Aus der Muschel an die Kette: Honkonger Perle goes Andorf

Petra Schönbauer bei der Endfertigung einer Kette im Andorfer Geschäft mit individuellem Verschluss und Länge. Bild Mairhofer
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ANDORF (ama). Die Römer handelten mit ihr, die Königshäuser und Fürsten hatten sie immer schon, auf Altären und sakralen Gegenständen sieht man sie und heute wird sie von vielen gekauft: die Perle – sie gilt als zeitloser Klassiker.

“Generell unterscheidet man drei Arten von Perlen, nämlich die Acoja und Südseeperlen, die im Salzwasser vorkommen und Süßwasserperlen, die vorrangig in Seengebieten in China und Japan gezüchtet werden”, informiert Petra Schönbauer vom Andorfer Juwelier & Uhrmacher Paulusberger. Doch Perlen gibt es nicht “wie Sand am Meer”, sondern die Chance auf eine Naturperle liegt bei Eins zu 15.000. Und so gab es bereits vor dem ersten Weltkrieg Zuchtperlen aus Japan, die jedoch als schlechte Fälschungen bezeichnet wurden.

Erst in den 1920er Jahren wurde die Zuchtperle als echte Perle anerkannt. Und eine Zeit lang wurden Perlen ausschließlich bei Begräbnissen erlaubt, da es vom Aberglaube her hieß: “Für jede Perle- eine Träne”. “Doch der Ausdruck kommt daher, dass beim Implantieren organische Substanzen in Sandkorngröße in die lebende Muschel mit einer Pinzette eingesetzt werden und dieses kleine Korn umspinnt bzw. ,tränt’ die Muschel dann mit dem Perlmutt ein – je mehr desto größer ist dann die Perle”, klärt Petra Schönbauer über das noch häufige Vorurteil über das "Weinen einer Perle" auf.


Perle ist nicht gleich Perle


Und das wirkt sich wiederrum auf den Preis aus, denn eine Perle wird am Glanz (Lüster), Grösse, Form und Oberfläche bewertet: “Je schöner der Lüster, desto hochwertiger ist die Perle, je milchiger desto minderwertiger und je weniger Rillen, desto besser.” Auch die Farbe ist nicht wählbar, denn der Standort des Korns in der Muschel ist entscheidend über die Farbe. “Bei der barocken Süßwasserperle  können die Farben Weiß, Rosè oder Grau entstehen und hier kann es durchaus sein, dass die Farbe Grau manchmal seltener ist”, sagt die Schmuckexpertin. Die barocke Süßwasserperle ist vom Aufbau her der Naturperle sehr ähnlich und wird vorrangig in chinesischen und japanischen Seengebieten in Perlenfarmen gezüchtet.

"Nach einer Zeit von zwei bis fünf Jahren wird geerntet, denn das Perlmutt wächst bis zu 2 mm pro Jahr. In jeder Muschel sind dann 15-20 Stück Perlen. Zuvor werden auf jeder Seite der Muschel bis zu 20 Stück Implantate eingesetzt. Nach Größe und Qualität aussortiert, gereinigt und mittig gelocht kommen die Perlen auf Strängen aufgereiht in die Geschäfte, um dort weiterverarbeitet zu werden."

Eine Perle sei unverwüstbar, außer sie wird schlecht behandelt, wie Lagerung ohne Licht, Luft und Feuchtigkeit. Es soll auch kein Parfüm darauf kommen. "Eine Perle will getragen werden und soll Hautkontakt haben”, so die Schmuckexpertin. Übrigens echte Perlen erkennt man auch daran, dass sie in der Hand kalt bleiben und sich erst durch das Tragen der Körpertemperatur anpassen.

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