Jagdvergabe
St. Romans Jäger verlieren Jagdgebiet

Die Jagdvergabe in St. Roman sorgt für Wirbel. | Foto: panthermedia_net-jozefculak
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Jagdvergabe für die kommenden sechs Jahre geht nicht an heimische Jägerschaft. Der Ärger darüber ist groß.

ST. ROMAN. Wie bereits Ende Dezember 2020 berichtet, gab es bereits Interessenskonflikte zwischen Jagdgesellschaft und Jagdausschuss (hier geht's zum Bericht). Nun wurde bei der Jagdausschuss-Sitzung am 12. April die Jagd nicht wieder an St. Romans Jagdgesellschaft, sondern an Johann Hauer aus Taufkirchen/Pram und seinen Gesellschaftern vergeben. Hauer ist Obmann des OÖ. Ökojagdverbandes. Darüber enttäuscht zeigt sich Bürgermeister Siegfried Berlinger. "Dass wir fremde Jäger bekommen, das ist einmalig in der Geschichte St. Romans. Ich bin enttäuscht, dass man den einheimischen Jägern keine Chance gegeben hat. Schließlich haben sie in den beiden Jahren hervorragende Arbeit geleistet."

"Dass wir fremde Jäger bekommen, das ist einmalig in der Geschichte St. Romans."

Auch Jagdleiter Martin Mayr meinte auf Anfrage zur BezirksRundschau: "Ich finde es schade. Wir haben in den letzten beiden Jahre geschaut, dass wir eine gute Leistung erbringen und alles passt." Sauer stößt Mayr auf, dass zu einem klärenden Gespräch mit dem Jagdausschuss, zu dem er am 7. April geladen hatte, von neun Mitgliedern nur vier gekommen sind. Ebenfalls nicht mit von der Partie war Jagdausschuss-Obmann Martin Kislinger. Darauf angesprochen, meinte er: "Es hat schon zuvor ein Treffen mit dem Jagdleiter gegeben. Damals konnten wir keine Einigung erzielen. Ein weiteres Gespräch wurde dann seitens des Jagdleiters abgelehnt. Da wir aus früheren Gesprächen gesehen haben, dass es außer Gerede zu nichts führt wenn alle beisammen sind, wurde von den meisten Jagdausschuss-Mitgliedern das Gespräch am 7. April dann von uns abgelehnt."

Kein klärendes Gespräch

Aber was wirft der Jagdausschuss der Jagdgesellschaft überhaupt vor? "Unsere Jäger haben leider im letzten Jahr viele Vorbereitungen des Jagdausschusses für eine gute Strategie im Sinne der Waldbauern torpediert – etwa Zerlegung der Jagd, notwendige Vertragsinhalte wie etwa die Fütterung. Das Vertrauen hätten sie natürlich wieder herstellen können, wenn sie den Vertragsentwurf akzeptiert hätten und nicht viele Punkte einfach verändert oder gestrichen haben wollten. Klar sind nicht immer alle einer Meinung, aber die Jäger haben schon sehr viel Märchen verbreitet, wie etwa mit der Unterschriftenaktion."

"Klar sind nicht immer alle einer Meinung, aber die Jäger haben schon sehr viel Märchen verbreitet, wie etwa mit der Unterschriftenaktion."

Dazu Mayr: "Die Unterschriftenaktion hat sich ja gegen die ursprünglich geplante Teilung der Jagd gerichtet. Dagegen haben rund 80 Prozent der betroffenen Grundbesitzer unterschrieben. Doch den Jagdausschuss-Obmann hat das nicht interessiert. Er wollte sich die Liste nicht einmal zeigen lassen." Was die Vertragsinhalte betrifft, meint Mayr: "Wir wollen uns nicht vorschreiben lassen, wie sich etwa das Futter zusammenzusetzen hat. Außerdem wollten wir den Passus gestrichen haben, wonach unser Pachtvertrag innerhalb der sechs Jahre jederzeit vom Jagdausschuss gekündigt werden kann. Das ist auch nicht üblich. Ganz zu schweigen vom Pachtgeld, dass sich gegenüber dem Vorjahr um 300 Prozent erhöht hat. Im Grunde ist der ganze Vertrag so aufgesetzt, dass er nur zum Streiten ist. Deshalb wollten wir uns ja noch mal zusammensetzen."

Jäger werden eingeladen

Und wie geht es nun konkret weiter? "Es sind alle Jäger von St. Roman eingeladen, künftig mitzujagen. Natürlich unter den Vorgaben des neuen Jagdleiters", erklärt Kislinger. Dass sich daran viele einheimische Jäger beteiligen werden, bezweifelt Mayr: "Viele sind angefressen." Von den rund 50 Jägern der Jagdgesellschaft glaubt er, dass ein Großteil der Einladung nicht Folge leisten wird. "Schließlich nimmt man nicht jemandem die Jagd, um sie dann wieder anzuwerben." Und was sagt der neue Pächter dazu: "Wir werden niemanden ausgrenzen und jeder, der dieselben Interessen verfolgt wie wir, kann gerne mitjagen. Ich glaube, dass sich der Rauch in St. Roman erst einmal verziehen muss", so Hauer.

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