Kein Stress und trotzdem "Action" im Schärdinger Altenheim

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SCHÄRDING (ska). In einem Stockwerk spielt ein Betreuer Uno mit einer Bewohnerin, im anderen Stockwerk werden dutzende Äpfel für einen Kuchen geschält und in wieder einem anderen Stockwerk wird einfach in Ruhe Fernsehen geschaut. Es ist 11 Uhr am Vormittag an diesem Mittwoch im Alten- und Pflegeheim Schärding. Und das ganze Haus ist auf den Beinen. 

Um 7:15 Uhr fängt im Altenheim Schärding das Leben an. Die Bewohner werden geweckt und bekommen das Frühstück auf ihrem jeweiligen Stockwerk serviert. 90 Menschen leben zur Zeit im Schärdinger Heim. Etwa 30 auf jedem Stockwerk. Und dort nochmals eingeteilt in Gruppen mit 15 Bewohnern. "So kann ganz gezielt auf jeden einzelnen eingegangen werden", beschreibt Pflegedienst-Leiterin Karolina Böröczki. Am Vormittag steht schließlich die Körperpflege und die medizinische Versorgung auf dem Programm.

Zur Zeit ist das Altenheim mit seinen 90 Betten voll ausgelastet. Doppelzimmer gibt es keine mehr. "Das entspricht einfach nicht mehr dem Zeitgeist", beschreibt Böröczki. Für Eheleute gebe es dennoch die Möglichkeit, beisammen zu sein. "Aber oft, möchten die das in dem Alter gar nicht mehr", sagt die Pflegedienst-Leiterin mit einem Augenzwinkern und erzählt von einem Ehepaar, das zwar im Altenheim lebt – aber auf verschiedenen Stockwerken. "Sie treffen sich halt dann in einem der Gemeinschaftsbereiche", sagt Böröczki. In jedem dieser Bereiche – in jedem Stockwerk gibt es zwei – steht ein Fernseher und ein Küchenblock, von dem aus Frühstück, Mittag- und Abendessen ausgeteilt werden. "Zu essen gibt's das, was die Bewohner kennen – der Generation angepasst", sagt Böröczki. Wenn gewünscht, können die Bewohner auch in ihren Zimmern essen. Diese sind teilweise ausgestattet wie die Wohnzimmer daheim. Denn jedem ist es erlaubt, eigene Möbel mitzubringen. "Und damit auch das Gefühl von Zuhause", sagt Böröczki. Auch in den Gemeinschaftsbereichen und Gängen finden sich alte Möbel, Bilder und Polster aus vergangener Zeit. 

"Das Erinnern ist unglaublich wichtig", sagt die Pflegedienst-Leiterin. Beim Einzug fragen die Pfleger den Bewohner nach seiner Biographie. "Es ist wichtig, zu wissen, woher kommt der Mensch? Wovor hat er Angst? Weiß man das nicht, bleibt er ein Fremder." 

Nach dem Essen legen sich viele der Bewohner nochmal hin oder gehen spazieren. Bis 13:30 Uhr, denn dann gibt's Kaffee und Kuchen. "Und anschließend startet das Nachmittagsprogramm – sei es singen, turnen, vorlesen oder basteln", beschreibt Böröczki. Die Pfleger bringen sich hier mit ihren jeweiligen Fähigkeiten ein. "Das ist auch das Schöne an der Arbeit, weil jeder seine privaten Leidenschaften auch ausleben kann." 
Der Nachmittag ist außerdem die Zeit für Familienbesuche. Oder die Bewohner werden abgeholt, um Zeit zuhause mit ihren Liebsten zu verbringen. Auch über Nacht wegzubleiben, ist kein Problem. Das Pflegepersonal muss nur Bescheid wissen. 

Für alle, die nicht mehr so mobil sind, gibt's im Heim alles notwendige. Im Eingangsbereich befindet sich sogar ein kleines Café und ein hauseigene Kapelle. Dort findet immer dienstags eine Messe mit dem Schärdinger Pfarrer statt. Und dort liegt außerdem ein ganz besonderes Buch auf: "Darin sind alle Pate-Zetteln von den verstorbenen Bewohnern versammelt", beschreibt Böröszki. Das Abschiednehmen ist eine große Herausforderung. Nicht nur für die Bewohner, die Freunde verlieren, sondern auch für die Pfleger. "Man verbringt die Tage miteinander, man gewöhnt sich aneinander, man mag einander", beschreibt die Pflegedienstleiterin. "Wenn sie dann gehen müssen, ist es für alle schwierig." 

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