Ab 1. April
Neuer Allgemeinmediziner für Schärding

Allgemeinmediziner Bernhard Hohenberger eröffnet eine Praxis in der Passauerstraße 9 in Schärding. | Foto: Ebner
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  • Allgemeinmediziner Bernhard Hohenberger eröffnet eine Praxis in der Passauerstraße 9 in Schärding.
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Bernhard Hohenberger wird als Kassenarzt am 1. April eine Praxis in der Passauerstraße 9 in Schärding eröffnen – trotz Corona-Krise.

SCHÄRDING (ebd). Im Interview spricht der 51-Jährige Allgemeinmediziner darüber, weshalb er in Schärding eine Praxis eröffnet und was er von der Coronavirus-Panik hält.

Herr Hohenberger, von Wien nach Schärding – wie kommt's?
Hohenberger? Meine Frau ist Taufkirchnerin und wollte unbedingt wieder zurück in ihre Heimat. Deshalb habe ich einen Job gesucht. Ich habe Bezirksärztesprecherin Doktor Ursula Hammel angerufen und gefragt, ob jemand gebraucht wird. Und da in ihrer Gruppenpraxis eine Ärztin aufgehört hat, hat sie gemeint, dass ich unbedingt kommen soll.

Also Fügung des Schicksals?
In Schärding bilden ja fünf Ärzte einen Sprengel, der hochgerechnet für und 12.000 Bürger zuständig ist. Würde ich jetzt keine Praxis eröffnen, würde sich – ohne überheblich klingen zu wollen – die medizinische Versorgung massiv verschlechtern. 

Sie waren in Wien in einer Gruppenpraxis tätig, oder?
Ja, zwar selbstständig, aber in einer Großordination mit 22 Ärzten. 

Und jetzt das beschauliche Schärding. Ist das kein "Kulturschock"?
Ich freue mich schon darauf, alleine arbeiten zu können – gemütlich und klein – genau so möchte ich das jetzt. Außerdem wird in Schärding viel Wert auf Kooperation gelegt, das gibt es in Wien nicht. Ziel ist es auf jeden Fall, dass immer einer der fünf Ärzte im Sprengel täglich bis 19 Uhr erreichbar ist. Wer das sein wird, lässt sich unter der Telefonnummer 141 herausfinden.

Wie gut würden Sie die medizinische Versorgung rund um Schärding beurteilen?
Ich habe schon das Gefühl, dass sich da mit dem Klinikum, dem Hausärztlichen Notdienst (HÄND) in ein sehr gut organisiertes und effizientes System hineingehe. In der Schärdinger Gegend ist wirklich alles da, da muss sich keiner Sorgen machen. Hier ist man sehr gut aufgestellt.

Was sind Ihre Spezialgebiete?
Ich bin Arzt für Allgemeinmedizin und Facharzt für Innere Medizin mit dem Zusatzfach Geriatrie. Mein persönlicher Schwerpunkt liegt im Bereich Zuckererkrankung sowie Hormonlehre – mit allem was dazugehört wie Schilddrüse, Wechselbeschwerden, Sexualmedizin oder Magen-Darm. Weiters habe ich mich intensiv mit Blutfetten und Bluthochdruck beschäftigt. Aber auch in psychosozialer Medizin und in der Akupunktur besitze ich Diplome.

Können Sie es verstehen, dass es immer schwieriger wird, Ärzte für den ländlichen Raum zu finden?
Ja, weil die Bezahlung einfach schlecht ist. Um hier etwas zu ändern, müssten die Tarife mindestens verdoppelt werden. Denn das steht in keiner Relation zur Ausbildung. Natürlich ist Geld nicht alles. Ebenso wichtig wären vernünftige Arbeitszeiten. Rund um die Uhr erreichbar zu sein – diese Zeiten sind vorbei. Deshalb finde ich es toll, dass es den HÄND in Oberösterreich – und zwar in einer Effizienz, wie das in anderen Bundesländern nicht der Fall ist.  Für einen Landarzt muss es attraktiv sein mit einer Mischung aus guter Bezahlung und Work Life Balance.

Wie sieht es mit einer Hausapotheke in ihrer Praxis aus?
Die wird es nicht geben. Da habe ich auch kein Interesse daran. Hier wird vielmehr mit den Apotheken zusammengearbeitet. 

Was sagen Sie eigentlich zum ganzen Corona-Virus-Wahnsinn?
Beunruhigt bin ich jetzt nicht, aber dennoch sollten die Leute natürlich aufpassen und sich an die behördlichen Vorgaben halten. Das einzige Gute daran ist, dass den Leuten wieder bewusst wird, dass Händewaschen und auf Hygiene achten wichtig ist. Ich hoffe aber, dass die Maßnahmen nach Ostern gelockert werden.

Und wie werden Sie bis zu einer etwaigen Lockerung in Ihrer Praxis damit umgehen?
Der Betrieb in der Ordination läuft vorerst nur eingeschränkt. Ich werde viel via Telearbeit und telefonisch abklären.

Stimmt es, das Sie noch Mitarbeiter suchen?
Ja, für zehn Stunden – aber nur nachmittags. Wer Interesse hat, kann sich unter der Tel. Nr. 0664/2424648 gerne melden.

Zur Sache

Geöffnet wird die neue Praxis Montag, Mittwoch und Freitag von jeweils 8.30 bis 12.30 Uhr sowie dienstags von 15 bis 19 Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr.

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Foto: Cityfoto
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