Neue Spur im Verschwinden von Labrador "Prinz": Polizei forscht mutmaßliche Diebe aus
Vier Mitglieder von Tierschutzorganisationen stehen im Verdacht, "Prinz" gestohlen zu haben. Sie sind auch teilweise geständig. Der Labrador konnte aber trotzdem noch nicht ausfindig gemacht werden.
BAD ISCHL. Wie berichtet, ist der Labrador-Welpe "Prinz" in der Nacht zum 27. Februar 2018 verschwunden. Mehr dazu unten. Wie die Polizei nun mitteilt, haben Beamte der Polizeiinspektion Bad Ischl drei Personen ausgeforscht, die im Verdacht stehen, den Hund gestohlen zu haben.
Zwei Männer im Alter von 56 und 36 Jahren und ein Frau, 57 Jahre alt, dürften den Hund aus dem Zwinger eines Besitzers unbefugt herausgeholt haben. In weitere Folge gaben sie ihn an eine Frau in Eferding weiter.
Alle vier Personen, die Mitglieder von Tierschutzorganisationen sind, werden der Staatsanwaltschaft Wels angezeigt. Sie sind zum Teil geständig und gaben als Motiv Tierschutz an.
Der Verbleib des Welpen konnte bisher nicht geklärt werden.
Bericht vom 6. März 2018:
Vermisst: Labrador-Welpe "Prinz" aus Nebengebäude in Bad Ischl gestohlen
BAD ISCHL. "Können Sie mir helfen, unser Hund wurde gestohlen" – mit diesen Worten wandte sich der Bad Ischler Anton W. an die Redaktion der BezirksRundschau. "Prinz", so heißt der mittlerweile 4,5 Monate alte Labrador-Welpe, sei in der Nacht vom 26. auf den 27. Februar aus dem Nebengebäude entwendet worden. "Wir haben den Sachverhalt sofort der Polizei geschildert", so der Hundehalter, "und diese haben versprochen, sich auf die Suche zu machen." Der Familienvater ist bestürzt: "Meine beiden Kinder – acht und zehn Jahre alt – sind sehr, sehr traurig", so der Bad Ischler. "Sie haben ihren liebsten Spielgefährten verloren."
"Möglich, dass es Tierschützer waren"
Beim Namen "Prinz" dürften aufmerksame Lesern der BezirksRundschau bereits aufgehorcht haben. Es handelt sich tatsächlich um jenen Welpen, der Mitte Jänner in den Medien war. Damals hatten Tierschützer aus Bad Ischl und Salzburg via Facebook gefordert, "Prinz" der Familie wegzunehmen. Vor allem die Unterbringung des Welpen in einem Schuppen im kalten Winter wurde kritisiert und auch unerlaubt von den Tierschützern dokumentiert. Die schweren Anschuldigungen hatten sich damals aber im Sand verlaufen. "Seither habe ich vom zuständigen Amtstierarzt einige Tipps bezüglich der korrekten Hundehaltung erhalten", so der Bad Ischler. Probleme, dass die Tierschützer unerlaubt sein Grundstück betreten oder sich bei ihm beschwert hätten, gab es seither nicht mehr. Schon in den kommenden Wochen wird es aber zur Gerichtsverhandlung kommen: Der Hundehalter hatte jene Personen, die ohne Erlaubnis auf seinem Grund und Boden waren, um dort Fotos und Videos des ihrer Meinung nach falsch gehaltenen Hundes zu machen, wegen Besitzstörung angezeigt.
Dass "Prinz" von selbst aus seiner Behausung getürmt ist, schließt der Hundehalter aus: "Es wäre nicht möglich gewesen und selbst wenn, hätten wir zumindest Spuren gefunden. "Daher liegt für mich die Annahme nahe, dass sich vermeintliche Tierfreunde Zugang zum Nebengebäude verschafft und Prinz herausgeholt haben." Einen konkreten Verdacht habe er nicht, denn darum müsse sich nun die Polizei kümmern. Für den Ischler ist nur eines wichtig: "Ich hoffe, dass unser Hund bald wieder bei uns ist."
"Ich weiß zwar nicht, wer 'Prinz' aus diesem Drecksloch befreit hat, aber ich zolle dem- oder derjenigen allergrößten Respekt."
Susanne Gruber, Tierschützerin aus Salzburg
Susanne Gruber, Tierschützerin aus Salzburg, findet klare Worte für den Sachverhalt: "Ich weiß zwar nicht, wer 'Prinz' aus diesem Drecksloch befreit hat, aber ich zolle dem- oder derjenigen allergrößten Respekt." Gruber hatte bereits Mitte Jänner – gemeinsam mit einer Bad Ischler Tierschützerin – via Facebook für eine bessere Unterbringung des Welpen gekämpft. "Damals wurde alles unternommen, was auf legalem Wege möglich war, doch gebracht hat es nichts."
Tierschutzombudsstelle OÖ: "Mindestanforderungen erfüllt"
Der Fall aus Bad Ischl hat es nicht nur in die Bezirkshauptstadt Gmunden geschafft, wo sich der Amtstierarzt mit "Prinz" beschäftigt hat. Auch die Tierschutzombudsstelle OÖ hat Kenntnis über den Sachverhalt. "Bei der amtstierärztlichen Kontrolle der Tierhaltung konnten keine Übertretungen der tierschutzrechtlichen Bestimmungen festgestellt werden. Das Tierschutzgesetz formuliert Mindestanforderungen an die Haltung von Tieren. Diese Mindestanforderungen sind bei besagter Hundehaltung eingehalten worden", erklärt Cornelia Rouha-Mülleder, Tierschutzombudsfrau OÖ. Eben weil seiner Einschätzung nach besagte Mindestanforderungen erfüllt gewesen sind, war der zuständige Amtstierarzt von den Tierschützern und via Facebook hart kritisiert worden. Die Polizei bestätigte zu Redaktionsschluss am Dienstag, dass es bereits mehrere sehr vielversprechende Vernehmungen gegeben habe.
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