Mit dem Plumpsklo nach Moskau
BAD GOISERN (pg). "Holz ist faszinierend", ist Johannes Stockinger, Tischlermeister aus Bad Goisern, überzeugt. "Es hat einen ganz eigenen Charakter, ist sehr dankbar und die Verarbeitungsmöglichkeiten sind endlos." Stockinger hat sich seit 1978 der Arbeit mit diesem Rohstoff verschrieben – zuerst in einer Tischlerlehre, dann als Zimmermann. "Ich denke gerne etwas um die Ecke, wenn es darum geht, einen Raum vollkommen neu zu gestalten", so der Goiserer. Dabei ist es ihm wichtig, nicht mit der Masse mitzugehen sondern frei nach seinem "5A-Motto" alles anders, als alle anderen zu machen. Obwohl für Stockinger die Arbeit inder Region wichtig ist, will er auch ebenso über den Tellerrand hinausblicken. "Mit unserem Plumpsklo waren wir schon auf einigen Messen vertreten und einmal hat es uns dann sogar nach Moskau gebracht", lächelt der Tischlermeister. Besagtes Plumpsklo sieht nur von außen als ein solches aus. Dahinter – oder darunter – verbirgt sich modernste Technik.
"Ich arbeite am liebsten mit heimischen Hölzern", meint Stockinger, "denn warum sollte man Holz aus dem Amazonasgebiet importieren, wenn man quasi vor der Haustüre so viele spannende Holzarten hat?"
"Holz" im Hand.Werk.Haus
Im Bad Goiserer Hand.Werk.Haus ist der Rohstoff Holz sehr wichtig. Von den 25 Meistbetrieben, die vom "HWH" betreut werden, arbeiten sechs Betriebe direkt, viele andere zumindest indirekt damit.
"Heutzutage spielt Holz eine tragende Rolle bei heimischem Handwerk. Beinahe alle unserer Handwerksbetriebe verwenden es – im näheren oder weiteren Zusammenhang", so Barbara Kern vom Hand.Werk.Haus in Goisern. "Der Hutmacher formt seine Hüte mit Holzmodeln, der Konditor walkt den Teig mit dem hölzernen Nudelwalker, der Kaffeeröster röstet über dem Holzfeuer und für Tischler, Zimmerer, Drechlser ist Holz der grundlegende Werkstoff."
Fotos: Wolfgang Stadler
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