Interview
"Versuchen, Mitarbeiter bei Laune zu halten"

Schärdings Rot Kreuz-Bezirksgeschäftsleiter Florian Kurz vermisst gemeinsame Dienstbesprechungen und Zusammenkünfte. | Foto: Florian Kurz
  • Schärdings Rot Kreuz-Bezirksgeschäftsleiter Florian Kurz vermisst gemeinsame Dienstbesprechungen und Zusammenkünfte.
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Rote Kreuz leistet in Corona-Krise seit rund einem Jahr außergewöhnliches. Doch allmählich geht's ans Limit.

SCHÄRDING. Im Interview spricht Rot Kreuz-Bezirksge-schäftsleiter Florian Kurz über Mitarbeiter-Zuckerl, fehlende Geselligkeit und einem geplanten Angebot für pflegende Angehörige. 

Herr Kurz, wie zu hören ist, gelangt das Rote Kreuz durch die Corona-Krise allmählich an seine Grenzen. Was sagen Sie dazu?
Kurz:
 Das ist schwierig einzuschätzen. Wir versuchen auf jeden Fall alles Mögliche, um die Mitarbeiter bei Laune zu halten und sie in ihrem Engagement zu unterstützen. So erhalten Ortsstellen etwa mal ein Mittagessen oder nach der Nachtschicht Gebäck vom Bäcker. Wir haben auch eine Kooperation mit Wirten im Bezirk laufen. So haben wir an unsere Mitarbeiter 30 Euro Gutscheine ausgeschickt, die sie bei den Wirten einlösen können. Das ist nicht nur bei den Gastronomen gut angekommen, sondern auch bei unseren Leuten. Es geht halt um Wertschätzung, weil es unglaublich ist, was bisher geleistet wurde. Aber natürlich wissen wir, dass das alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist.

Viele Vereine beklagen das Fehlen der Gemeinschaft. Wie schaut's da beim Roten Kreuz aus?
Das geht natürlich ab. Was wir uns deshalb wünschen würden ist, dass wir uns endlich wieder treffen können, dass die Gemeinschaft wieder aufleben kann. Wir sind ebenso ein Verein und brauchen das Gemeinschaftsleben, die gemeinsamen Dienstbesprechungen, weil das eben ein sehr wichtiger Punkt ist. Aber aufgrund der vorgegebenen Sicherheitsmaßnahmen geht das nicht.

Sie sagen, durch Corona sind Sachen entstanden, die Sie sich vor einem Jahr nicht einmal hätten vorstellen können. Wie meinen Sie das?
Wir haben zum Beispiel in Sachen effiziente Kommunikation große Sprünge gemacht – etwa im Bereich Einsatz-Kommunikation. Hier haben wir viel dazugelernt.

Nicht zuletzt auch wegen der Massentests im Dezember, oder?
Ja, denn dabei handelte es sich um den bisher größten Einsatz des Oberösterreichischen Roten Kreuz in seiner Geschichte. Schließlich musste die Planung dazu innerhalb von ein paar Tagen erfolgen. Auch in Sachen Videosysteme, über die ja Besprechungen laufen, wurden große Fortschritte gemacht – was vor allem für ländliche Bereiche ein enormer Vorteil ist.

Wie schätzen Sie die aktuelle Corona-Lage im Bezirk ein?
Generell sehen wir die Lage, dass die Fallzahlen wieder steigen, aber die Gesamtsituation trotzdem relativ stabil ist. Die Auslastung im Klinikum ist bei weitem nicht dort, wo sie während der zweiten Welle im Dezember war. Hier scheinen die Impfungen und die Teststrategie zu greifen.

Apropos greifen – trotz Corona läuft es ja im Bezirk für das Rote Kreuz nicht so schlecht.
Nein, in Sachen Mitarbeiterwerbung und -ausbildung sind wir nicht schlecht dabei. Was mich überrascht hat ist, dass auch unsere Jugendgruppe online sehr aktiv und auch kreativ unterwegs ist. Das taugt mir schon, dass da so viel geht und die Jugend nicht "schläft".

Welche Vorhaben stehen heuer noch auf der Agenda?
Wir haben vor, mit einem Pflegevisiten-Dienst einen neuen Leistungsbereich auf die Beine zu stellen. Dieses Angebot soll sich an pflegende Angehörige richten. Damit wollen wir ihnen professionelle Tipps und Tricks rund ums Thema Pflege bieten, denn dazu gibt es immer wieder  viele Fragen. 

Und wann soll damit gestartet werden?
Im Laufe des Jahres.

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