Wernsteins Tourismusverband kämpft ums Überleben
Tourismusverband steht vor dem Aus. Dabei haben Verantwortliche vieles vor – und sogar ein "Leuchtturmprojekt" in der Schublade.
WERNSTEIN (ebd). Nach mehr als 30 Jahren droht das Ende des Tourismusverbands. "Wir haben aufgrund sinkender Nächtigungszahlen, die leider als einziger Bewertungs-Parameter genommen werden, vom Land eine Rückstufung erfahren", sagt Obmann Ernst Weber.
Demnach wird Wernstein nicht mehr wie bisher Ortsklasse C, sondern ab 2015 D-Gemeinde sein. Heißt im Klartext: Mit der Herabstufung wird dem Tourismusverband die finanzielle Grundlage entzogen, weil die ortsansässigen Unternehmen keine Interessensbeiträge mehr zahlen müssen. "Damit wäre der Tourismusverband im Grunde aufgelöst. Deshalb haben wir bei der Vollversammlung einstimmig beschlossen, für 2015 um Rückführung in die C-Klasse anzusuchen." Dabei hofft Weber auf die angekündigten Tourismus-Strukturreformen des Landes. "Wünschenswert wären andere Finanzierungsmodelle."
Sehr zufrieden zeigt sich der Touristiker mit der Entwicklung des Tagestourismus, der nach seinen Worten "an schönen Tagen übergeht." Vor allem der Generationenpark floriert. Und genau in diesem Bereich schwebt den Touristikern ein "Zughotel" vor. Dazu Obmann-Stellvertreter Franz Peterbauer: "Es gibt die Idee, eine alternative Unterbringungsmöglichkeit zu schaffen, die Camping und Hotelbetrieb miteinander verbindet und einen Erlebnisurlaub ermöglicht."
Dafür sollen ausrangierte Eisenbahnwaggons zu Hotelzimmern umgebaut werden und bis zu 50 Betten bieten. Als Zielgruppe sieht Peterbauer Schulen und Firmen. Bisher scheiterte das Projekt, das in der Schublade liegt, an den nötigen Förderungen. Angedacht ist nun, daraus ein Leaderprojekt zu machen. Weiters plant der Tourismusverband für heuer die Revitalisierung des Kubinwanderweges – samt neuer Beschilderung. Und dass der Wernsteiner Tourismusverband vielen kein Begriff ist, führt Weber auf die mangelnde Öffentlichkeitsarbeit der letzten Jahre zurück.
Kooperation mit Schärding
Aufhorchen lässt der Touristiker mit der Aussage, wonach er sich trotz schon einmal gescheiteter Kooperation mit dem Tourismusverband Schärding eine neuerliche Zusammenarbeit vorstellen könnte. "Aber nur, wenn das Land neue Strukturen schafft. Dann wäre ich sofort dafür." Denn Weber sieht den Schlüssel zum Erfolg ohnehin in der Vermarktung ganzer Regionen. Schließlich ist er 1982 mit der Vision angetreten, den Bereich Unterer Inn so bekannt wie das Burgund zu machen. "Wert wäre es die Region allemal", so Weber.
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