Trotz Integration kein Asyl für Familienvater
Seit drei Jahren lebt der 32-jährige Afghane Arif Ahmadi mit seiner Familie in Schärding – nun hat er einen negativen Asylbescheid erhalten.
SCHÄRDING (ebd). "Dagegen wird er nun einen Einspruch machen", weiß Schärdings Rot Kreuz Ortsstellenobmann Wolfgang Wagner, der die Welt nicht mehr versteht. "Weil sich Ahmadi sehr um Integration bemüht, es mit ihm und seiner Familie überhaupt keine Probleme gibt. Er hat deutsch gelernt, Freunde gefunden und sogar den Führerschein gemacht. Seit zwei Jahren ist der Afghane zudem freiwilliger Mitarbeiter in der Rotkreuz-Ortsstelle Schärding und hilft bei der Aktion "Essen auf Rädern"mit. "Im letzten Jahr hat er über 100 Mal eine warme Mahlzeit zugestellt, ist bei den Klienten sehr beliebt, alle freuen sich, wenn er kommt," berichtet der Leiter der Sozialdienstgruppe Hans Peter Auzinger. "In Afghanistan wurden wir verfolgt, meine Frau traute sich nicht mehr auf die Straße," erklärt Arif den Flucht-Grund nach Österreich. "In Afghanistan war ich als Taxifahrer, Fliesenleger und als Schneider beschäftigt. Mittlerweile habe ich hier schon viele Freunde gefunden, die Arbeit beim Roten Kreuz macht mir großen Spaß."
"Es zählt der Mensch"
"Beim Roten Kreuz zählt der Mensch, egal aus welchem Land er kommt. Herr Ahmadi ist in unserer Sozialdienstgruppe voll integriert und ist ein äußerst
fleißiger Mitarbeiter," weiß Wagner. Nachsatz: "Wenn der nicht integriert ist, dann weiß ich es auch nicht …"
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