Nachruf Josef Lang
"Mit einem 'Nein' hat er sich nie zufrieden gegeben"

Josef Lang aus St. Roman engagierte sich sein Leben lang für den Zivilinvalidenverband OÖ. | Foto: Koller
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Mit 71 Jahren verstarb Josef Lang aus St. Roman am 7. Oktober 2020 – nach einem erfüllten Leben, in dem er sich stets für andere einsetzte.

ST. ROMAN. "Weil ich weiß, wie es ist, Hilfe zu brauchen", nannte der gebürtige St. Rominger als Grund für seine jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit in einem Interview mit der BezirksRundschau 2017. Denn eine Muskelschwäche fesselte Lang schon mit zehn Jahren an den Rollstuhl. Nach dem Besuch der Internatsschule des SOS-Kinderdorfs in St. Isidor ging er mit Anfang 20 frühzeitig in Pension – zu arbeiten war für den St. Rominger aufgrund seiner enormen Bewegungseinschränkung nur bedingt möglich. "Dabei wäre er immer gerne Tischler geworden", erzählt seine Tochter Resi Koller. Deshalb habe der Vater sich zuhause auch eine eigene Werkstatt samt kleiner Drechslerei gebaut. "Da hat er für uns, aber auch für Nachbarn und Freunde Stühle, Kripperl und andere Holzarbeiten gezimmert", erinnert sie sich.

Groß engagiert im OÖ Zivilinvalidenverband

Seine große Leidenschaft galt jedoch dem Oberösterreichischen Zivilinvalidenverband (ÖZIV). Bereits mit vierzehn Jahren ist Lang der Gruppe beigetreten und hat sich dort jahrzehntelang für Menschen mit Beeinträchtigung eingesetzt. Sei es bei Haussammlungen, beim Beraten und Betreuen von Hilfesuchenden oder bei der Mitgliederwerbung. Auch seine Frau Theresia lernte er in seinem Herzensverein kennen. Dabei stand Lang der Bezirksgruppe Ried-Schärding sieben Jahre als Obmann vor – hier war er maßgeblich daran beteiligt, die Bezirksgruppe Ried neu zu strukturieren. Im Landesvorstand hat er sich zwölf Jahre engagiert. 

"Mit einem 'Nein' hat Papa sich nie zufrieden gegeben. Er wollte, dass was weitergeht, dass sich der Verein weiterentwickelt", weiß Tochter Resi Koller.

Für sein ehrenamtliches Engagement wurde ihm 2017 die Humanitätsmedaille des Landes Oberösterreich und der Ehrenamtspreis der BezirksRundschau Schärding, der "Florian", verliehen.
Neben dem ÖZIV war Lang jedoch vor allem Familienmensch. Am liebsten verbrachte er seine Zeit mit Frau Theresia, Tochter Resi und den drei Enkelkindern. Zum Schluss gerne gemütlich unter dem Nuss- oder Kirschbaum im Garten sitzend. "Großzügig" ist das Wort, das Resi Koller sofort in den Sinn kommt, wenn sie an ihren Vater denkt. Einem Mann, der sein Leben trotz Handicap selbst in die Hand genommen hat und durch seine uneigennütziges ehrenamtliches Engagement für viele zum Vorbild geworden ist. Ruhe in Frieden!

Josef Lang aus St. Roman engagierte sich sein Leben lang für den Zivilinvalidenverband OÖ. | Foto: Koller
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Foto: amixstudio/stock.adobe.com
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