist jetzt den Spagat zwischen den Wünschen und dem Machbaren zu schaffen. Darauf wird es ankommen. Jetzt beginnt eine spannende Zeit“.

Bürgermeister Stefan Krapf dankte nicht nur allen Menschen, die ihre Meinung zu Papier gebracht haben, sondern auch allen Kollegen im Gemeinderat. Alle fünf darin vertretenen Fraktionen hatten sich Anfang des Jahres in einer Klausur darauf geeinigt, der Bürgerbeteiligung und diesem Projekt Priorität zu geben. Ein generelles Regelwerk zur Bürgerbeteiligung in Gmunden ist bereits ausgearbeitet worden. Es muss allerdings noch in allen Fraktionen und Gremien diskutiert und beschlossen werden.
Retzl streute Gmunden Rosen: Er mache das jetzt schon seit 30 Jahren, aber so viel begeisterte Teilnahme habe er noch selten erlebt, sagte er.

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