Verbot verunsichert Schärdings Autolenker
Viele Anfragen von besorgten Lenkern gehen derzeit beim ÖAMTC Schärding ein – Grund ist ein geplantes Verbot.
ST. FLORIAN (ebd). Manipulationen sowie geplante Diesel-Stadt-Fahrverbote in Deutschland sorgen für große Unsicherheit unter Schärdings Autofahrern. Besonders Besitzer von Diesel-Fahrzeugen wenden sich aktuell häufig an den Schärdinger ÖAMTC, wie Stützpunktleiter Franz Gasser zur BezirksRundschau sagt: „Soll ich mein Fahrzeug verkaufen? Ich benötige ein neues Auto – darf es noch ein Diesel sein? Welchen Antrieb empfehlen Sie mir? Diese Fragen werden uns derzeit sehr oft gestellt", berichtet der Stützpunktleiter. Von einem überhasteten Verkauf des Diesel-Fahrzeugs hält Gasser allerdings nichts. Den Besitzern neuerer Dieselfahrzeuge rät er auf jeden Fall, diese zu behalten.
Täglich zwei Anfragen zu NoVA
„Im Vordergrund steht die Frage nach dem eigenen Fahrverhalten. Für Langstrecken- oder Vielfahrer kann der Diesel nach wie vor die bessere Lösung sein. Jene, die nur kurze Strecken und wenige Kilometer zurücklegen, sind mit einem Benzin-, Erdgas-, oder E-Fahrzeug besser beraten. Außerdem ist in Deutschland bezüglich Dieselfahrverbote ja ohnehin noch nichts fixiert“, so der Schärdinger ÖAMTC-Experte. Umgekehrt erwartet sich Gasser aufgrund der sinkenden Preise für Dieselfahrzeuge eine Zunahme von Autokäufen im Nachbarland. "Bereits jetzt haben wir täglich durchschnittlich zwei Anfragen zur Normverbrauchsabgabe (NoVA). Natürlich hängt das auch mit der Grenznähe zusammen."
E-Mobilität im Aufschwung
Ebenso wie aktuell dem Diesel, wird im Bezirk dem E-Auto noch teilweise große Skepsis entgegengebracht. Eine zu geringe Reichweite der Fahrzeuge, eine verbesserungsfähige Ladeinfrastruktur und eine ungewisse Zukunft der Technologie sind oft genannte Kritikpunkte: „Wir setzen uns seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema E-Mobilität auseinander und verstehen natürlich die Argumente. Die Fahrzeughersteller sind jedoch sehr innovativ. Momentan befinden wir uns in einem Stadium, das mit der dritten Generation der Mobiltelefone verglichen werden kann. Alle Modelle funktionieren einwandfrei und sind fortschrittlich. Die Reichweite ist zwar teilweise geringer und der Ladevorgang dauert länger, aber sie wären dennoch für viele Autofahrer perfekt. Ich bin überzeugt davon, dass sich hier in den kommenden Jahren noch viel verbessern wird“, so Gasser. Der schlechte Ruf der Erdgas-Fahrzeuge ist für den Stützpunktleiter nicht nachvollziehbar: „Die Autos seien zu unsicher und dürfen in vielen Tiefgaragen nicht abgestellt werden – so lauten hier die Argumente. Beides ist schlichtweg falsch“, erläutert Gasser.
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