Impfquoten pro Gemeinde
Von 48 Prozent in Freinberg bis 68 Prozent in Engelhartszell
Die Corona-Impfquote unterschieden sich stark von Gemeinde zu Gemeinde – woran liegt das?
BEZIRK SCHÄRDING. Recht unterschiedlich verteilt sind die Impfquoten, wie ein Blick auf die Impfstatistik der AGES zeigt.Etwa Zweidrittel liegen knapp über der 60-Prozent-Marke. Schlusslicht ist Freinberg mit 48 Prozent. Doch Bürgermeister Christian Graf glaubt, dass durch die vielen deutschen Gemeindebürger die Statistik wohl hinterherhinkt. Viele hätten sich vermutlich bei ihrem deutschen Arbeitgeber oder Arzt impfen lassen.
"Ich gehe eigentlich davon aus, dass auch in Freinberg schon etwa 60 Prozent der Bevölkerung geimpft sind." Christian Graf, Bürgermeister Freinberg
Wie der Ortschef betont, könne jeder seine Corona-Schutzimpfung bei den österreichischen Gesundheitskassen nachtragen lassen – auch wenn man seinen Hauptwohnsitz nicht in Österreich und keine österreichische Sozialversicherungsnummer hat. Nächster Termin ist am 14. Dezember auf dem Gemeindeamt in Schardenberg. Mitzubringen sind der Impfnachweis und ein Ausweis – die Nachtragung ist kostenlos. Auch in Kopfing liegt die Quote der vollständig Geimpften nur bei 54 Prozent.
"Viele haben leider immer noch mehr Angst vor der Impfung als Sorge vor dem Virus. Es ist mir ein Rätsel, warum so viele der Wissenschaft nicht mehr glauben." Bürgermeister Bernhard Schasching, Kopfing
Als kürzlich der Impfbus in Kopfing war, haben sich 180 Menschen impfen lassen – davon allerdings nur 34 Erstimpfungen. "Es ist schade, dass sich die Situation nun wieder so zuspitzt und wir komplett in den Lockdown müssen", findet der Ortschef.
Engelhartszell und Sigharting vorn dabei
Die höchste Impfquote hat Engelhartszell mit 68 Prozent. Erklären, warum das so ist, kann Bürgermeister Roland Pichler nicht genau:
"Wir sind in keiner Altersgruppe wirklich Spitzenreiter, was das Impfen angeht, aber überall im oberen Drittel dabei." Roland Pichler, Bürgermeister Engelhartszell
Die Entwicklung der Corona-Infektionen in den letzten Wochen beobachte er mit Sorge: "Die Bevölkerung mit Informationen zu erreichen ist schwierig." Auch in Sigharting ist die Impfquote mit 67 Prozent schon recht hoch. Bürgermeisterin Martina Schlöglmann freut das – doch:
"Die Stimmung in der Bevölkerung ist angespannt. Fast ein jedes Gespräch, das ich auf der Gemeinde oder unterwegs führe, dreht sich um das Thema Corona. Die Sorgen und Ängste der Menschen sind groß. Gleichzeitig tun sich immer tiefere Gräben in der Bevölkerung auf, in Familien, in Freundeskreisen, in Betrieben, und die Fronten verhärten sich." Martina Schlöglmann, Bürgermeisterin Sigharting
Lange habe sie es als persönliche Entscheidung gesehen, ob man sich impfen lässt. Doch ihre Einstellung habe sich geändert. Inzwischen lasse die Entscheidung gegen die Impfung das Gesundheitssystem kollabieren: "Ein Herzinfarkt, ein Schlaganfall, ein Verkehrsunfall sind nicht planbar und jeder, egal welcher Impfstatus, hat die Chance auf die bestmögliche Versorgung in einem funktionierenden Gesundheitssystem verdient."
BH Schärding ist wegen Corona am Limit
Inzwischen ist die Bezirkshauptmannschaft Schärding, was die Corona-Bekämpfung angeht, am absoluten Limit: "Über 100 Mitarbeiter der BH, de facto fast alle, arbeiten mittlerweile in der Stabsarbeit sieben Tage bis spät in die Nacht hinein, um das Contact Tracing und die Absonderungsmaßnahmen einigermaßen am Stand zu halten. Lange können wir diese Situation nicht mehr durchhalten, die Belastungsgrenze ist endgültig erreicht." Wie Greiner berichtet, seien auch Wortwohl und Ton gegenüber seinen Mitarbeitern oft aggressiv oder unverschämt.
Impfquote nach Bevölkerung (Stand: 23. November):
- Altschwendt 57,10 Prozent
- Andorf 61,41 Prozent
- Brunnenthal 61,15 Prozent
- Diersbach 59,42 Prozent
- Dorf an der Pram 62,13 Prozent
- Eggerding 59,82 Prozent
- Engelhartszell 67,99 Prozent
- Enzenkirchen 58,75 Prozent
- Esternberg 62,81 Prozent
- Freinberg 48,40 Prozent
- Kopfing 54,16 Prozent
- Mayrhof 56,60 Prozent
- Münzkirchen 61,29 Prozent
- Raab 60,68 Prozent
- Rainbach 61,64 Prozent
- Riedau 64,70 Prozent
- St. Aegidi 60,03 Prozent
- St. Florian am Inn 61,85 Prozent
- St. Marienkirchen 61,53 Prozent
- St. Roman 60,13 Prozent
- St. Willibald 58,65 Prozent
- Schardenberg 55,18 Prozent
- Schärding 64,46 Prozent
- Sigharting 67,19 Prozent
- Suben 60,09 Prozent
- Taufkirchen 61,39 Prozent
- Vichtenstein 57,37 Prozent
- Waldkirchen am Wesen 57,55 Prozent
- Wernstein 61,13 Prozent
- Zell an der Pram 60,47 Prozent
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